Düsseldorf. Die Suche nach einem zweiten Nationalpark ist ins Stocken geraten. NRW-Umweltminister Krischer lässt ein Vorhaben einstampfen.

Das Land NRW will nun doch keine eigene Nationalparkbehörde mehr gründen. Entsprechende Pläne würden „nicht weiter verfolgt“, teilte das Umweltministerium in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD im Landtag mit. Die angedachte Behörde hatte für viel Kritik von der Opposition gesorgt, da die Suche nach einem zweiten Nationalpark in NRW stockt.

So fragte der SPD-Abgeordnete René Schneider bereits vor Monaten, was die „neue Verwaltung eigentlich verwalten“ solle. Die Antwort von Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) war damals: „Die neu zu gründende Nationalparkbehörde soll die auf das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr übergegangene Fachaufgabe Nationalparks bearbeiten.“ Lesen Sie auch: Deutliche Mehrheit: Kreis Höxter will keinen Nationalpark

Noch keine Bewerbung für einen zweiten Nationalpark in NRW

Während Krischer damals noch von mehreren Nationalparks sprach, steht eben das noch in den Sternen. Seit 2004 gibt es den Nationalpark Eifel. Für einen zweiten hat sich bei der inzwischen einjährigen Suche noch keine Region beworben. 

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In dem Papier des Umweltministeriums für den NRW Landtag heißt es nun, dass das Nationalparkforstamt Eifel mit seinem Personal in das bereits bestehende Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) überführt werden solle. Auch interessant: Wie der jüngste NRW-Landrat Familien in die Eifel holt

SPD-Umweltpolitiker Schneider sagte dazu: „Minister Krischer scheint zu ahnen, dass ein zweiter Nationalpark aufgrund seiner Tatenlosigkeit leider immer unwahrscheinlicher wird.“ Zum Glück habe der Minister seine Pläne „für eine Behörde kassiert, die schlicht Steuerverschwendung wäre. Diesem ersten Schritt muss eine umfassende Aufarbeitung des Nationalpark-Debakels folgen“, sagte Schneider.

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(dpa)