Düsseldorf/Landau an der Isar. Rettungskräfte aus NRW sollen im Hochwassergebiet in Bayern helfen. Für Céline (19) ist es der erste große Einsatz. Was sie bisher erlebt hat.

  • NRW ist bisher vom Hochwasser weitgehend verschont, Hilfe wird jetzt nach Bayern geschickt: Rettungskräfte vom DRK und der DLRG sind auf dem Weg ins bayerische Hochwassergebiet.
  • Unter den Helferinnen ist auch die 19-jährige Céline.
  • Lesen Sie hier, was sie bisher erlebt hat und wie sie sich fühlt.

Das Land NRW schickt fünf Wasserrettungszüge mit je 48 Helfern, zehn Fahrzeugen, acht Anhängern und sechs Booten ins Hochwassergebiet nach Landau an der Isar. Laut Düsseldorfer Innenministerium hatte der Freistaat Bayern am späten Sonntagabend das Hilfsangebot angenommen. Die Retter wurden danach losgeschickt.

Zweitägiger Einsatz geplant: Verschiedene Organisationen aus NRW schicken Hilfe

Mit dabei ist auch die 19-jährige Céline. Sie ist seit zwei Jahren beim Wasserrettungszug des DRK, für sie ist es der erste große Einsatz. „Wir wurden nachts um halb eins alarmiert, haben dann alles gepackt und vorbereitet und sind gegen vier Uhr aus NRW losgefahren“, erzählt sie. Nach etlichen Stunden auf der Autobahn erreichten die Hilfskräfte ihr vorläufiges Ziel: Parsberg.

Hier wurden sie von den bayerischen Kolleginnen und Kollegen mit einem Mittagessen empfangen und haben gemeinsam den Einsatz geplant. „Für uns geht es gleich weiter nach Landau an der Isar, dort werden wir gegen Abend eintreffen“, sagt Céline. „Ich bin nervös“, erklärt sie. „Dass schon ein Feuerwehrmann gestorben ist, ist sehr traurig und man merkt dadurch umso mehr, wie vorsichtig man sein muss. Die leitenden Kräfte haben uns auch schon gesagt, dass wir nicht allein handeln oder unser Leben riskieren sollen.“

Spezialisierte Helfer evakuieren Menschen und Tiere in den Hochwassergebieten in Bayern und Baden-Württemberg.
Spezialisierte Helfer evakuieren Menschen und Tiere in den Hochwassergebieten in Bayern und Baden-Württemberg. © DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft | Daniel-André Reinelt

Im bayerischen Hochwassergebiet sollen die Kräfte aus NRW laut Innenministerium für 48 Stunden eingesetzt werden, „nach aktuellem Stand zur Absicherung von Deichverteidigungsmaßnahmen“. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Nordrhein und Westfalen sowie die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Nordrhein stellt die Einheiten.

Bundesweit verfügt allein die DLRG über rund 100 überörtlichen Einheiten, die sich in Personalstärke und Zusammensetzung je nach Bundesland unterscheiden, erklärte die DLRG in einer Pressemitteilung. Darunter sind Spezialisten wie Einsatztaucher und Strömungsretter. Die Wasserretter evakuieren Personen und Tiere, verteidigen Deiche, sichern die Einsatzkräfte der anderen Organisationen an den Einsatzstellen und übernehmen Logistik- und Erkundungsaufgaben.

Hochwasser in Süddeutschland: Über 600 ehrenamtliche Helfer im Einsatz

Allein am Wochenende waren bereits mehr als 600 Ehrenamtliche in Bayern und Baden-Württemberg im Einsatz. Der Dauerregen sorgt weiter an mehreren Pegeln für Hochwasser der höchsten Meldestufe 4. Sollte die Lage ernst bleiben, kann Bayern weitere Wasserrettungszüge aus nicht betroffenen Bundesländern anfordern (dpa mit red).

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