Berlin. Der US-Präsident sucht Sündenböcke für die Absturztragödie und tischt absurde Erklärungen auf. Es ist allzu offensichtlich, warum.
Früher hatte die deutsche Sprache mal ein Wort für das, was US-Präsident Donald Trump da aufführt: unanständig. Aber es ist fast verschwunden, weil der Anstand in Vergessenheit gerät. Für Menschen wie Trump existiert er gar nicht.
Doch jeder, der noch einen Funken Anstand besitzt, darf die Ungeheuerlichkeiten des US-Präsidenten nicht einfach hinnehmen. Die Rettungskräfte sind dabei, im eisigen Potomac die letzten Opfer der Flugzeugkatastrophe zu bergen, aber Trump findet kaum Worte des Trosts für die Angehörigen.
USA nach dem Absturz: Trump äußert kaum Worte des Trosts
Während das ganze Land unter Schock steht, macht er breitbeinig die Vorgängerregierungen und ihre Diversitätsprogramme für das Unglück verantwortlich. Die Unterstützung zugunsten Angehöriger von Minderheiten, die seine Vorgänger Joe Biden und Barack Obama gefördert hatten, hätten die Ansprüche an das Personal der Luftaufsicht gesenkt. Darauf muss man erst mal kommen.
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Die US-Ermittler betonen, es sei zu früh, um sagen zu können, wie es zu diesem Unglück kam. Deshalb muss man Trumps Worte wohl als Ablenkungsmanöver sehen, das dazu noch die Vorurteile seiner Anhängerschaft bedient. Kein Land der Welt verdient eine solche Niedertracht.
Trump hat den Chef der Luftaufsichtsbehörde, mit dem Trump-Freund Elon Musk wegen seines Raketenprogramms in Texas über Kreuz lag, erst kürzlich entlassen. Zudem verhängte er einen Einstellungsstopp, vor dem Experten schon vor dem Unglück gewarnt hatten, weil bekannt ist, dass es an Fluglotsen mangelt. Ob es stimmt, was die „New York Times“ schreibt, dass nur ein Fluglotse im Dienst war, statt wie zum Unglückszeitpunkt vorgesehen zwei, das müssen die Ermittlungen zeigen. Die aber brauchen Zeit.