Berlin. Die digitalen Strommesser werden ab 2025 verpflichtend. Welche Kosten anfallen, wer für den Einbau zuständig ist – und wer noch warten kann.
Ab dem kommenden Jahr werden sogenannte Smart Meter für manche Verbraucher Pflicht. Dann kann es auch mehrere unterschiedliche Tarife am Tag geben. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den digitalen Strommessgeräten.
Warum werden die Stromzähler in den kommenden Jahren digital?
Spätestens in acht Jahren sollen alle Haushalte mit einem digitalen Stromzähler ausgestattet werden. Die offizielle Bezeichnung dafür lautet „moderne Messeinrichtung“. Je nach Art des Geräts wird nicht nur der Verbrauch erfasst, sondern es werden beispielsweise auch Daten zur zeitlichen Nutzung der Energie sichtbar. Das ist bei sogenannten Smart Metern der Fall, die eine Verbindung ins Internet haben. Dies ermöglicht Verbrauchern einen besseren Durchblick über das eigene Verbrauchsverhalten und den Stromlieferanten eine Abrechnung ohne das mühsame Ablesen der Zähler.
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Muss jeder Stromkunde ein digitales Messgerät einbauen lassen?
Die Geräte werden bereits eingebaut, etwa wenn der Zähler ohnehin ausgetauscht wird. Die Begeisterung der Verbraucher hielt sich bislang in Grenzen, auch ob hoher Kosten. Ab 2025 greift für drei Gruppen von Verbrauchern eine gesetzliche Einbaupflicht für Smart Meter:
- für Haushalte mit einem hohen Verbrauch von über 6.000 Kilowattstunden im Jahr
- für Betreiber von Solaranlagen mit einer Nennleistung von mehr als 7 Kilowatt
- sowie für Haushalte, die eine Wärmepumpe oder eine Wallbox betreiben.
Die Vorschrift bedeutet aber nicht, dass alle Zähler gleichzeitig ausgetauscht sein müssen. Der Einbau wird sich vermutlich über mehrere Jahre hinziehen. Vorgegeben sind für die Betreiber der Messstellen nur bestimmte Quoten zu festgelegten Stichtagen.
Von der Pflicht nicht erfasste Haushalte können den Einbau freiwillig verlangen. Nach Angaben der Stiftung Warentest müssen ein Gerät dann innerhalb von vier Monaten installiert werden
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Haben die Messgeräte einen einheitlichen Standard?
Es gibt zwei Gerätetypen mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Die einfache, moderne Messeinrichtung erfasst den Stromverbrauch sowie die Nutzungsdauer. Zum Smart Meter wird das Messgerät, wenn es überdies mit dem Internet verbunden werden kann. Damit wird es für den Betreiber möglich, den Zählerstand aus der Entfernung abzulesen.
Es eröffnet zudem die Möglichkeit, je nach Situation auf dem Strommarkt den Preis für die Kilowattstunden zu variieren. Wird gerade besonders viel Strom produziert, kann er zum Beispiel gesenkt werden. Verbraucher können dann etwa die Waschmaschine günstiger betreiben als zu teureren Zeiten.
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Wer ist für den Einbau zuständig?
Dafür sind die Messstellenbetreiber verantwortlich. Das ist in der Regel nicht der örtliche Stromversorger, sondern der Netzbetreiber. Daneben gibt es aber auch andere Anbieter, wie viele Wärmekunden es auch von der Abrechnung der Heizkosten her kennen. Grundsätzlich besteht auch das Recht auf einen Wechsel des Messstellenbetreibers, wobei es jedoch Einschränkungen gibt.
Entstehen dadurch zusätzliche Kosten?
Wer sich freiwillig einen digitalen Stromzähler einbauen lässt, muss mit einmaligen Kosten von 30 Euro rechnen. Für alle Kunden gilt, dass sie für den Betrieb des Zählers selbst etwas bezahlen müssen. Das ist bei den alten Zählern auch der Fall.
Die Kosten sind in den Grundkosten der Stromrechnung enthalten. „Für den Betrieb einer modernen Messeinrichtung dürfen unabhängig vom Verbrauch nur maximal 20 Euro brutto pro Jahr berechnet werden“, erläutern die Verbraucherzentralen. Bei sehr hohem Verbrauch von über 10.000 Kilowattstunden, leistungsstarken Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder Wallboxen darf eine jährliche Gebühr von bis zu 50 Euro erhoben werden. Das bedeutet eine Kostensteigerung gegenüber den herkömmlichen Stromzählern, für die durchschnittlich acht Euro im Jahr bezahlen müssen.
Haben Kunden durch die Smart Meter auch Vorteile?
Die Verbraucherzentralen sehen gleich mehrere Vorteile für die Kunden. So wird schon bei den modernen Messeinrichtungen ohne Datenaustausch eine bessere Analyse des eigenen Verbrauchsverhaltens nach Menge oder Tageszeiten möglich. „Diese Veranschaulichung soll zum Sparen motivieren“, erklären deren Experten.
Finanziell kann es sich für die Kunden erst lohnen, wenn die Tarife im Tagesverlauf variieren. Smart Meter machen dies möglich. Dann können verbrauchsstarke Geräte zu den Zeiten betrieben werden, in denen der Strompreis besonders niedrig ist.
Bestehen Risiken durch die Geräte selbst?
Durchaus. Wie bei jedem Gerät, das Daten über Funk oder Kabel versendet, ist ein intelligentes Messsystem durch Personen und Unternehmen mit kriminellen Absichten grundsätzlich angreifbar, so der Bundesverband Verbraucherzentrale (vzbv). Aus den gespeicherten Messwerten könnten Kriminelle möglicherweise Erkenntnisse über Alltag und Gewohnheiten der Bewohner gewinnen. Folglich sollten diese Daten besser nicht in die falschen Hände geraten, so die Verbraucherschützer.
Auch deshalb bestünden per Gesetz hohe Anforderungen an Sicherheit von Soft- und Hardware der Messstellenbetreiber. Diese müssen laut Verbraucherzentrale über Zertifizierungen durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nachweisen, dass sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen.
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