San Francisco. China will als Seemacht zu den USA aufschließen. Die Vorfälle in einer Werft nahe Wuhan sollten daher nicht an die Öffentlichkeit kommen.

Plötzlich war es nicht mehr da. Tom Shugart, ein pensionierter U-Boot-Offizier, traute seinen Augen nicht. Er schaute sich die Satellitenbilder von der chinesischen Werft an – vom 29. Mai und vom 13. Juni, vorher und nachher.

Und tatsächlich: Das U-Boot war verschwunden. Im Juli postete Shugart seine Beobachtungen auf X. Etwas kam ihm verdächtig vor.

Der Verlust ist blamabel, der Umgang damit aber auch

Jetzt hat sich ein Verdacht erhärtet. Das „Wall Street Journal“ meldete mit Verweis auf US-Regierungsbeamte, dass Chinas neuestes atomgetriebenes U-Boot direkt am Pier untergegangen ist; und dass die Marine den Verlust vertusche. Beides ist blamabel, der Verlust und der Umgang damit. Derweil stellen sich viele Fragen:

  • War Kernbrennstoff geladen?
  • Wurde die Umgebung auf Strahlung untersucht?
  • Gab es beim Unfall Opfer?

Die Wuchang-Werft liegt etwas außerhalb der Stadt Wuhan am Jangtse-Fluss. Hier werden viele Kriegsschiffe und U-Boote gebaut. Am verdächtigen Pier liegen die U-Boote nach ihrem Stapellauf gewöhnliche mehrere Monate lang zur Ausrüstung.

Schwerer Rückschlag für die Marine

Deswegen war Shugart überrascht, als das U-Boot plötzlich weg war. Stattdessen sah er gleich vier Kranschiffe. Außerdem schien es so, als sei der schwimmende Pier, an dem das U-Boot festgemacht war, etwas versetzt gewesen.

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Das Boot war das erste einer neuen Klasse, der Typ 041 Zhou. Es ist gut erkennbar an seinem X-förmigen Heck, das die Manövrierfähigkeit unter Wasser verbessern soll.

Brent Sadler, ein ehemaliger Offizier der US-Marine, sagte der Zeitung, „der Unfall wird Chinas Pläne zur Erweiterung seiner Atom-U-Boot-Flotte verlangsamen.“

China will zur Seemacht werden

Der Vorfall werfe tiefere Fragen zur internen Verantwortung der Armee und der Kontrolle der chinesischen Verteidigungsindustrie auf, bei der es seit langer Zeit Korruption gebe, sagte ein US-Regierungsmitarbeiter der Zeitung. Peking hat die Modernisierung der Marine und ihrer U-Boot-Streitkräfte zu einer seiner höchsten Prioritäten gemacht.

Es will zu einer Seemacht werden und zu den USA aufschließen. Es hat schon heute mehr Kriegsschiffe als die Amerikaner.

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