Berlin. Der Druck wurde zu groß: FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zieht nach der Veröffentlichung des sogenannten „D-Day“-Papiers Konsequenzen.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zieht nach der Veröffentlichung des „D-Day“- Papiers Konsequenzen: „Ich habe heute Morgen dem Parteivorsitzenden erklärt, dass ich als Generalsekretär der FDP zurücktrete“, sagte der FDP-Politiker am Freitagvormittag bei einer Pressekonferenz. Am Donnerstag war ein Papier bekannt geworden, in dem die FDP das Ampel-Aus an einem sogenannten „D-Day“ geplant hatte. „Ich habe unwissentlich falsch über ein internes Dokument informiert“, begründete Djir-Sarai die Entscheidung. „Das war nicht meine Absicht, da ich selbst keine Kenntnis von diesem Papier hatte – weder von der Erstellung, noch von der inhaltlichen Ausrichtung.“
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FDP: Auch Bundesgeschäftsführer gibt Amt auf
Auch Carsten Reymann, bisher Bundesgeschäftsführer der Liberalen, gab den Rücktritt von seinem Amt bekannt. Er wolle
damit eine personelle Neuaufstellung der Partei vor der Bundestagswahl ermöglichen, hieß es von der FDP. Reymann gilt – wie Djir-Sarai – als enger Vertrauter von Parteichef Christian Lindner, war zunächst sein Büroleiter im Bundestag und dann im Leitungsstab des Finanzministeriums tätig. Lindner war bei der Rücktrittserklärung seines Generalsekretärs nicht zugegen.
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Die Liberalen hatten das Papier selbst veröffentlicht, nachdem die „Zeit“ und die „Süddeutsche Zeitung“ kurz nach dem Ampel-Aus berichtet hatten, die Partei habe den Koalitionsbruch über einen längeren Zeitraum vorbereitet. Djir-Sarai hatte zunächst bestritten, dass das Wort „D-Day“ gefallen sei. Nach der Veröffentlichung dementierte er die Beteiligung der FDP-Führungsebene an der Ausarbeitung. Unter der Überschrift „D-Day Ablaufszenarien und Maßnahmen“ wurde in einem Stufenmodell unter anderem eine „offene Feldschlacht“ skizziert. „Für einen solchen Vorgang ist der Generalsekretär verantwortlich“, sagte der 48-Jährige bei seinem knappen Rücktrittsstatement. Mit seinem Rücktritt wolle er nun Schaden von seiner Glaubwürdigkeit und der Partei abwenden.
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daw