Berlin. Der Prozess um Gisèle Pélicot hält ganz Frankreich in Atem. Nun sorgt ein pietätloses Video der Verteidigerin für zusätzliche Aufruhr.
Der Prozess in Avignon sorgt weltweit für Schlagzeilen: Dominique Pélicot und 50 weiteren Männer wird vorgeworfen, Pélicots Ehefrau Gisèle zuvor betäubt und dann vergewaltigt zu haben. Die Anwältin Nadia El Bouroumi verteidigt im Vergewaltigungsprozess zwei der angeklagten Männer. Nun postet sie ein Video auf Instagram, welches zusätzlich die Gemüter erhitzt.
In dem Video tanzt die Anwältin zu dem Wham Hit „Wake me up before you go go“, was übersetzt: „Weck‘ mich auf, bevor du gehst“ bedeutet. Dazu schreibt sie: „Niemals werdet ihr mich zum Schweigen bringen, nur weil meine Meinung oder mein Standpunkt euch nicht passt … dieser Song ist für all diejenigen, die früh aufstehen müssen, bevor sie es schaffen, mich zum Schweigen zu bringen.“
Ein Seitenhieb gegen das Opfer? Diese Vermutung liegt nahe. Viele Instagram-Nutzer empfanden es als respektlos, unangemessen und reagierten empört auf ihrem Instagram-Kanal. Auch lokale Medien bemerkten das Video und zogen schnell eine Verbindung zur Strategie der Verteidigerin. Im Gerichtsprozess hatte sie mehrfach versucht, das Opfer der Vergewaltigung zu diskreditieren.
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Anwältin entschuldigt sich für umstrittenes Video – „Ich habe Drohungen und Beleidigungen ertragen müssen“
Mittlerweile hat sich die Anwältin für ihr Video ebenfalls auf Instagram entschuldigt. Sie schrieb: „Ich möchte klarstellen, dass das kürzlich ausgestrahlte und kommentierte Video falsch aufgefasst wurde. Es tut mir zutiefst leid, wenn meine Worte fehlinterpretiert wurden. Ich habe zu keinem Zeitpunkt versucht, mich über Gisèle Pélicot lustig zu machen, die ich für sehr schutzbedürftig und ein Opfer dieser Affäre halte.“ Der Grund für dieses Video seien die Drohungen, Belästigungen und öffentlichen Beleidigungen, die sie seit Prozessbeginn ertragen müsse. Auch ihre Kinder seien Opfer von Beleidigungen. Mittlerweile habe sie Strafanzeige gestellt, schrieb sie weiter.
