Mit Kindern über Krieg oder Katastrophen zu sprechen, ist nicht leicht! Das sind die Tipps unserer Kinderredaktion für Eltern und Großeltern.
Kinder stellen viele Fragen – aber was sind die richtigen Antworten? Gerade in Krisenzeiten fällt es Eltern und Großeltern oft schwer, einzuschätzen, über welche Themen sie mir ihren Kindern und Enkelkindern schon sprechen können.
Die Redakteurinnen in unserer Kindernachrichtenredaktion erklären jeden Tag das Weltgeschehen für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Bei ihrer Arbeit an unserer Kinderseite in der Tageszeitung und unserer Kinderzeitung CHECKY! nutzen sie viele Tipps und Tricks, die auch Eltern und Großeltern im Gespräch mit Kindern helfen können.
Im Interview erzählen Katrin Martens, Corinna Zak und Friederike Bach, was das Besondere an Kindernachrichten ist, und wie man auch schwierige Themen altersgerecht vermittelt.
Wie und wann ist die Idee für die Kinderseite entstanden?
Katrin Martens: Kinder sind genauso an Nachrichten interessiert wie Erwachsene. Allerdings brauchen sie Texte in kindgerechter, verständlicher Sprache. Für die FUNKE-Tageszeitungen in NRW haben wir schon vor vielen Jahren eine Kinderseite entwickelt, die den Bedürfnissen von Kindern Rechnung trägt – mit einer Mischung aus Information und Unterhaltung.
Warum sollte es Nachrichten für Kinder geben?
Katrin Martens: Kinder sind einfach neugierig, sie wollen Dinge erklärt bekommen. Wir verstehen unser Angebot aber auch als ein Instrument der Leseförderung. Und wir wollen Kinder an die Zeitung heranführen.
Was ist das Besondere an der Kinderzeitung CHECKY! ?
Friederike Bach: Wir haben bei der Entwicklung von CHECKY! immer wieder mit Kindern zusammengearbeitet und gefragt: Welche Themen sind euch wichtig? Wie soll das Heft aussehen? Welches Tier soll das Maskottchen sein? So ist eine Kinderzeitung mit einer deutschlandweit einzigartigen Optik entstanden. Kinder, die CHECKY! sehen, wissen sofort: Diese bunte Zeitung ist für mich! CHECKY! ist ein Heft mit anspruchsvollen Themen – aber eben kein Schulbuch. Die Kinderzeitung soll auch Spaß machen!
Warum legt die FUNKE Mediengruppe viel Wert darauf, Nachrichten und Themen kindgerecht zu vermitteln?
Katrin Martens: Die Welt wird zunehmend komplexer. Indem wir Kindern auf Augenhöhe begegnen, ermöglichen wir ihnen, selbstständig zu denken und sich eine Meinung zu wichtigen Themen zu bilden. Schließlich sind sie es, die bald unsere Gesellschaft mitgestalten werden.
Wie vermittelt man schwierige Themen wie den Ukraine-Krieg oder den Klimawandel an Kinder?
Friederike Bach: Indem man ihre Fragen ernst nimmt und auch beantwortet. Ein Kind, das eine Frage stellt und keine Antwort bekommt, macht sich trotzdem weiter Gedanken. Und die machen Kindern vor allem dann Angst, wenn sie damit alleine gelassen werden. Deshalb berichten wir auch über sehr ernste Themen, wie zum Beispiel den Krieg in der Ukraine. Aber natürlich beachten wir dabei einige Dinge. Viele Bilder, die in den Medien für Erwachsene gezeigt werden, würden wir auf der Kinderseite oder in der Kinderzeitung niemals zeigen. Außerdem versuchen wir immer, unsere Berichte mit einem positiven Aspekt zu beenden.
Hilft das auch Eltern, ihren Kindern die Welt zu erklären?
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Corinna Zak: Kindgerechte Nachrichten sind sicher ein hilfreicher Einstieg für ein Gespräch mit den Eltern. Die Berichte und Themen auf der Kinderseite und in der Kinderzeitung CHECKY! bieten eine gute Wissensbasis für beide – Kinder und Eltern.
Wie werden die Kinder, die die Seite oder die Kinderzeitung lesen, aktiv eingebunden?
Friederike Bach: Kinder haben bei uns ganz viele Möglichkeiten mitzumachen! Sie können als Kinderreporterinnen und -reporter Artikel schreiben, sie können ihre Lieblingswitze an Checky schicken oder für die Kinderzeitung die „Frage der Woche“ beantworten. Und natürlich können Kinder uns auch Fragen stellen! Checky macht sich dann auf die Suche nach der Antwort.
Also können Kinder bei der Kinderredaktion Themen vorschlagen?
Corinna Zak: Das passiert sogar sehr häufig. Sie schlagen zum Beispiel vor, über eine Trendsportart zu berichten. Zu Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine hat die Kinder beschäftigt, was mit den vielen Haustieren der Menschen passiert, die flüchten müssen. Auch darüber haben wir berichtet.
Ein buntes Layout und der Waschbär Checky stehen für die Kinderseite – ist es wichtig, dass sich die Seite vom Rest der Tageszeitung abhebt?
Katrin Martens: Unser sympathischer Checky, den es auch als lebensgroßes Maskottchen gibt, zeigt Kindern, dass diese Seite nur für sie gemacht ist. Für Kinder, die noch nicht so viel lesen können, haben wir viele kleine Elemente auf der Seite, etwa die Witze, die Meldungen oder die Frage des Tages.
Was lernen Sie beim Erstellen der Artikel für die Kinderseite?
Corinna Zak: Eine Menge! Wer etwas einfach erklären möchte, muss es selbst erst einmal gut verstanden haben. Es geht dabei auch im ganz klassischen Sinn darum, einzuordnen: Wir ziehen es vor, auf Fremdwörter zu verzichten, aber wenn sie doch vorkommen, werden Bedeutung und Herkunft erklärt. Geht es in einem Text um ferne Länder, ordnen wir Lage und Entfernung ein, oft mit einer Grafik. Dabei lernt man selbst auch sehr viel.
Warum ist die Kinderseite in der Tageszeitung ein Gewinn für die gesamte Ausgabe?
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Katrin Martens: Eine Zeitungsseite, die komplexe Sachverhalte in einfacher, verständlicher Sprache erklärt, bietet nicht nur Kindern, sondern auf jeden Fall auch den erwachsenen Leserinnen und Lesern einen Mehrwert.
Kennen Sie schon unsere Kinderzeitung?
Nachrichten für Kinder finden Sie jeden Tag auf der Kinderseite in unserer Tageszeitung und im E-Paper. Für alle Kinder, die eine eigene Zeitung aus dem Briefkasten holen möchten, erscheint jeden Samstag unsere Kinderzeitung CHECKY! Sie kommt direkt mit der Post nach Hause und richtet sich an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Hier erfahren Sie mehr über die Kinderzeitung CHECKY!