San Francisco. Die Ukraine hat ein riesiges Waffendepot zerstört. Die Erde bebte, Nasa-Satelliten registrieren Brände. Was über den Schlag bekannt ist.

Der Ukraine ist ein gewaltiger Schlag gegen Russland geglückt. Sie hat am Mittwoch mit Drohnen ein riesiges Waffendepot nahe der Stadt Toropets zerstört. Sie liegt etwa 380 Kilometer nordwestlich von Moskau und 470 Kilometer von der Grenze zur Ukraine.

Die Erderschütterung war so groß, dass das norwegische Institut Norsar mehrere Erdbeben registrierte. Das größte davon hatte eine Stärke von 2,5. Die Stärke der Hauptexplosion entspreche der Detonation von 200 bis 240 Tonnen Sprengstoff, sagte George William Herbert vom Middlebury Institute of International Studies im kalifornischen Monterey. Die Nasa, die per Satellit weltweit Waldbrände beobachtet, machte zahlreiche Hitzequellen in der Region aus.

Russland: Ganze Serie von Explosionen

Auf dem Militärgelände sollen in mehreren Lagerhallen Treibstofftanks, Artilleriegeschosse, ballistische Raketen und Gleitbomben gelagert worden sein. Welche und wie viele Waffen dort lagerten, lässt sich nicht überprüfen; ebenso wenig den Verlust für Russland beziffern.

So groß war das Waffenlager - vor dem ukrainischen Angriff.
So groß war das Waffenlager - vor dem ukrainischen Angriff. © AFP | HANDOUT

Fakt ist: Viele der Waffen flogen in einer Serie von Explosionen in die Luft. Das Ausbildungs- und Munitionslager war erst 2019 eröffnet worden. Es hätte eigentlich durch eine Stahlbetonkonstruktion geschützt werden müssen.

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Russen ordnen Teilevakuierung an

In sozialen Netzwerken sind Fotos und Videos der Detonationen zu sehen: Große Rauchfahnen ziehen über die Anlage. Satellitenbilder zeigen erhebliche Schäden an Gebäuden. Die russischen Behörden behaupten, Trümmer einer abgeschossenen ukrainischen Drohne hätten die Anlage getroffen und letztlich die Detonationen ausgelöst.

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Nach Angaben des russischen Gesundheitsministeriums wurden in der russischen Region Twer 13 Menschen verletzt. Zunächst wurde eine Teilevakuierung der Region angeordnet. Später forderte der Gouverneur der Region die Bewohner zur Rückkehr auf.

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Selenskyj feiert den Treffer

Diese Anlage war schon lange auf der Zielliste der Ukraine. Auch deswegen hatte sie die westlichen Verbündeten gebeten, das Depot mit ihren Waffen anzugreifen. Da die Genehmigung ausblieb, griff die Ukraine auf eigene Drohnen zurück.

Ohne konkret darauf einzugehen, spielte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache am späten Mittwoch auf die Attacke an. „Die letzte Nacht hat auf russischem Gebiet bedeutende Folgen gehabt“, sagte Selenskyj, „und dies ist die Art von Aktion, die den Feind schwächt.“

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