Essen. Bus- und Bahnfahren wird im Ruhrgebiet ab Januar deutlich teurer. Der VRR erhöht die Ticketpreise und erklärt, warum es nicht anders geht

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erhöht ab Januar die Ticketpreise für Busse und Bahnen deutlich. Wie der VRR-Verwaltungsrat in seiner heutigen Sitzung in Duisburg beschlossen hat, steigen die Preise im VRR-Verbundtarif ab 1. Januar 2025 um durchschnittlich 5,5 Prozent. Mit der Erhöhung der Ticketpreise reagiere man auf die erhöhten Verbraucherpreise und die kontinuierlich steigenden Kosten für Personal und Energie, heißt es in einer Mitteilung des VRR. Auch die Kosten der Antriebswende schlagen demnach bei der Verkehrsunternehmen zu Buche – und zwar insbesondere seit der Kürzung von Fördermitteln für E-Busse durch den Bund.

Enormer Finanzierungsbedarf im Nahverkehr

„Der Finanzierungsbedarf im Nahverkehr ist enorm. Um das Nahverkehrsangebot in den Städten und Kreisen überhaupt aufrechterhalten zu können, sind die kommunalen Verkehrsbetriebe auf zusätzliche Finanzmittel angewiesen. Hierzu leistet die Tariferhöhung einen kleinen, wenn auch bei weitem nicht ausreichenden Beitrag“, teilte der Verbund mit. Auch die Preise für die Ticketprodukte des NRW-Tarifs erhöhen sich zu Jahresbeginn 2025 um 5,51 Prozent. 

Deutschlandticket wird ebenfals teurer

Allerdings sind von der Preiserhöhung nur 23 Prozent der VRR-Tarifumsätze betroffen. Die allermeisten VRR-Kunden nutzen inzwischen das Deutschlandticket, das zum 1. Januar freilich ebenfalls teurer wird. Nach einem Beschluss der Verkehrsminister von Bund und Ländern steigt der Deutschlandtarif im neuen Jahr von 49 auf 58 Euro.

Neben der Tariferhöhung einigte sich der VRR-Verwaltungsrat auch auf eine große Tarifreform. Ab 1. März 2025 strafft und vereinfacht der VRR die Tarifstrukturen in seinem Verbundraum, indem er die Preisstufen von sieben auf drei reduziert. Zukünftig gibt es nur noch eine Preisstufe A für Fahrten innerhalb einer Stadt, eine weitere Preisstufe B für Fahrten bis in die Nachbarstadt oder das direkte Umland sowie die Preisstufe C für die VRR-weite Gültigkeit. Die Kurzstrecke wird nicht mehr verfügbar sein. Den Fahrgästen steht somit künftig neben dem Deutschlandticket und dem elektronischen Tarif „eezy“ ein gegenüber dem bisherigen Angebot stark reduziertes Basissortiment des VRR-Tarifs zur Verfügung.