Berlin. Der erste Deutschlandbesuch wird auch Bidens letzter im Amt des US-Präsidenten sein. Dem Gast aus Übersee wird eine besondere Ehre zuteil.
Die USA und Deutschland verbindet eine intensive Geschichte. Dennoch ist es fast 40 Jahre her, dass ein US-Präsident einen Staatsbesuch in Deutschland abhält. Kurz vor dem Ende seiner Präsidentschaft entscheidet sich nun Joe Biden für eine Stippvisite. Erste Planungen zeigen, wie der Besuch zwischen dem 10. und 13. Oktober ablaufen soll.
Erstmals seit der Wiedervereinigung werde ein US-Präsident mit höchsten protokollarischen Ehren in Deutschland empfangen, teilte das Bundespräsidialamt in Berlin mit. Nach seiner Ankunft am späten Donnerstagabend kommender Woche soll Biden am Freitagvormittag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit militärischen Ehren an dessen Amtssitz, dem Schloss Bellevue, begrüßt werden. Danach ist ein Gespräch der beiden vorgesehen.
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Joe Biden in Deutschland: Besondere Ehrung wird ihm zuteil
Mittags will Steinmeier dann ein Staatsbankett zu Ehren Bidens geben und ihm die höchste deutsche Ehrung verleihen, die Sonderstufe des Großkreuzes des Bundesverdienstordens. „Damit würdigt der Bundespräsident die Verdienste von Präsident Biden um die deutsch-amerikanische Freundschaft und das transatlantische Bündnis, welche Biden über fünf Jahrzehnte maßgeblich geprägt und insbesondere im Angesicht der russischen Aggression gegen die Ukraine gestärkt hat“, teilte das Bundespräsidialamt mit. Biden sei der erste US-Präsident seit George W. Bush, der diese Auszeichnung erhält.
Wie der „Spiegel“ berichtet, soll Biden während seines Berlin-Aufenthaltes auch Margot Friedländer treffen. Die 102-jährige Holocaust-Überlebende war als junge Frau im Konzentrationslager Theresienstadt interniert. Nach ihrer Befreiung zog sie zunächst in die USA und kehrte 2010 nach Deutschland zurück.
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Am Freitagnachmittag soll Biden dann Kanzler Olaf Scholz (SPD) treffen. Am Samstag wollen beide nach Rheinland-Pfalz reisen. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein soll ein Ukraine-Gipfel stattfinden, zu dem Biden lädt. Bei dem Treffen der US-geführte Kontaktgruppe zur Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine wolle Biden die Bemühungen der mehr als 50 Länder koordinieren, die Kiew in ihrem Abwehrkampf unterstützten, hatte das Weiße Haus mitgeteilt.
Letzter Staatsbesuch liegt lange zurück
Der letzte offizielle Staatsbesuch eines US-Präsidenten liegt den Angaben zufolge fast 40 Jahre zurück, als Präsident Ronald Reagan 1985 nach Bonn, Bitburg und Bergen-Belsen reiste.
Bedeutend waren die Bilder von Barack Obama vor der Siegessäule. Der damalige Senator stattete Berlin 2008 einen Besuch ab, sprach vor tausenden Menschen. Kurz darauf wurde er zum US-Präsidenten gewählt. In der Zwischenzeit kamen Obama und sein Nachfolger Donald Trump immer wieder nach Deutschland, um etwa an G7 oder G20-Gipfeln teilzunehmen.