Berlin. Nach einem Einsatz in der Nacht soll der russische Bomber morgens zur Basis zurückkehren – dann trudelt er zu Boden. Ein Pilot stirbt.
Nach einem Raketenangriff auf die Ukraine in der vergangenen Nacht ist im Süden Russlands laut Medienberichten ein Bomber des Typs Tupolew Tu-22M abgestürzt. Die Maschine stürzte demnach in der Region Stawropol ab. Der Gouverneur der Region, Wladimir Wladimirow, bestätigte den Vorfall. An Bord waren demnach vier Piloten, zwei von ihnen konnten sich über den Schleudersitz aus dem Flugzeug retten. Such- und Rettungsteams hätten ihre Position geortet, hieß es. Die Männer würden in eine Klinik gebracht.
Den Berichten zufolge soll der dritte Pilot noch vermisst sein. Nach Informationen von „Moscow Times“ kam der vierte Insasse der Tupolew bei dem Absturz ums Leben. Videoaufnahmen von Augenzeugen, die den Absturz der Tupolew dokumentieren, kursieren bereits in den sozialen Medien. Sie zeigen, wie die Maschine in der Luft zu Boden trudelt. Flammen schlagen aus dem Heck. Dann zerschellt die Maschine auf einem Feld.
Dass die abstürzende Maschine keinen größeren Schaden anrichtete und es keine unbeteiligten Verletzten oder Todesopfer gab, ist wohl vor allem Glück gewesen, denn das Gebiet ist relativ dicht besiedelt. Stawropol liegt östlich der Krim, etwa 400 Kilometer von der Küste der Halbinsel entfernt. In der Nacht zuvor waren bei russischen Angriffen in der Ukraine nach Regierungsangaben aus Kiew mindestens acht Menschen getötet worden – darunter zwei Kinder.
Russland setzt gegen die Ukraine veraltete Raketen ein
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass der Bomber von einer „Mission“ auf dem Weg zurück zu seiner Basis war, als es wohl eine „technische Fehlfunktion“ gegeben habe. Den Angaben nach hätten sich keine Waffen an Bord der Maschine befunden. Die ukrainische Seite erklärte hingegen, die Tupolew sei von der ukrainischen Luftwaffe in Abstimmung mit dem Militärnachrichtendienst erfolgreich abgefangen und abgeschossen worden.
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Die Tupolev Tu-22M3, von der Nato auch „Backfire“ genannt wird, ist ein Überschallbomber, der in den 1960er Jahren entwickelt wurde. Russland nutzt die Tu-22M3, die Marschflugkörper tragen kann, für Luftangriffe in der Ukraine – und setzt dabei wohl auch veraltete Anti-Schiffs-Raketen wie die Kh-22 ein. Aufgrund ihrer geringen Genauigkeit und hohen Zerstörungskraft führen diese Angriffe jedoch häufig zu Opfern unter der Zivilbevölkerung.