Berlin. Oft fehlt es in den verschiedenen Ehrenämtern an Ausrüstung, Material und Wertschätzung. Zeit, das zu ändern, meint unser Autor.
In regelmäßigen Abständen stellen Politiker verwundert fest, wie wichtig das Ehrenamt für unsere Gesellschaft ist. Und es ist kein Zufall, dass das oft im Zuge von Naturkatastrophen wie den aktuellen Überschwemmungen in Norddeutschland geschieht. Denn ein großer Teil des deutschen Brand- und Katastrophenschutzes wird von Ehrenamtlern geleistet. Diese Menschen opfern weite Teile ihrer Freizeit und stehen für unsere Sicherheit und unseren Schutz wortwörtlich im Schlamm, sei es im THW, beim Deutschen Roten Kreuz oder bei den mehr als 23.000 Freiwilligen Feuerwehren.
Ausrüstung muss den neuesten Standard erfüllen
Da müsste doch klar sein, dass genau diese Bereiche vom Staat, so gut es geht, unterstützt werden, oder? Pustekuchen! Die Forderungen nach modernerer Ausrüstung, geeigneter Unterbringung und versicherungstechnischem Schutz werden vielerorts geflissentlich ignoriert. Wie kann es sein, dass in einem Land, in dem innerhalb kürzester Zeit 100 Milliarden Euro für die Aufrüstung der Bundeswehr bereitgestellt werden, kein ansatzweise vergleichbarer Betrag für die Ausstattung unserer Ehrenamtler zur Verfügung steht?
Natürlich, es gibt regelmäßige Ehrungen für Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler. Das ist richtig und wichtig. Wenn unsere Hilfskräfte allerdings im Einsatz die Kosten für Softdrink und Bratwurst selber übernehmen, kann von einem Gefühl der Wertschätzung keine Rede mehr sein. Eine gerechte und angemessene Aufwandsentschädigung – derzeit 840 Euro pro Person und Jahr, Übungsleiter bis zu 3000 Euro – und ausreichende Verpflegung sollte Mindeststandard sein.
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Es wird Zeit, unseren Ehrenamtlern unsere uneingeschränkte Dankbarkeit und Unterstützung zukommen zu lassen. Ganz so, wie die Ehrenamtler auch uns helfen.