Düsseldorf/Belin. Der Betreuungsbedarf für Kinder unter drei Jahren wird in NRW vielfach nicht erfüllt. Rund 25.000 Fachkräfte fehlen. Ein „Teufelskreis“ entstehe.
Der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren wird in Nordrhein-Westfalen vielfach nicht erfüllt. Das geht aus einer Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums hervor. Demnach hatten im vergangenen Jahr 47,8 Prozent der Eltern von unter dreijährigen Kindern Bedarf an einem Betreuungsplatz. Die tatsächliche Betreuungsquote lag allerdings nur bei 30,4 Prozent.
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In der Altersgruppe der Kinder zwischen drei und fünf Jahren lagen Betreuungsquote und Bedarf näher beieinander. So gaben Eltern in NRW 2022 einen Betreuungsbedarf von 94,7 Prozent an, die Betreuungsquote lag bei 90,9 Prozent.
Fachkräftemangel in NRW: Personalmangel verringert Betreuungszeiten
Die Ergebnisse verwunderten nicht, teilte Ayla Celik, NRW-Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, der Deutschen Presse-Agentur mit. In NRW fehlten schon heute rund 25 000 Fachkräfte und gut 100 000 Kita-Plätze. „Wer über fehlende Betreuungsplätze redet, muss auch über die fehlenden Fachkräfte reden“, sagte Celik. Personalmangel verringere Betreuungszeiten „und das bedeutet letztendlich, dass in aller Regel wieder Mütter zuhause bleiben müssen und ihrerseits dem Arbeitsmarkt als Fachkräfte fehlen. So entsteht ein Teufelskreis des Mangels“. Es brauche eine echte Personaloffensive, attraktivere Arbeitsbedingungen und mehr Zeit für die pädagogische Arbeit.
Die Betreuungsquote beschreibt den Anteil der in Kindertageseinrichtungen oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege betreuten Kindern an allen Kindern dieser Altersgruppe. Für die Studie wurden im vergangenen Jahr bundesweit rund 35 000 Eltern von Kindern bis zu zehn Jahren befragt. Die Quote der betreuten Kinder unter drei Jahren lag in allen Bundesländern unter dem angegebenen Betreuungsbedarf der Eltern. (dpa)