Berlin. Die USA richten auf einem Flugzeugträger eine Drohnen-Kommandozentrale ein. Lesen Sie hier, warum das eine Richtungsentscheidung ist.
Die amerikanische Marine will ihre Trägergeschwader überwiegend mit unbemannten Drohnen bestücken. Sie sollen mittelfristig rund 60 Prozent der Flugzeuge ablösen. Mit der USS George H.W. Bush richtet sie nach einem Bericht des US-Portals „The War Zone“ gerade auf dem ersten Flugzeugträger einen Drohnen-Kontroll- oder Kommandoraum ein.
Die anderen Flugzeugträger sollen ab 2025 nachziehen. Zuletzt war bekannt geworden, dass China für Drohnen sogar ein eigenes Trägerschiff entwickelt hat.
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Drohnen spielen militärisch eine immer größere Rolle, zunächst bei der Aufklärung. Bei der US-Armee ersetzen sie in der Zukunft zunehmend auch Hubschrauber. Bei der USS George H.W. Bush werden sie zum Beispiel die bisherigen Tankflugzeuge verdrängen. „Wenn wir uns die Luftstreitkräfte der Zukunft ansehen, sehen wir zahlreiche unbemannte Systeme“, sagte Konteradmiral Andrew „Bucket“ Loiselle auf einer Podiumsdiskussion auf der Sea-Air-Space-Konferenz.
Piloten sitzen ungefährdet am Monitor
Drohnen sind im Allgemeinen billiger und sicherer als Flugzeuge; schon weil nicht das Leben eines Piloten riskiert wird. Sie können länger fliegen, ohne aufzutanken. Platz, Sauerstoffversorgung, G-Kräfte – all das ist für Menschen relevant, bei Maschinen aber kein Problem. Im Ukraine-Krieg spielen Drohnen auf beiden Seiten auch eine größere Rolle als Angriffswaffen. Zum Teil werden sie langfristig Hubschrauber und Flugzeuge ersetzen.
Gelenkt werden sie von Piloten, die allerdings nicht im Cockpit sitzen, sondern vor Monitoren. „The War Zone“ zeigt Bilder der Bedienstationen mit Reihen von Monitoren und Tablet-ähnlichen Geräten in der USS George H.W. Bush. Grundsätzlich können Drohnen auf vielen Schiffen starten und landen. Der Aufbau von Kontrollräumen in den Flugzeugträgern der USA zeigt, dass sie in den Mittelpunkt rücken. Diskutiert wird seit Langem auch über autonome Waffensysteme. Das wäre die endgültige Verdrängung des Piloten: vom Cockpit in den Monitorraum und schließlich ins Abseits?
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