Berlin/Aschaffenburg. Der Park Schöntal liegt mitten in der Innenstadt von Aschaffenburg. Die Grünanlage steht schon länger im Visier der Polizei. Warum?
Nach der schrecklichen Gewalttat in Aschaffenburg stellt sich die Frage, ob die brutale Attacke verhindert hätte werden können. Der Innenstadt-Park Schöntal, wo sich die furchtbaren Szenen abspielten, ist schon länger im Fokus der Polizei, wie Medien berichten.
Wie die Zeitung „Main Echo“ schreibt, erklärte die Polizei den Park bereits Ende vergangenen Jahres zu einem „gefährlichen Ort“. In einem Interview mit der Zeitung sagte Polizeichef Eckhardt, es habe dort einen deutlichen Anstieg von Betäubungsmittelhandel, Körperverletzungsdelikten, Waffen- und Raubdelikten gegeben. Diese Straftaten hätten aber „nicht zum Nachteil von Unbeteiligten stattgefunden“, sondern „innerhalb dieses Milieus der Personen, die sich hier aufhalten und mutmaßlich zum großen Teil mit Drogen handeln“.
Aschaffenburg: Park Schöntal schon länger im Fokus der Polizei
Im November 2024 stand also fest, dass es im Schöntal im zurückliegenden Jahr vermehrt zu Straftaten gekommen war, berichtet die Zeitung. Insgesamt seien es rund 40 Drogendelikte, drei Raubüberfälle und elf Körperverletzungen gewesen. Seit vergangenem Sommer sei die Polizei mit mehr Beamten im Park präsent gewesen. Durch die Deklaration des Parks als „gefährlicher Ort“ konnten die Beamten Personen auch ohne konkreten Vorfall ansprechen, ihre Identität überprüfen und sie durchsuchen.
Im Dezember beschloss der Stadtrat Aschaffenburg laut „Main Echo“ in der sogenannten „Grünanlagensatzung“ ein Waffenverbot in allen städtischen Grünanlagen. Dazu kam ein Verbot von anderen Gegenständen, die potenziell gefährlich werden können, wie etwa Feuerwerkskörper und Pfefferspray. Außerdem wurde sowohl der Konsum als auch der Besitz von Cannabis im Schöntal verboten.
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Viele Bürgerinnen und Bürgern fühlen sich in dem Park offenbar nicht mehr wohl. „Nachts würde ich hier aber nicht durchlaufen“, sagte zum Beispiel 67-Jähriger dem „Main Echo“. „Aber man sieht, auch wenn es noch hell ist, überall Leute, die Drogen konsumieren und dealen.“