Düsseldorf/Münster. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel gibt es auch an den Hochschulen in NRW mehr antisemitische Vorfälle. Das Land reagiert.
Nordrhein-Westfalen bietet an der Uni Münster eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Antisemitismus an Hochschulen an. Laut Mitteilung der Landesregierung nimmt die „Zentrale Stelle für Beratung und Monitoring von antisemitischen Vorfällen an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen“ am Donnerstag ihre Arbeit auf. „Unsere Hochschulen müssen sichere Orte sein, an denen Jüdinnen und Juden ohne Sorge vor Diskriminierung studieren, forschen und arbeiten können“, sagte Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU).
Eingerichtet wurde die Anlaufstelle von den Universitäten, den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und den staatlichen Kunst- und Musikhochschulen des Landes. Zusammen mit der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW) hat die Uni Münster die Leitung.
Neue Anlaufstelle soll Betroffene beraten
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober sind laut Landesregierung auch die antisemitischen Angriffe an den Hochschulen gestiegen. Die neue Anlaufstelle soll Betroffene sowie Zeuginnen und Zeugen beraten und unterstützen. „Zudem sollen antisemitische Vorfälle erfasst werden, um das Dunkelfeld antisemitischer Vorfälle besser auszuleuchten und ein hochschulübergreifendes Monitoring aufzubauen“, heißt es in der Mitteilung.
Das Wissenschaftsministerium fördert das Projekt mit rund 221.000 Euro. Im Landtag hatten CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die FDP mit einem gemeinsamen Beschluss für die Anlaufstelle ausgesprochen. Insgesamt stellt das Land für Maßnahmen gegen Antisemitismus an Hochschulen über 1,5 Millionen Euro bereit. Neben der zentralen Anlaufstelle zählen Schulungs- und Weiterbildungsangebote zu den Themen Nahostkonflikt, Antisemitismus und Israelfeindlichkeit dazu. (dpa)