Berlib. Bis zu 12.000 Soldaten soll Nordkorea nach Russland geschickt haben. Die Verstärkung ist dort willkommen – sollte man meinen.
Nordkorea und Russland machen gemeinsame Sache, nicht nur bei der Artilleriemunition. Bis zu 12.000 Soldaten soll Diktator Kim Jong-un an seinen Freund Wladimir Putin ausgeliehen haben. Der ukrainische Geheimdienst HUR weiß: Kims Kämpfer sind bereits in Kursk eingetroffen – sie dürften wohl als Kanonenfutter enden, sind vielleicht aber auch nur die Vorhut für weitere Truppenkontingente aus der kommunistischen Diktatur.
Angesichts der horrenden Verluste, die Putins Truppen in der Ukraine erlitten haben, sollte man meinen, die Verstärkung aus Fernost sei hochwillkommen. Vom ukrainischen Militärgeheimdienst abgefangene Funksprüche aus Russland aber zeigen das Gegenteil.
CNN berichtet, in den Funksprüchen äußerten sich russische Soldaten abwertend über ihre nordkoreanischen Waffenbrüder. An einer Stelle soll sogar in rassistischer Weise von den „verdammten Chinesen“ die Rede sein. Ein Kamerad habe die Nordkoreaner ungläubig in Augenschein genommen und dann gefragt: „Was zur Hölle sollen wir mit denen?“
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Auch scheinen Pläne, nach denen ein Übersetzer und drei Offiziere für jeweils 30 Nordkoreaner abgestellt werden sollen, bei den Russen auf Ablehnung zu stoßen. „Wo sollen wir die denn hernehmen?“, beschwert sich ein russischer Soldat via Funk.
Selenskyj: Druck auf Moskau und Pjöngjang ausüben
Derweil scheint ein Kampfeinsatz der Nordkoreaner nur noch eine Frage der Zeit. Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet damit, dass Russland von Sonntag oder Montag an nordkoreanische Soldaten in seinem Angriffskrieg einsetzt. „Das ist eine klare Eskalation“, teilte Selenskyj im Kurznachrichtendienst X mit.
Er berief sich auf Geheimdienstinformationen, nach denen die Soldaten vom 27. oder 28. Oktober an in der Kampfzone eingesetzt werden sollen. Das zeige klar die Absicht Putins, den Krieg fortzusetzen.
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Der Kremlchef hatte diese Woche die Berichte über eine Verlegung und Ausbildung von nordkoreanischen Soldaten nicht bestritten und auf eine mit Pjöngjang vereinbarte militärische Zusammenarbeit verwiesen. Zugleich betonte er erneut Russlands Bereitschaft zu Verhandlungen für eine Lösung in dem Konflikt.
Selenskyj forderte angesichts der neuen Bedrohung durch die womöglich an der Seite Russlands kämpfenden Soldaten „eine prinzipielle und starke Reaktion der führenden Politiker der Welt.“ Es brauche spürbaren Druck auf Moskau und Pjöngjang. (pcl mit dpa)
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