San Francisco. Das US-Militär ist schlecht vorbereitet auf einen Krieg mit China. Die Neuaufstellung im Pazifik ist im Gange und gilt als „Gamechanger“.
Die USA wappnen sich für einen Krieg mit China. Vorsorglich sind ihre Streitkräfte dabei, entlegenste Flugplätze im Pazifik wieder in Betrieb zu nehmen, zu verlängern oder neu anzulegen.
Die Amerikaner halten Ausschau in Australien, Japan, auf den Philippinen, auf Guam, in Mikronesien auf Yap, auf den Inseln Tinian und Saipan oder auch im Archipel Palau. Zum Teil geht es um Plätze, die seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr benutzt wurden und längst aufgegeben worden waren.
Die Kraftanstrengung ist das Ergebnis einer Bedrohungsanalyse. Zum einen verfügt China über ein riesiges Raketenarsenal. Zum anderen haben die Amerikaner ihre Flugzeuge auf wenige große Flughäfen konzentriert. Da sind sie ein leichtes Ziel. Um weniger verwundbar zu sein, wollen sie ihre Maschinen auf mehr Standorte verteilen.
Das Drohszenario: Die Taiwan-Invasion
Es gehe darum, „nicht alle unsere Flugzeuge auf ein großes, attraktives Ziel zu konzentrieren“, zitiert das „Wall Street Journal“ Michael Winkler, den stellvertretenden Direktor für Luft- und Cyberspace-Operationen der Pacific Air Forces. Es gehe um Streuung und Flexibilität.
Kampfjets und Bomber sollen nicht an eine Basis gebunden sein, sondern zwischen Standorten hin- und herfliegen. Die Chinesen sollen sich nie sicher sein, wo die Maschinen gerade sind.
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Das Szenario, das US-Militärs umtreibt: Eine Invasion von Taiwan. Dann könnte China die wichtigsten US-Luftwaffenstützpunkte angreifen, um eine amerikanische Intervention im Ansatz zu verhindern, zumindest zu verzögern.
Der scheidende Kommandeur der US Army Pacific, General Charles Flynn, sieht eine zunehmende Kriegsgefahr in Asien. Auf einem Kongress mahnte er, „es wird nicht genug getan“, um Chinas wachsender Aggression entgegenzutreten.
Noch ein Krieg wäre ein Problem
Flynn sieht zwei Warnsignale. Erstens, die verstärkte Zusammenarbeit von China, Russland, Iran und Nordkorea. Eine „sehr gefährliche Kombination“, sagt er.
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Zweitens das Risiko, dass sich die USA militärisch überdehnen angesichts des Ukraine-Krieges und des Nahost-Konflikts. „Einen weiteren begrenzten regionalen Krieg in Asien können wir uns nicht leisten. Warum? Weil das ein globales Problem für uns alle wäre.“
Mehr Flugplätze in der Region
Ihm geht es in erster Line darum, die Landstreitkräfte so weit zu stärken, dass sie bei einem Konflikt um Taiwan einer Invasionsarmee standhalten können. China werde Taiwan nicht mit der Marine und der Luftwaffe erobern, ist Fynn überzeugt.
Gleichwohl will die US-Luftwaffe für einen solchen Krisenfall ihre Maschinen im indo-pazifischen Raum neu stationieren. Das erfordert riesige Investitionen, um von der Natur überwucherte Plätze zu sanieren, Rollfelder auszubauen, Hangars und die ganze Logistikkette zu sichern: Ausrüstung, Ersatzteile, Treibstoff, Munition, Hilfspersonal.
Die Amerikaner wollen alle möglichen Landebahnen, eigene, von Partnern, militärische wie zivile Flughäfen. Winkler: „Grundsätzlich sind wir an allen Landebahnen interessiert.“
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