Berlin. Die Ukraine zahlt viel Geld für Russen, die mit ihren Waffen überlaufen. Russland will die Kaperung eines Bombers vereitelt haben.
Es klingt wie der Plot zu einem James-Bond-Film. Der Moskauer Geheimdienst FSB behauptet, dass die Ukraine einen Bomber des Typs Tu-22M3 entführen beziehungsweise kapern wollte. Das berichten russische Medien. Aus Kiew: Schweigen.
Die Ukraine habe den Piloten des Bombers zwei Millionen US-Dollar angeboten. Er sollte die Maschine zu einem Flugplatz in der Nähe von Schytomyr fliegen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur TASS berichtet, habe man Hinweise erhalten und darüber hinaus den Flugplatz angegriffen. Ob der Pilot das Angebot annehmen wollte, blieb offen. Ukrainische Blogger griffen die Meldungen auf.
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Unplausibel klingen sie nicht. Denn es wäre nicht das erste Mal. Im vergangenen Jahr war ein russischer Hubschrauber-Pilot übergelaufen, wohlgemerkt: mit seinem Helikopter des Typs MI-8. Der 28-jährige Maxim Kusminow bekam dafür eine Prämie von einer halben Million US-Dollar.
Die Preisliste für Überläufer
Der Soldat tauchte unter, ging nach Spanien und wurde in einem Ferienort an der Costa Blanca im Februar in einer Tiefgarage erschossen. Gleich nach seiner Flucht hatte das russische Staatsfernsehen berichtet, dass Russlands Geheimdienst den Auftrag erhalten habe, den „Vaterlandsverräter“ ausfindig zu machen und zu töten. Schon zur Abschreckung.
Im Ukraine-Krieg zahlt Kiew tatsächlich für Militärtechnik, die russische Soldaten übergeben. Für einen Panzer soll es etwa 100.000 US-Dollar geben. Dass es für einen Bomber viermal so viel Geld für einen Hubschrauber gibt, ist logisch.
Ein strategischer Langstreckenbomber ist seltener und teurer. So eine Maschine auch noch intakt zubekommen, ist ein Wert an sich. Nach Kusminows Tod dürfte es ohnehin schwerer geworden, Überläufer zu gewinnen. Auch das treibt den Preis nach oben.
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