Essen. Offenbar ungeahnt steigt die Zahl der Pflegefälle dramatisch. Die Ratlosigkeit von Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist verstörend.
Obwohl die Anwerbemaschinerie endlich gestartet ist und auch die Löhne der Beschäftigten steigen, ist der Kollaps der Pflege in Deutschland keineswegs gebannt. Angesichts dieser Problematik sind die Zahlen, die der Bundesgesundheitsminister nun zu den Pflegefällen präsentierte, überaus alarmierend.
Aber konnte das wirklich überraschen? Dass auch die Babyboomer in die Jahre kommen würden, müsste auch Karl Lauterbach lange bewusst sein, zumal das Arbeitsleben keineswegs anspruchsloser geworden ist.
Das Monitoring ist offenkundig verbesserungswürdig
Die Ratlosigkeit des Ministers in diesem Zusammenhang ist verstörend. Sie spricht auf jeden Fall für verbesserungswürdiges Monitoring der Gesamtlage in seinem Zuständigkeitsbereich. Es ist nicht die einzige Baustelle – aktuellstes Stichwort: Klinikreform –, auf der es in seinem Ministerium stockt. Und seine Lösungsansätze sind schwach: Der Verweis und die Hoffnung auf eine große Pflegereform in der nächsten Legislaturperiode sind ein Beleg für Hilflosigkeit. Ausbaden müssen sie die Pflegefälle von heute – und ihre Angehörigen.