Berlin. Aufgepasst beim Autoreifen wechseln: Ab Oktober 2024 gelten in Deutschland neue Regelungen für Winter- und Ganzjahresreifen.
- Für Autofahrer steht der Reifenwechsel an
- Sommerreifen runter, Winterreifen drauf – wie immer?
- Eine Neuerung gibt es zu Beachten, sonst wird es teuer
Der Winter steht in Deutschland vor der Tür. Für Autofahrer heißt das: Reifen wechseln. Denn ob Schnee, Matsch oder Glatteis – die falschen Autoreifen können im Straßenverkehr schnell gefährlich werden. Laut §2 der Straßenverkehrs-Ordnung darf ein Fahrzeug bei winterlichen Bedingungen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Reifglätte nur dann gefahren werden, wenn alle Räder mit entsprechenden Winterreifen ausgestattet sind, die den Anforderungen der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (§36 Abs. 4) entsprechen.
Passend zum Thema: Winterreifen – Worauf Autofahrer beim Wechsel achten sollten
Diese Anforderungen ändern sich ab dem 01. Oktober 2024: Nur Reifen mit dem sogenannten Alpine-Symbol – ein Bergpiktogramm mit einer Schneeflocke in der Mitte – sind dann bei winterlichen Straßenbedingungen zugelassen.
Reifen ohne Alpine-Symbol nicht unter Schneebedingungen getestet
Wer also nach Ende September bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne Alpin-Symbol, sondern nur mit M+S-Kennzeichnung fährt, riskiert neben gefährlichen Situationen im Straßenverkehr auch ein Bußgeld. Reifen mit dem Alpine-Symbol werden in einem genormten Test auf Schnee geprüft, um ihre Wintertauglichkeit sicherzustellen. Im Gegensatz dazu gibt es für M+S-Reifen keinen speziellen Test, da das Symbol nicht gesetzlich geschützt ist. Die Einführung des Alpine-Symbols soll die Sicherheit auf verschneiten und rutschigen Straßen verbessern.
Übrigens: In Deutschland gibt es keine generelle Winterreifenpflicht, stattdessen die sogenannte situative Winterreifenpflicht. Laut dem ADAC darf man bei winterlichen Straßenverhältnissen (Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Eis- oder Reifglätte) nur mit Winterreifen fahren. Die Faustregel von Oktober bis Ostern sei eine Empfehlung, ist jedoch nicht rechtlich vorgeschrieben.
Lesen Sie auch: E-Auto vs. Benziner – Analyse zeigt, wie viel man wirklich spart
Ganzjahres- und Winterreifen ohne Alpine-Symbol: Teuer und gefährlich
Ab Oktober 2024 dürfen Winter- und Ganzjahresreifen mit der alten M+S-Kennzeichnung nicht mehr bei winterlichen Bedingungen genutzt werden. Bei einem Verstoß wird ein Bußgeld von mindestens 60 Euro fällig. Behindert man andere Verkehrsteilnehmer aufgrund falscher Bereifung, steigt das Bußgeld auf 80 Euro. Bei einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer erhöht sich die Strafe auf 100 Euro. In den beiden letzten Fällen gibt es zudem jeweils einen Punkt in Flensburg.
Bisher wurden Winter- und Ganzjahresreifen mit M+S-Kennzeichnung als wintertauglich anerkannt, wenn sie vor 2018 produziert wurden. Seit dem 1. Januar 2018 müssen jedoch neu hergestellte Reifen das Alpine-Symbol tragen, um gesetzlich für den Wintereinsatz zugelassen zu sein, so der ADAC. Besonders betroffen von der neuen Regelung ab Oktober 2024 sind ältere Reifen, die vor 2018 produziert wurden und noch ohne Alpine-Symbol im Umlauf sind. Das genaue Produktionsdatum kann auf der Reifenflanke des Autos anhand der DOT-Nummer abgelesen werden.