Essen. Der Weltfrauentag soll an die Gleichberechtigung von Männern und Frauen erinnern. Doch noch immer sind Aufgaben und Gehälter ungerecht verteilt.

Das Ziel dieses 8. März, des internationalen Frauentags, ist klar: Eine Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern in wirtschaftlicher, politischer, kultureller und gesellschaftlicher Sicht. Haben wir es erreicht? Leider nein.

Zum vergangenen Frauentag haben 16 NRZ-Redakteurinnen und Mitarbeiterinnen aufgeschrieben, warum dieser Tag noch immer wichtig ist. Da ging es um die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um Einkommensgleichheit auch im Sport, um Bürgermeisterinnen und Oberbürgermeisterinnen, die in der Minderheit sind. An all dem hat sich ein Jahr später kaum etwas geändert.

Weltfrauentag: Frauen bekommen für die gleiche Arbeit weniger Geld

Eigentlich ist es wie 2023. Frauen erhalten für die gleiche Arbeit weniger Geld. Frauen sind, auch wenn sie aufgeholt haben, noch immer in Politik und Wirtschaft unterrepräsentiert. Frauen übernehmen noch immer den größten Teil der Sorgearbeit, der Pflege von Familienangehörigen, der Erziehung der Kinder. All das wussten wir im Jahr 2022 schon, oder 2021, oder 2020. Aber das macht es trotzdem nicht gut.

Ja, es hat sich schon was bewegt, sowohl bei den politischen Rahmenbedingungen – Stichwort Frauenquote oder Transparenzentgeltgesetz – als auch bei der gesellschaftlichen Debatte. Aber noch immer ist die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an der Gesellschaft nicht am Ziel. Erst kürzlich haben wir darüber berichtet, dass gerade einmal zwei Prozent des in Deutschland in Start-ups investierten Kapitals mit rein weiblichen Gründungsteams gingen. 87 Prozent des Kapitals – das entspricht 4,9 Milliarden Euro – gingen an rein männliche Neugründungen. Solange also Männer lieber in Männer investieren, sind wir noch nicht am Ziel.

Die Ampelkoalition hat sich die Gleichberechtigung in diesem Jahrzehnt auf die Fahne geschrieben. Es endet in sechs Jahren.