Teheran/Berlin. Vergangene Woche gab der Iran die Hinrichtung Sharmahds bekannt. Nun behauptet das Regime, er sei bereits zuvor gestorben.

Der im Iran zum Tode verurteilte Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd soll nach Darstellung der iranischen Justiz bereits vor der geplanten Vollstreckung gestorben sein. „Jamshid Sharmahd wurde zum Tode verurteilt, seine Hinrichtung stand unmittelbar bevor, aber er starb, bevor dies ausgeführt werden konnte“, behauptete Justizsprecher Asghar Jahangir vor Journalisten in Teheran.

Die iranische Justiz hatte am 28. Oktober auf ihrem offiziellen Portal die Vollstreckung des Todesurteils gegen Sharmahd bekanntgegeben. Der Deutsch-Iraner war im August 2020 von iranischen Behörden festgenommen worden. Nach Angaben seiner Familie wurde der Exiloppositionelle bei einem Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst in den Iran verschleppt. Wegen „Korruption auf Erden“ wurde er im Februar 2023 zum Tode verurteilt.

Die iranische Justiz warf Sharmahd vor, im Jahr 2008 angeblich an einem Anschlag auf eine Moschee mit 14 Toten und 300 Verletzten in der südiranischen Stadt Schiras beteiligt gewesen zu sein. Zudem wurde er beschuldigt, Anführer der Oppositionsgruppe Tondar (Donner) zu sein. Diese lehnt das politische System der Islamischen Republik Iran ab und wird von Teheran als Terrororganisation betrachtet. Zudem warf die iranische Justiz Sharmahd vor, angeblich Kontakte zu den US-Geheimdiensten FBI und zur CIA zu pflegen sowie Kontaktversuche zum israelischen Geheimdienst Mossad unternommen zu haben. 

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So reagierte das Auswärtige Amt auf Sharmahds Hinrichtung

Der in Teheran geborene Sharmahd war in Deutschland aufgewachsen und 2003 in den US-Bundesstaat Kalifornien ausgewandert. Er hatte sich in persischsprachigen Exilsendern kritisch über die Regierung in Teheran geäußert. 

Sharmahd sei von der Justiz „als Iraner für die von ihm begangenen terroristischen Taten“ verurteilt worden, sagte Justizsprecher Jahangir. „Selbst wenn er nicht Iraner gewesen wäre und im Iran Verbrechen verübt hätte, hätten wir entsprechend der Gesetze und Vorschriften das Recht gehabt, diese zu verfolgen“, fügte der Sprecher hinzu. Der Iran akzeptiert keine doppelte Staatsbürgerschaft.

Die Bundesregierung hatte den Iran nach der Bekanntgabe der Hinrichtung auf das Schärfste kritisiert. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte, dies zeige, „was für ein menschenverachtendes Regime in Teheran herrscht“. Das Auswärtige Amt ordnete die Schließung der drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland an. 

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