Düsseldorf. NRW-Innenminister Herbert Reul verstärkt nach der Messerattacke von Solingen Polizeipräsenz und Kontrollen auf Volksfesten – mit einer Neuerung.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat nach den Messerattacken in Solingen und Siegen mehr Polizeipräsenz und Personenkontrollen bei Volksfesten in Nordrhein-Westfalen angeordnet. Ein entsprechender Erlass sei mit einem Begleitschreiben an alle Kreispolizeibehörden gegangen, teilte das NRW-Innenministerium in Düsseldorf mit. 

Personen sollen auch ohne Verdacht auf Waffen kontrolliert werden.  Jedes Messer, das bei einer Personen- oder Taschenkontrolle aufgefunden und sichergestellt werde, bedeute eine potenzielle Gefahr weniger, heißt es in dem Schreiben. „Es ist an der Zeit, dass der Staat Entschlossenheit und Stärke zeigt.“ Bei Großveranstaltungen unterstützt die Bereitschaftspolizei die örtlichen Kräfte.

Nach Messerangriff von Solingen: Waffen sicherstellen, auch wenn sie kleiner sind

Messer, die bei solchen Kontrollen entdeckt werden, sollen für die Dauer der Veranstaltung sichergestellt werden, auch wenn sie nicht unter das Waffengesetz fallen, also eine kürzere Klinge als zwölf Zentimeter haben.
Reul selbst begleitet am Wochenende umfangreiche Kontrollmaßnahmen auf dem Bonner Pützchens Markt.

In Solingen hat ein mutmaßlich islamistischer Attentäter drei Menschen getötet und acht weitere verletzt. Die Polizei nahm den 26-jährigen Syrer fest, er sitzt in Untersuchungshaft. In Siegen verletzte eine Deutsche in einem Bus sechs Menschen mit einem Messer, Einsatzkräfte überwältigten sie. (dpa)

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