Berlin. Ganze Landstriche stehen in Tschechien, Polen und Österreich unter Wasser. Die Lage spitzt sich zu. Die News zum Unwetter im Blog.
Die Hochwasser-Lage in Österreich, Tschechien und Polen spitzt sich weiter zu. In mehreren EU-Ländern kamen Menschen wegen der Überschwemmungen ums Leben. Auch für Deutschland warnen Experten vor den Wassermassen – betroffen sind vor allem Gebiete in Süd- und Ostdeutschland. In Sachsen und Bayern steigen die Pegelstände vielerorts weiter an.
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Hochwasser aktuell – die News vom 15. September: Wassermassen durchfluten Niederösterreich – Fontänen an der Staumauer
23.14 Uhr: Reißende Wasserfluten spülen im Katastrophengebiet in Niederösterreich in der Nacht durch Straßen und Siedlungen. Bei anhaltendem Regen gehen die Einsätze von Tausenden Rettungskräften unermüdlich weiter. Menschen müssen in Sicherheit gebracht und Dämme aus Sandsäcken aufgeschichtet werden, um Häuser und Keller zu schützen.
Am Stausee Ottenstein am Fluss Kamp wurden Hochwasserklappen geöffnet, um einen Teil der Wassermassen kontrolliert ablaufen zu lassen. Wasserfontänen stürzen seitdem die Staumauer hinunter. Im Unterlauf des Kamps steigt dadurch der Pegelstand weiter und Straßen und Wiesen werden überschwemmt.
In Niederösterreich waren mehr als 25.000 Einsatzkräfte unterwegs, unterstützt von rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten. Das Militär transportierte bis zum Einbruch der Dunkelheit mit einem Black-Hawk-Hubschrauber große Säcke mit Sand und Kies, um undichte Stellen an Dämmen abzudichten.
Lage in Wien: An Aufräumen ist noch nicht zu denken
23.00 Uhr: Auch in der Hauptstadt Wien ist die Lage angespannt. Der sonst eher als Rinnsal fließende Wienfluss wurde zum reißenden Gewässer und überspülte Radwege und Straßen. Die Gleisbetten einiger U-Bahn-Strecken sind überflutet.
Mikl-Leitner sprach bereits von großen Schäden. An Aufräumen ist aber noch nicht zu denken. Zwar hat der Regen in der Nacht in einigen Regionen etwas nachgelassen, aber Wetterdienste haben für Montag weitere schwere Niederschläge vorausgesagt.
Pegelstand der Elbe bei 501 Zentimeter – Warnstufe in Dresden angehoben
20.30 Uhr: Aufgrund der angespannten Hochwasserlage hat die Stadt Dresden die Hochwasserwarnstufe 2 ausgerufen. Der Pegelstand der Elbe habe am frühen Abend in Dresden bei 501 Zentimeter gelegen – ein weiterer deutlicher Anstieg sei zu erwarten, teilte die sächsische Landeshauptstadt mit. Früher am Sonntag war die Warnstufe 1 ausgerufen worden. Auch die teilweise eingestürzte Carolabrücke hat Auswirkungen auf die Hochwasserlage: Durch Brückenteile im Wasser werde sich elbaufwärts das Wasser aufstauen, was den Wasserspiegel auf einem Teilstück der Elbe etwa 30 bis 50 Zentimeter ansteigen lasse.
Für Montag wird erwartet, dass in Dresden auch die nächsthöhere Alarmstufe 3 ausgerufen wird – dafür müsste der Pegelstand die 600-Meter-Grenze überschreiten. Insgesamt gibt es vier Warnstufen. Der Scheitelpunkt wird dem Landeshochwasserzentrum zufolge erst Mitte der Woche erwartet.
Zahl der Todesopfer durch Hochwasser in Rumänien steigt auf sechs – acht Tote in Europa
19.04 Uhr: In Rumänien ist die Zahl der Todesopfer durch das Hochwasser auf sechs gestiegen. In der südöstlichen Region Galati sei ein weiterer Todesfall zu beklagen, teilten die Rettungskräfte am Sonntagnachmittag mit. Sie meldeten zudem einen Vermissten. In der Region waren bereits am Samstag vier Leichen geborgen worden, ein weiteres Opfer wurde dann am Sonntagmittag gemeldet. Mit einem toten Feuerwehrmann in Österreich und einem Toten in Polen fordern die Fluten mittlerweile acht Opfer in Europa.
In Galati standen Menschen bis zum Oberkörper im Wasser. Hunderte Menschen mussten im ganzen Land aus den Fluten gerettet werden, viele Häuser standen unter Wasser, insgesamt waren fast 6000 Haushalte betroffen. Präsident Klaus Iohannis sprach von „dramatischen Folgen“ des Klimawandels.
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Alarmstufe rot in 15 Landkreisen Deutschlands
18.41 Uhr: Während das Unwetter bislang besonders Länder im Osten und Süden Deutschlands trifft, mehren sich die Befürchtungen, dass in es in den kommenden Tagen auch hierzulande zu Unwettern kommt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat nun für 15 Landkreise die Alarmstufe rot ausgerufen. Die Warnung betrifft einen Großteil der bayrischen Landkreise mit einer Grenze zu Österreich und Tschechien.
„Die erwartete Wetterentwicklung ist sehr gefährlich“, heißt es vom DWD zu dieser Einstufung. Es könnten demnach verbreitet Schäden durch das Wetter auftreten.
Toter Feuerwehrmann in Österreich – Opfer auch in Rumänien
18.28 Uhr: In Deutschlands Nachbarländern ist weiterhin keine Entwarnung in Sicht. Auch die Opferzahlen steigen: In Niederösterreich starb ein Feuerwehrmann bei einem Pumpeinsatz. Im südosteuropäischen EU-Land Rumänien kamen durch Starkregen und schwere Überschwemmungen mindestens fünf Menschen ums Leben. Im Kreis Galati in der östlichen Region Moldau wird außerdem noch ein Mensch vermisst, wie die Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz berichtete.
Drama in Niederösterreich – noch nie dagewesene Ausnahmesituation
18.13 Uhr: Das Bundesland Niederösterreich um Wien ist vom Hochwasser so stark getroffen wie nie zuvor. „Dies ist eine Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben“, sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) Johanna Mikl-Leitner. Besonders prekär war die Lage am Fluss Kamp nordwestlich von Wien.
Die Stauseen im oberen Flusslauf waren randvoll, das kontrollierte Ablassen der Wassermengen ließ den Fluss im unteren Bereich immer weiter anschwellen. Weitere Wassermassen aus dem Ottenstein-Stausee wurden erwartet. In der Gemeinde Gars am Kamp wurden ständig neue Wälle durch Sandsäcke aufgebaut, um Häuser zu schützen.
Überschwemmungen in Rumänien fordern bereits fünf Tote
17.00 Uhr: Starkregen und schwere Überschwemmungen haben im südosteuropäischen EU-Land Rumänien mindestens fünf Todesfälle verursacht. Im Kreis Galati in der östlichen Region Moldau wird außerdem noch ein Mensch vermisst, wie die Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz berichtete.
Unter den Opfern sind hauptsächlich ältere Menschen, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. Mehr als 100 Menschen wurden evakuiert, hieß es in Medienberichten. Die Wassermassen erreichten in den meist abgelegenen Ortschaften eine Höhe von bis zu 1,7 Metern, hieß es in den Berichten weiter. Menschen seien auf Hausdächer geklettert, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute seien im Einsatz.
Staudamm in Polen gebrochen – Wasser in Klodzko steigt dramatisch
16.55 Uhr: Nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien hat sich die Situation in der Kleinstadt Klodzko weiter verschärft. Eine neue Flutwelle habe den Ort erreicht, sagte Bürgermeister Michal Piszko der Nachrichtenagentur PAP. Die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, habe nun bei Klodzko einen Pegelstand von 6,84 Meter. Üblich ist ein durchschnittlicher Wasserstand von etwa einem Meter, wie ein Sprecher der Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur sagte.
In einigen Straßen der Stadt stehe das Wasser anderthalb Meter hoch, sagte der Bürgermeister weiter. Gebirgsjäger der polnischen Armee seien mit Booten unterwegs, um Bürger zu retten, die vor dem Wasser in den zweiten oder dritten Stock ihrer Häuser geflohen seien. In dem Ort mit 26.000 Einwohnern, der hundert Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) liegt, gibt es keine Wasserversorgung mehr. Auch das Gas werde bald abgestellt, sagte der Bürgermeister.
Stadt Krnov ist fast komplett überflutet – keine Evakuierung mehr möglich
16.43 Uhr: Die tschechische Stadt Krnov ist fast komplett überflutet worden. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar sagte der Agentur CTK zufolge, dass geschätzt 70 bis 80 Prozent des Stadtgebiets unter Wasser stünden. Für eine Evakuierung sei es nun zu spät. Die Kommune sei nicht mehr in der Lage, die Hilfe für die Bürger zu organisieren. Man stehe daher im Kontakt mit der übergeordneten Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien. Die Lage sei schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997. In Krnov, das rund 240 Kilometer östlich von Prag liegt und knapp 23.000 Einwohner hat, vereinen sich die Flüsse Opava und Opavice. Hubschrauber waren im Einsatz, um Menschen in Not aus der Luft zu retten.
Wann und wo Hochwasser auch in Deutschland droht
15.50 Uhr: Auch in Teilen Deutschlands drohen Flüsse und Bäche in absehbarer zeit über die Ufer zu treten. Zuletzt stiegen die Pegelstände etwa in Brandenburg an Elbe, Oder und Neiße weiter an. An der Oder erwartet das Landesamt für Umwelt (LfU) in den kommenden Tagen drastisch steigende Wasserstände. An der Elbe waren in Mühlberg im Landkreis Elbe-Elster bereits etwa fünf Meter gemessen worden. Zu Monatsbeginn lag der Pegelstand hier noch bei etwa 1,60 Meter.
„Wir bereiten uns landesweit auf eine kritische Lage vor“, sagte zuletzt Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Guben. Einsatzkräfte werden informiert und vorbereitet sowie Schwachstellen an den betroffenen Flussabschnitten gesichert. Das Landesamt für Umwelt hatte am Donnerstag eine erste Hochwasserwarnung für die Lausitzer Neiße, Oder und Elbe herausgegeben.
In sächsischen Dresden wird für Mitte der Woche der Hochwasserscheitel der Elbe erwartet. Am Mittwoch und Donnerstag sollen sich nach Angaben des Landeshochwasserzentrums die Wasserstände um den Richtwert der Alarmstufe 4 – rund sieben Meter– bewegen. Am Pegel Schöna kurz nach der deutsch-tschechischen Grenze wird der Scheitel bereits am Mittwoch in den frühen Morgenstunden erwartet. Auch hier dürfte der Richtwert der Alarmstufe 4 erreicht werden.
Dramatische Szenen in Wien – Straßen überflutet
14.23 Uhr: In der österreichischen Hauptstadt ist nach tagelangem Dauerregen Land unter. An der Kennedybrücke am Wienfluss stieg der Pegelstand innerhalb eines Tages von 50 Zentimetern auf 2,26 Meter, hieß es von den Krisenstäben. Spazier- und Fahrradwege sind überflutet, Restaurant-Terrassen am Ufer stehen unter Wasser.
Im Vorort Penzing nordwestlich von Wien war der Wienfluss bereits teilweise über die Ufer getreten. Häuser wurden geräumt, Straßen und eine Tiefgarage standen unter Wasser. In drei Wiener Bezirken ist die Stromversorgung zeitweise unterbrochen. Der Stromversorger versprach eine möglichst schnelle Wiederherstellung der Versorgung. In der Region wurde der Betrieb von zwei U-Bahn-Linien teilweise eingestellt.
Die Auffangbecken für Hochwasser entlang des Wienflusses in den Außenbezirken Wiens waren randvoll. „Der Wienfluss fließt jetzt unentschärft in die Innenstadt“, teilte der Sprecher der Wiener Gewässer, Thomas Kozuh-Schneeberger, mit. Es wird damit gerechnet, dass der Regen im Laufe des Nachmittags nachlässt.
Staudamm in Polen gebrochen
14.13 Uhr. Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein Staudamm gebrochen. Nachdem das Bauwerk im niederschlesischen Stronie Slaskie nachgegeben habe, ströme das Wasser jetzt den Fluss Biala Ladecka herunter und nehme Kurs auf das Gebiet der Glatzer Neiße, teilte das Meteorologische Institut auf X mit. Es sei eine ernste Bedrohung für die Orte entlang dieser Flüsse, hieß es. Die Polizei habe einen Rettungshubschrauber in die Gegend geschickt, um vom Wasser eingeschlossene Menschen in Sicherheit zu bringen. Auch Soldaten der Armee und des Heimatschutzes seien im Einsatz. Der Ort Stronie Slaskie liegt im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien. Am Samstagabend war in der gebirgigen Gegend bereits ein Staudamm in Miedzygorze übergelaufen.
Aktuelle Vorhersage – Wie lange dauert der Regen noch an?
13.55 Uhr: Bis Dienstag soll es laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) im Süden und Südosten Deutschlands noch regnen. Vom östlichen Oberbayern und Niederbayern bis zum Bayerischen Wald kommen bis Dienstagmittag nochmals zwischen 50 und 80 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen – örtlich ist auch mehr möglich. Vom westlichen Oberbayern über das nördliche Alpenvorland bis nach Sachsen liegen die Mengen mit 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter nicht ganz so hoch. Die Vorhersage im Detail lesen Sie hier.
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Sachsen: Höchste Elbe-Alarmstufe für Dienstag erwartet
13.30 Uhr: Für den Elbepegel im ostsächsischen Schöna an der Grenze zu Tschechien wird laut aktuellen Prognosen für Dienstag das Erreichen der höchsten Alarmstufe 4 erwartet. Der entsprechende Pegelstand von 7,50 Metern soll dort gegen Dienstagmittag überschritten werden, wie aus Daten des Landeshochwasserzentrums (Stand: 12.45 Uhr) hervorgeht.
Seit dem frühen Morgen gilt in Schöna Alarmstufe 2, bei zuletzt 5,59 Metern Wasserstand (Stand: 12.45 Uhr). Der Mittelwert liegt dort bei 1,58 Metern. Bereits heute Abend soll der Richtwert von 6 Metern für Alarmstufe 3 erreicht sein.
Bei Alarmstufe 4 besteht dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmungen größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen. Bereits am Samstag hatte das Landeshochwasserzentrum mitgeteilt, dass auch für Dresden das Erreichen von Alarmstufe 4 in der kommenden Woche nicht ausgeschlossen sei.
Österreich: In vier Tagen Regen wie sonst im ganzen September
13.25 Uhr: In einigen Hochwassergebieten Österreichs ist innerhalb von vier Tagen so viel Regen gefallen wie sonst im gesamten September. Das berichtet Geosphere Austria, die Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie. Zum Beispiel seien unter anderem an der Wetterstation in St. Pölten, der Hauptstadt des Bundeslandes Niederösterreich, 300 bis 350 Millimeter gefallen. Das entspricht 350 Litern pro Quadratmeter.
Es regnet immer noch, und zusätzlich pfeift der Wind. Nach Angaben von Geosphere gab es an Bergstationen teils Windböen mit mehr als 125 Kilometern in der Stunde, in niedrigeren Gebieten um die 100 Kilometer pro Stunde. Der Tiefdruckeinfluss hält am Montag noch an, so die Bundesanstalt. Der Dauerregen soll laut Geosphere erst mit Dienstag vorbei sein.
Schutzwände für Dresdner Altstadt sollen aufgebaut werden
12.46 Uhr: Die Dresdner Altstadt soll durch mobile Schutzwände vor dem steigenden Hochwasser geschützt werden. Entsprechend aktueller Pegelstandprognosen sind die Aufbauarbeiten für Montagmorgen geplant, wie die sächsische Landeshauptstadt mitteilte. So soll verhindert werden, dass Wasser über das Terrassenufer in die Altstadt fließt. Sollte der Wasserstand schon früher 5,50 Meter erreichen, wird der Beginn der Arbeiten vorgezogen.
Ab einem Pegelstand von etwa sechs Metern beginnt den Angaben nach der Verschluss der Flutschutztore Weißeritzstraße und Ostra-Ufer, die ebenfalls die Altstadt schützen.
Für Dresden meldete das Landeshochwasserzentrum zuletzt einen Wasserstand von 4,56 Metern, es gilt Alarmstufe 1 (Stand: 12 Uhr). Der Normalstand der Elbe liegt am Dresdner Pegel bei 2 Metern, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es 9,40 Meter. Am Nachmittag oder frühen Abend soll der Richtwert von 5 Metern für Alarmstufe 2 erreicht werden, am Montagnachmittag dann 6 Meter (Alarmstufe 3).
München: Rollstuhlfahrer will Hochwasser ansehen und gerät in Fluss
12.09 Uhr: Er wollte sich das Hochwasser genauer ansehen und geriet in die Isar: Die Feuerwehr hat in München einen Rollstuhlfahrer gerettet. Er wollte nach seiner Aussage am Samstagabend das Hochwasser in der Nähe der St.-Emmeram-Brücke beobachten, wie die Feuerwehr mitteilte. Warum er vom Wasser erfasst und in den Fluss gezogen wurde, war zunächst unklar. Strömungsretter holten den 19-Jährigen demnach aus dem Wasser. Er blieb unverletzt. Die Feuerwehr ging laut einem Sprecher von einem Unfall aus.
In dem Zusammenhang weist die Feuerwehr noch mal auf die Gefahren bei Hochwasser hin. Die Ufer sollten möglichst nicht betreten werden. Auch Fahrräder und E-Scooter sollten nicht in der Nähe der Flüsse abgestellt werden. Am Samstag mussten die Einsatzkräfte mehrmals ausrücken, um sie abzusichern.
Stausee in Österreich kurz vor dem Überlaufen
12.05 Uhr: In Niederösterreich schauen Einsatzkräfte gebannt auf die Staumauer am Kraftwerk Ottenstein am Fluss Kamp. Weil der Dauerregen anhält, rechnet der Krisenstab damit, dass das Wasser am Nachmittag aus dem Staubecken über die Mauer läuft.
Im Kamptal wird mit einer Flutwelle gerechnet. „Die Situation wird sich heute Nachmittag sicherlich noch einmal zuspitzen“, warnte der Bürgermeister von Gars am Fluss Kamp, Martin Falk, im Sender oe24. Im Ort mit rund 300 Einwohnern wurden gut 151 Menschen in Sicherheit gebracht. Im ganzen Bundesland Niederösterreich waren die Einwohner von 1100 Häusern vorsichtshalber evakuiert worden. Frühestens am Dienstag sei mit Entspannung zu rechnen.
Das Kraftwerk Ottenstein liegt rund 120 Kilometer nordwestlich von Wien. Es liegt am Fuß einer 69 Meter hohen und bis zu 24 Meter dicken Staumauer. Die Mauer kann bis zu 73 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten.
Der Landesführungsstab von Niederösterreich hat Verstärkung von Feuerwehren aus den benachbarten Bundesländern angefordert. Ebenso stand das Bundesheer mit 1.000 Einsatzkräften bereit, teilte das Militärkommando Niederösterreich mit.
„Wir haben es mit einer noch nie dagewesenen Extremsituation zu tun“, sagte der Stellvertreter der Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) von Niederösterreich, Stephan Pernkopf.
Tschechiens Regierungschef appelliert – Evakuierungsbefehlen folgen
12.09 Uhr: Der tschechische Regierungschef Petr Fiala hat an die Bürger appelliert, angesichts von Hochwasser und Überflutungen den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. Manche Menschen weigerten sich, den Evakuierungsbefehlen Folge zu leisten und ihre Wohnungen oder Häuser zu verlassen. „Damit gefährden sie nicht nur sich selbst, sondern auch diejenigen Menschen, die dann versuchen müssen, sie zu retten, wenn es dramatisch wird“, sagte der liberalkonservative Politiker im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Wer glaube, dass die präventiven Maßnahmen unnötig seien, irre.
In Opava an der Grenze zu Polen musste die Feuerwehr bereits mit Booten ausrücken, um in einer überfluteten Plattenbausiedlung Zurückgebliebene zu retten. Andernorts warteten Menschen auf Dächern auf Hilfe. Mindestens vier Menschen gelten seit Beginn des schweren Unwetters als vermisst. An mehreren Pegel-Messstationen an Nebenflüssen der Oder wurde ein Jahrhunderthochwasser gemeldet. In den Überschwemmungsgebieten waren Wasserflaschen in vielen Geschäften ausverkauft. „Wir müssen damit rechnen, dass das Schlimmste noch nicht hinter uns liegt“, warnte Fiala.
Polens Bahn stellt Zugverkehr nach Tschechien ein
11.31 Uhr: Die polnische Eisenbahn PKP hat wegen der Überschwemmungen im Süden des Landes die Zugverbindungen mit dem Nachbarland Tschechien eingestellt. Intercitys, die aus Tschechien kommend nach Polen fahren sollten, fielen bis auf weiteres aus, teilte der staatliche Konzern auf X mit. Züge, die aus Polen nach Tschechien fahren sollten, enden an der jeweils letzten Station vor der Grenze.
Sowohl der Südwesten Polens als auch große Teile Tschechiens sind nach starken Regenfällen von Hochwasser betroffen. In Polen mussten viele Ortschaften in Niederschlesien evakuiert werden. In Tschechien waren wegen des Unwetters mehr als eine halbe Million Haushalte ohne Strom.
Feuerwehrmann in Österreich ums Leben gekommen
11.01 Uhr: In Österreich ist ein Feuerwehrmann bei Rettungsarbeiten im Hochwassergebiet ums Leben gekommen. Der Mann starb nach Angaben von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) vom Sonntag in Niederösterreich. Das gesamte Bundesland, das die Hauptstadt Wien umschließt, ist wegen der sintflutartigen Regenfälle sowie wegen Sturms und Hochwassers derzeit als Katastrophengebiet eingestuft.
Niederösterreich ist die am schlimmsten von den derzeitigen Unwettern betroffene Region des Alpenlandes. In der Nacht gab es dort fast 4500 Feuerwehreinsätze, zum Teil kam es zu Evakuierungen. Laut APA waren zahlreiche Ortschaften auf dem Landweg nicht mehr erreichbar.
Hochwasser: Lage in Deutschland weitgehend entspannt
10.40 Uhr: Am Sonntagmorgen ist die Hochwasser-Lage in Deutschland noch weitgehend entspannt, nur in einigen Orten gelten erste Alarmstufen. Für den späteren Sonntag und den Montag wurden starke Regenfälle erwartet, weswegen die Pegel teilweise noch ansteigen sollten.
Der Deutsche Wetterdienst sagte Dauerregen für Teile Sachsens und Bayerns voraus. In Sachsens Landeshauptstadt Dresden galt am Sonntagmorgen laut Landeshochwasserzentrum die Alarmstufe Eins für die Elbe. Der Wasserpegel war höher als vier Meter. Erwartet wird, dass der Pegel noch bis Mitte der kommenden Woche weiter steigt.
Die Einsatzkräfte schlossen die Aufräumarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke vorläufig ab. „Es ist geschafft“, meldete die Dresdner Feuerwehr am Samstagabend. „Der Bereich am Neustädter Brückenkopf der Carolabrücke ist vollständig von den Trümmerteilen des abgerissenen Brückenzuges C beräumt.“
An der Elbe galt in Schöna am Sonntag die Alarmstufe Zwei, was laut Landeshochwasserzentrum eine beginnende Überflutung signalisiert. Ebenfalls Alarmstufe Zwei herrschte an der Lausitzer Neiße bei Görlitz. Hier begann der Pegel aber bereits wieder zu sinken.
In Bayern waren die Scheitelpunkte der Wasserstände am Sonntagmorgen laut Hochwassernachrichtendienst weitgehend erreicht. Der Regen ab Sonntagnachmittag werde zunächst nur ganz im Osten für einen moderaten Wiederanstieg sorgen, sagte der Dienst des bayerischen Landesamts für Umwelt voraus.
In Passau erreichte der Pegel der Donau demnach am frühen Sonntagmorgen den Scheitelpunkt. Einige flussnahe Wege und Parkplätze wurden gesperrt, wie die Stadt mitteilte. Bei Ruhstorf an der Rott wurde die Meldestufe Drei in der Nacht zu Sonntag erreicht, hier sollte der Wasserstand bis Sonntagmittag noch leicht ansteigen.
In München sollte Meldestufe Zwei am Sonntag wieder unterschritten werden. Auch in Brandenburg wurde teilweise Hochwasser erwartet, es galten aber keine Alarmstufen.
Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden beendet
9.07 Uhr: In Dresden sind die Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke schneller als geplant beendet worden. Die Einsatzkräfte hatten wegen der drohenden Hochwassergefahr mit Hochdruck an der Räumung des Ufers gearbeitet. Der bereits am Mittwoch in die Elbe gestürzte Teil der Brücke bleibt zunächst an Ort und Stelle, hat jedoch nach derzeitiger Einschätzung keinen größeren Einfluss auf den Pegelstand. Wichtig für das Hochwasser sei laut Dresdner Umweltamt vor allem der freigeräumte Uferbereich, um der Strömung eine Ausweichmöglichkeit um die noch im Wasser liegenden Brückenteile zu ermöglichen.
In Dresden laufen nun die Vorbereitungen auf das nahende Hochwasser. Wie Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Morgen bestätigte, sind die zum Abriss benötigten Maschinen bereits aus dem Uferbereich herausgefahren worden. Weitere Maßnahmen würden im Laufe des Vormittags besprochen werden, sobald der Hochwasserstab zusammengetreten sei, erklärte er weiter.
Der aktuelle Pegelstand der Elbe in Dresden hat gemäß den Erwartungen des Landeshochwasserzentrums am Morgen die 4-Meter-Marke überschritten. Diese liegt etwa 2 Meter über dem Normalstand. Damit ist die Alarmstufe 1 erreicht. Es seien laut Klahre aktuell jedoch keine weiteren Maßnahmen geplant, man beobachte vorerst die Entwicklung der Lage.
Ganz Niederösterreich ist nun Katastrophengebiet
8.22 Uhr: In Österreich ist das gesamte Bundesland Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt worden. „In den nächsten Stunden werden bis zu 50 Millimeter weitere Niederschläge prognostiziert“, zitierte die österreichische Nachrichtenagentur APA den stellvertretenden Landeshauptmann Stephan Pernkopf (ÖVP) am Sonntagmorgen. Wegen der anhaltenden Regenfälle „kommt es jetzt schon und wird es weiter zu massiven Überflutungen im ganzen Land kommen“, fügte Pernkopf hinzu.
Niederösterreich ist die am stärksten von den derzeitigen Unwettern betroffene Region Österreichs. In der Nacht gab es dort fast 4500 Feuerwehreinsätze, zum Teil kam es zu Evakuierungen. Laut APA waren zahlreiche Ortschaften auf dem Landweg nicht mehr erreichbar.
Wiener U-Bahnen und österreichische Bundesbahn stellen Verkehr teilweise ein
7.56 Uhr: In einigen Gemeinden in Niederösterreich nördlich von Wien musste die Feuerwehr in der Nacht eingeschlossene Menschen aus ihren Häusern retten. Eine Person geriet mit ihrem Auto in die Wassermassen der über die Ufer getretenen Pielach westlich von Wien und musste gerettet werden. Die Feuerwehr ist teils mit Schlauchbooten unterwegs.
Menschen in flussnahen Straßen wurden in mehreren Gemeinden aufgefordert, ihr Häuser zu verlassen. Die Erklärung des Bundeslandes zum Katastrophengebiet gibt Behörden erweiterte Befugnisse, etwa, um Evakuierungen anzuordnen. In Wien wurde der Betrieb auf zwei U-Bahn-Linien vorsichtshalber teilweise eingestellt.
Auch die österreichischen Bahnen ÖBB stellten den Zugverkehr an der rund 25 Kilometer langen Strecke Strecke zwischen Amstetten und St. Valentin ein, die etwa fünf Kilometer südlich entlang der Donau führt. Über sie fahren auch Züge zwischen Wien Wien und Deutschland. Zwischen den Orten verkehren stattdessen Busse.
Tausende Menschen in Tschechien evakuiert – Dorf von der Außenwelt abgeschnitten
7.34 Uhr: In Tschechien ist aktuell besonders das Grenzgebiet zu Polen im Osten des Landes betroffen. Der Bürgermeister der Grenzstadt Český Těšín ordnete die Evakuierung von mehreren Tausend Einwohnern aus dem Stadtzentrum an. Die Olsa, ein Nebenfluss der Oder, droht dort über die Ufer zu treten.
Bereits zuvor hatten in Opava am gleichnamigen Fluss Tausende Menschen wegen akuter Überflutungsgefahr ihre Wohnungen verlassen müssen. Betroffen war unter anderem die größte Plattenbausiedlung der Stadt. Auch in Krnov und anderen Städten mussten Menschen in Sicherheit gebracht werden. Im Altvatergebirge wurde die Gemeinde Česká Ves durch die Wassermassen der Bela von der Außenwelt abgeschnitten. Ein Nachlassen der Regenfälle war den Vorhersagen zufolge frühestens am Montag in Sicht.
Im Südwesten Tschechiens lief die Talsperre Husinec im Böhmerwaldvorland wegen des Hochwassers über. Die darunter liegenden Gemeinden entlang der Blanice konnten indes frühzeitig gewarnt worden. An Moldau und Elbe stellte sich die Lage deutlich entspannter dar als zunächst befürchtet. Am Pegel in Ústí nad Labem wurde die zweite Hochwasser-Alarmstufe erreicht. Am Pegel Prag-Vyton lag der Stand der Moldau am Sonntagmorgen rund 2,17 Meter über dem Nullpegel.
Dauerregen in Bayern und Sachsen hält an
5.09 Uhr: In Teilen von Bayern und Sachsen ist heute erneut mit Dauerregen zu rechnen. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am frühen Morgen nach aktuellen Prognosen mit. Ab dem Nachmittag ist demnach von den Alpen über das Vorland bis nach Niederbayern mit aufkommendem und unwetterartigem Dauerregen zu rechnen. Bis in den Dienstag hinein können dort gebietsweise 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter innerhalb von knapp 48 Stunden fallen. Am östlichen Alpenrand sind 60 bis 90 Liter pro Quadratmeter im selben Zeitraum möglich.
In Sachsen ist laut DWD ab Sonntagmittag bis zum Montagnachmittag wieder mit Dauerregen zu rechnen. Vom Erzgebirge bis in die Oberlausitz können demnach Regenmengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden fallen. In Staulagen im Osterzgebirge seien eng begrenzt auch Mengen von bis zu 60 Liter pro Quadratmeter möglich.
Staudamm in Polen läuft über – Siedlungen evakuiert
1.13 Uhr: Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein Staudamm übergelaufen. „Der Damm in Miedzygorze läuft über. Obwohl Wasser abgelassen wurde, hat er seinen Höchststand erreicht! Der Wasserzulauf ist riesig“, schrieb die niederschlesische Gemeinde Bystryca Klodzka auf X. Die Situation sei kritisch, die Bewohner der tiefer gelegenen Dörfer würden evakuiert, teilte die Regionale Wasserwirtschaftsbehörde in Breslau (Wroclaw) mit.
Der Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Damm am Wilczka-Bach in Miedzygorze liegt im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien. Der Staudamm ist 29 Meter hoch, das Hochwasserschutzbecken kann fast eine Million Kubikmeter Wasser fassen. Bereits während des Hochwassers von 1997 reichte dies nicht aus - auch damals trat das Wasser über den Damm.
Weitere Gemeinden in Österreich zu Katastrophengebiet erklärt
0.31 Uhr: In den Hochwassergebieten Österreichs richten sich offiziellen Angaben zufolge fast 5.000 Feuerwehrleute auf „eine schwere Nacht“ ein. Die Pegel mehrerer Flüsse vor allem in Niederösterreich nordwestlich von Wien sind rasant gestiegen. Inzwischen sind 42 Gemeinden zum Katastrophengebiet erklärt worden - am frühen Abend waren es noch 24. Prekär war die Lage vor allem an den Flüssen Kamp und Kremps, die in die Donau fließen.
„Flächige Niederschläge in ganz Niederösterreich, verstärkt im Waldviertel, führen zu angespannten Lagen“, sagte der stellvertretende Landeshauptmann (Ministerpräsident) von Niederösterreich, Stephan Pernkopf. Der Kamp liegt im Waldviertel nordwestlich von Wien.
An der Krems zwischen Rehberg und Lerchenfeld löste der Zivilschutz für Wohngegenden, die an den Fluss grenzen, Alarm aus. Anwohner wurden aufgefordert, ihre Autos in höher gelegene Bereiche zu bringen sowie Kellerräume und tief gelegene Geschosse zu sichern.
Viele Menschen in Tschechien müssen in Sicherheit gebracht werden
21.30 Uhr: In Tschechien in der östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien müssen nach Einschätzung der Behörden Hunderte, wenn nicht sogar Tausende Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Dort und in der Region um Olomouc (Olmütz) wurde eine Gefahrenlage ausgerufen. Selbst kleine Bäche verwandelten sich in reißende Ströme. Mancherorts mussten Menschen mit Booten in Sicherheit gebracht werden. Bilder zeigten überflutete Straßen mit schwimmenden Autos. Die Armee stand bereit, um zu helfen.
Die News vom 14. September: Hochwasserlage in Österreich spitzt sich zu
20.32 Uhr: In den Hochwassergebieten in Österreich spitzt sich die Lage bei anhaltendem Regen weiter zu. Das sagte Bundeskanzler Karl Nehammer am Samstagabend dem Sender ORF. Die Armee stehe bereit, Unterstützung zu leisten.
24 Gemeinden wurden wegen Überschwemmungsgefahr zum Katastrophengebiet erklärt. Besonders prekär ist die Lage in der Region Waldviertel in Niederösterreich nördlich von Wien. Dort führte der Kamp, einem Zufluss der Donau, schon massives Hochwasser.
Der stellvertretende Landeshauptmann (Ministerpräsident) von Niederösterreich, Stephan Pernkopf, sprach von der „Größenordnung eines hundertjährlichen Hochwasserereignisses“. Gemeint ist, dass solche Zustände im langjährigen Durchschnitt nur alle 100 Jahre einmal vorkommen. Vielerorts helfen Feuerwehr und Rotes Kreuz dabei, besonders gefährdete Gebäude zu räumen und Menschen in Sicherheit zu bringen.
Auch in der Nacht werden weiter Niederschläge erwartet. Der Stausee Ottenstein am Kamp droht überzulaufen. Dort waren seit Montag Wassermassen abgelassen worden, um die Kapazität für das erwartete Regenwasser zu erhöhen. Das Limit dürfte am Sonntag aber erreicht werden, hieß es von den Einsatzkräften. Erst im Laufe des Sonntags rechnen die Meteorologen mit einer leichten Besserung des Wetters.
Woidke warnt vor Hochwasser – Kritische Lage möglich
18.14 Uhr: Wegen der starken Regenfälle in Deutschlands östlichen Nachbarländern wappnet sich Brandenburg vor möglichen Überschwemmungen. „Wir bereiten uns landesweit auf eine kritische Lage vor. Dazu gehört, dass Einsatzkräfte informiert und vorbereitet sowie Schwachstellen an den betroffenen Flussabschnitten gesichert werden“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Guben. Das Landesamt für Umwelt hatte am Donnerstag eine erste Hochwasserwarnung für die Lausitzer Neiße, Oder und Elbe herausgegeben.
Die aktuell prognostizierten Niederschlagshöhen in Tschechien und Polen seien mit denen vor dem Hochwasser im Sommer 2010 an der Oder vergleichbar und könnten zu entsprechend hohen Wasserständen führen, hieß es in einer Mitteilung des Umweltministeriums. Damals waren nach tagelangen Regenfällen und heftigen Gewittern im Mai und Anfang Juni 2010 weite Teile des östlichen Mitteleuropas von Hochwasser betroffen.
Polen – Oppeln erwartet Flutwelle in der Oder
17.55 Uhr: Nach Dauerregen in Polen richtet sich die schlesische Stadt Oppeln auf eine Flutwelle in der Oder ein. Der Wasserstand werde am Sonntagmorgen etwa fünf Meter betragen, teilte die Stadtverwaltung am Samstag mit. Bis Montag könne er auf maximal sechs Meter steigen. Eine Gefahr für die Bevölkerung durch das Hochwasser bestehe derzeit nicht. Nach Angaben eines Sprechers der Stadt liegt der normale Wasserstand der Oder in Oppeln bei etwa vier Metern.
Die Woiwodschaft Oppeln im Südwesten Polens ist bislang am stärksten von den Unwettern getroffen. Am schwierigsten sei die Situation im Bezirk um Prudnik an der Grenze zu Tschechien und im benachbarten Bezirk Nysa, sagte Innenminister Tomasz Siemoniak. „Die kommenden Stunden werden hart. Wir müssen mit vielen neuen Vorfällen und Gefahren rechnen. Ich appelliere noch einmal an die Einwohner und Bürger, auf die Anweisungen der Dienststellen zu hören, insbesondere wenn es um die Evakuierung geht.“
Strażacy, żołnierze, policjanci, samorządowcy i wszystkie służby państwowe zaangażowane na sto procent w walce z powodzią. W drodze na Śląsk Opolski odbieram meldunki od dowodzących akcjami, za chwilę w Nysie odprawa. Przed nami krytyczna noc, konieczna pełna mobilizacja.
— Donald Tusk (@donaldtusk) 14. September 2024
Regierungschef Donald Tusk wollte am Abend an einer Sitzung des Krisenstabs in Nysa teilnehmen. „Vor uns liegt eine kritische Nacht, volle Mobilisierung ist nötig“, schrieb Tusk auf X. Feuerwehrleute, Soldaten, Polizisten, Beamte der lokalen Behörden und alle staatlichen Stellen seien im Kampf gegen das Hochwasser engagiert.
Höchste Hochwasser-Alarmstufe in Dresden und Schöna möglich
17.23 Uhr: An der Elbe in Schöna und Dresden könnte in der kommenden Woche die höchste Hochwasseralarmstufe 4 gelten. Dass die Richtwerte hierfür von 7,5 beziehungsweise 7 Meter erreicht werden, sei nicht ausgeschlossen, teilte das Landeshochwasserzentrum mit.
Zunächst müsse an beiden Pegeln mit einer Überschreitung des Wasserstands von sechs Metern (Alarmstufe 3) gerechnet werden. In Schöna passiert das demnach voraussichtlich bereits in der Nacht zum Montag. Die Wasserstände werden den Prognosen zufolge danach langsam weiter steigen.
Bei Alarmstufe 4 gibt es dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmung größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen.
Tipps in Polen – „Bei 15 Zentimeter Wasser Auto verlassen“
16.55 Uhr: Angesichts extremer Regenfälle hat der polnische Sender TVN24 Autofahrern Tipps für das richtige Verhalten bei plötzlich auftretenden Überschwemmungen gegeben. In Gegenden mit vielen betonierten und asphaltierten Oberflächen dauere es manchmal nur zwischen 30 Minuten und zwei Stunden, bis sich eine kritische Wassermenge angesammelt habe, hieß es in einer Sondersendung zu den Unwettern.
Schon bei 15 Zentimetern Wasser auf der Straße beginne die erste Warnstufe. „Das ist die Schwelle, an der das Auto seine Lenkfähigkeit verliert. Fahren Sie an den Straßenrand, verlassen Sie ihr Auto, suchen Sie einen sicheren Ort auf.“
Noch gefährlicher werde es ab einer Wasserhöhe von 60 Zentimetern. „Dann wird das Auto weggespült, die Insassen können nicht mehr aussteigen.“ Auch geparkte Fahrzeuge könnten dann eine Gefahr für Dritte werden, wenn sie vom Wasser mitgerissen werden.
Pegelstände in Sachsen und Bayern steigen – Hochwasser aber noch moderat
16.40 Uhr: Die Pegelstände von Elbe, Donau und weiteren Flüssen sind am Samstag angesichts heftiger Regenfälle deutlich gestiegen. Die Hochwasserlage wurde in Deutschland aber generell zunächst noch nicht als bedrohlich eingestuft. In Passau sollten allerdings ab dem Abend ufernahe Bereiche der Stadt gesperrt werden, an der Elbe und der Oder wurde bis Mitte kommender Woche mit weiteren Pegel-Anstiegen gerechnet.
Der Scheitelpunkt des Hochwassers dürfte in Passau am Sonntagmorgen erreicht werden – wie die Stadt mitteilte mit Pegelständen an der Donau von voraussichtlich etwa 7,90 Metern und am Inn von 5,50 Metern. Damit würde den Angaben zufolge die Meldestufe Drei der vierstufigen Skala in der Drei-Flüsse-Stadt knapp überschritten. Es wurden in Passau aber keine großflächigen Überflutungen erwartet.
Auch die bayerische Hochwasserzentrale rechnet in dem Bundesland nicht mit dramatischen Zuspitzungen. Zwar seien weiterhin ergiebige Regenfälle zu erwarten, doch der größte Teil der Niederschläge sei bereits gefallen. Gedämpft werde die Hochwasserentwicklung dadurch, dass in den Bergen statt Regen vielfach Schnee fiel. Gleichwohl sei außer in Passau auch an einigen weiteren Orten im Einzugsgebiet von Isar und Inn mit dem Erreichen der Meldestufe Drei zu rechnen, hieß es am Samstag.
Das Landeshochwasserzentrum Sachsen meldete am Samstagnachmittag, in den vergangenen 24 Stunden seien allein in Ostsachsen und im Erzgebirge zwischen 30 und 100 Liter Niederschläge gefallen, in Tschechien und Südpolen teilweise deutlich mehr. Nach einer kurzzeitigen Beruhigung werde am Sonntag im Tagesverlauf erneut Regen einsetzen, aber wohl nicht mehr in den gleichen Mengen wie zuvor.
Österreich erklärt einige Gemeinden zu Katastrophengebiet
16.16 Uhr: Einsatzzentralen in Österreich haben wegen der anhaltenden schweren Regenfälle mehr als ein Dutzend Gemeinden zum Katastrophengebiet erklärt. In der Region Waldviertel rund 120 Kilometer nordwestlich von Wien wird Hochwasser erwartet, wie es im langjährigen Durchschnitt nur alle 100 Jahre vorkommt.
„Die kommenden Stunden werden für den Hochwasserschutz die Stunden der Wahrheit und für unsere Einsatzkräfte und zahlreiche Landsleute zu einer massiven Belastungsprobe“, warnte die Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner. „Gerade im Waldviertel erwarten wir Herausforderungen in historischer Dimension.“
Die Einsatzkräfte bereiten sich darauf vor, Menschen vorsichtshalber in Sicherheit zu bringen. Befürchtet wird, dass der Stausee Ottenstein überlaufen könnte. Dort wurde angesichts der angekündigten Unwetter schon seit Montag Wasser abgelassen, um mehr Raum zu schaffen, sagte der Sprecher des Energieversorgers EVN.
Polen – Krakau bietet Bürgern Sandsäcke zum Abholen
15.39 Uhr: Auch Polens zweitgrößte Stadt Krakau kämpft nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen. An 28 Stellen im Stadtgebiet könnten sich Bürger, die ihre Gebäude selbst schützen wollen, Sandsäcke abholen, schrieb die Stadtverwaltung auf X.
Smoleńskiego, Taklińskiego, Szastera, Rakuś, Udzieli, Laskowa i Olszanicka. Przy tych ulicach wydawane są worki z piaskiem dla osób, które chcą zabezpieczyć swoje domy.
— Kraków (@krakow_pl) 14. September 2024
W sumie w #Krakow.ie przygotowanych jest 28 takich miejsc, do których zostaną dostarczone worki z piaskiem w… pic.twitter.com/zSvsBoENrt
Der öffentliche Nahverkehr in der südpolnischen Metropole mit rund 800.000 Einwohnern war am Samstag vorübergehend gestört, nachdem mehrere Unterführungen im Zentrum mit Wasser vollgelaufen waren. Straßenbahnen und Busse mussten zeitweise umgeleitet werden. Am Nachmittag meldete die Stadtverwaltung, dass die Probleme behoben worden seien.
Tschechische Klinik bringt Patienten in Sicherheit
14.50 Uhr: Wegen der Hochwasserlage muss in Tschechien eine Klinik evakuiert werden. Mehr als 180 Patienten des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Brünn (Brno) sollten nach und nach in andere Einrichtungen gebracht werden, wie die Leitung der Klinik mitteilte. Rettungsdienste und Feuerwehr halfen bei den Krankentransporten. Die Gesundheitseinrichtung liegt im Überschwemmungsgebiet des Flusses Svratka, deren Wasserstand weiter steigt. Zudem drang durch die Kanalisation Wasser in die Kellerräume, wo sich die Stromversorgung befindet.
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Derweil empfahl der Bürgermeister des Urlaubsorts Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) im Riesengebirge allen Touristen und Besuchern, die Stadt zu verlassen. Die Elbe drohte dort über die Ufer zu treten und die einzige Ausfallstraße zu überfluten. Die höchste Hochwasser-Alarmstufe galt nach intensiven Regenfällen auch an mehr als 40 weiteren Pegel-Messstationen des Landes. Besonders betroffen sind derzeit die Region um Jesenik im Altvatergebirge im Osten des Landes und die Gegend um Frydlant in Nordböhmen.
Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es zu weiteren Evakuierungen kommt, sagte Innenminister Vit Rakusan. In der östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien haben die Behörden eine Gefahrenlage ausgerufen. An der Moldau in Prag wurde im Laufe des Tages mit einem Durchfluss von 800 Kubikmetern Wasser pro Sekunde gerechnet. Der für Wasserwirtschaft zuständige Landwirtschaftsminister Marek Vyborny zeigte sich zuversichtlich: „Im Moment besteht für die Hauptstadt Prag keine Gefahr.“
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Dauerregen in Sachsen – DWD gibt „leichte Entwarnung“
13.15 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt bei den erwarteten Niederschlägen in Sachsen eine „leichte Entwarnung“. Es gebe zunächst eine Regenpause, bevor es dann ab Sonntagmittag zu neuen Niederschlägen komme, sagte eine Sprecherin. Eine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen wurde am Morgen aufgehoben.
Der meiste Regen fiel den Angaben zufolge im Osterzgebirge und in Ostsachen. So wurden an einer Messstation in Hermsdorf im Osterzgebirge rund 94 Liter pro Quadratmeter in den vergangenen 24 Stunden gemessen, in Altenberg waren es laut DWD 91,7 Liter. „Das sind durchaus beachtliche Mengen“, so eine DWD-Sprecherin.
Im Osten Sachsens herrscht weiterhin Hochwassergefahr. Dauerregen östlich von Elbe und Spree und vor allem heftige Niederschläge in Polen und Tschechien lassen die Flüsse in der Region anschwellen. Laut Karte des Landeshochwasserzentrums wurde an der Neiße in Zittau mit einem Pegel von 2,48 Metern die Alarmstufe 2 ausgerufen. Die Behörden appellieren an die Anwohnerinnen und Anwohner, Vorsorge zu treffen.
Auch für die Elbe werden steigende Pegelstände erwartet, voraussichtlich am Sonntagvormittag wird in Dresden ein Wasserstand von vier Metern und damit die Alarmstufe 1 erreicht. Dort arbeiten derzeit Einsatzkräfte mit Hochdruck an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke.
Wegen Unwetters sind derzeit tausende Haushalte in Tschechien ohne Strom. Am stärksten betroffen ist die Verwaltungsregion um Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Sachsen.
Feuerwehr nach Brückeneinsturz „vorsichtig optimistisch“
12.49 Uhr: Die Abriss- und Räumungsarbeiten an der zum Teil eingestürzten Dresdner Carolabrücke sollen auf der Neustädter Seite bis zum Abend abgeschlossen sein. Das kündigte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Mittag an. Man sei „vorsichtig optimistisch“.
Die gesamte Nacht hatten Einsatzkräfte demnach ununterbrochen gearbeitet, Brückenteile wurden zerkleinert und mit dem Lastwagen abtransportiert. Der Bereich unterhalb des Neustädter Brückenkopfes – rechts der Elbe gelegen – werde bis zum Abend beräumt sein, so Klahre. Das Hochwasser könne kommen, ohne dass eine weitere Gefährdung durch die heruntergestürzten Brückenteile bestehe. „Darüber sind wir sehr, sehr froh“, sagte Klahre.
An der Elbe in Dresden wird am Sonntagvormittag ein Pegelstand von vier Metern erwartet. Bei dieser Höhe wird Alarmstufe 1 ausgerufen, sagte der Leiter des Dresdner Umweltamtes, René Herold. Der normale Pegelwert liegt bei rund zwei Metern. Herold rechnet damit, dass der Wasserstand in den nächsten Tagen die Fünf-Meter-Marke überschreitet. Für Mitte nächster Woche wird demnach mit dem höchsten Punkt, dem sogenannten Scheitel, gerechnet. Wie hoch dieser ausfalle, sei noch unklar, so Herold. Am Samstagmittag lag der Pegel der Elbe in Dresden laut Karte des Landeshochwasserzentrums bei 2,90 Metern.
Alle geplanten Maßnahmen an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke könnten zunächst wie geplant zu Ende geführt werden. „Dann müssen wir einfach abwarten, wie sich das die nächsten Tage entwickelt“, sagte Herold. Nach derzeitiger Einschätzung hat das in der Elbe liegende abgestürzte Teil der Betonbrücke keinen größeren Einfluss auf den Pegelstand.
Die Einsatzkräfte arbeiten derzeit wegen der drohenden Hochwassergefahr mit Hochdruck an der Beräumung der Einsturzstelle. Am Freitagabend waren zwei Bergepanzer der Bundeswehr zur Unterstützung vor Ort eingetroffen.
Polen: Örtlich mehr Regenfälle als bei „Jahrtausendflut“ 1997
12.45 Uhr: Im Südwesten Polens ist seit Freitagmorgen mehr Regen niedergegangen als beim sogenannten Jahrtausendhochwasser 1997. In Jarnoltowek in der schlesischen Region Oppeln waren es innerhalb von 24 Stunden 161,5 Millimeter, wie das Meteorologische Institut (IMGW) mitteilte. Das waren 30 Millimeter mehr als der bisherige Rekordwert, der dort im Jahr des Oderhochwassers 1997 gemessen wurde. Landesweit sei die Alarmstufe an 47 Pegelmessstationen überschritten worden.
Der Bürgermeister von Jarnoltowek ordnete die Evakuierung von Bewohnern an, deren Häuser unterhalb eines Staubeckens liegen. Dieses drohte überzulaufen. Die Einwohner von zwei benachbarten Dörfern, die an dem Fluss Zloty Potok liegen, wurden ebenfalls aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. „Die Situation hat sich sehr zugespitzt, und das innerhalb weniger Minuten. Wir haben wirklich wenig Zeit“, sagte Bürgermeister Grzegorz Zawislak dem polnischen Nachrichtenportal Onet.
„Besonders gefährdet sind die Woiwodschaften Oppeln und Niederschlesien“, sagte Innenminister Tomasz Siemoniak nach einer Sitzung des Krisenstabs in der Stadt Nysa. Man arbeite eng mit den Behörden im benachbarten Tschechien zusammen – und die Nachrichten von dort seien nicht gut. „Die kommenden 24 bis 36 Stunden werden die schwierigsten.“
In Kalkow nahe der Grenze zu Tschechien musste die Feuerwehr eine Frau aus ihrem Auto befreien, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete. Sie war auf einer überfluteten Straße unterwegs, als ihr Wagen von den Wassermassen von der Fahrbahn gespült wurde.
Auch in Niederschlesien spitzte sich die Lage zu. Besonders betroffen war dort die Region um Klodzko. Die Kleinstadt liegt an der Glatzer Neiße, einem Nebenfluss der Oder.
Leichte Überschwemmungen im Südosten Bayerns
12.20 Uhr: Durch Unwetter mit starken Regenfällen gibt es im Südosten Bayerns kleinere Überschwemmungen. In Oberbayern traten einzelne Bäche über die Ufer, wie ein Sprecher der Polizei berichtete. Im Bayerischen Wald sind ebenfalls die Uferbereiche kleiner Bäche geflutet, in manchen Dörfern gebe es deshalb ein paar überschwemmte Zufahrtswege. In der Oberpfalz verzeichnete die Polizei zudem mehrere kleine Einsätze wegen umgestürzter Bäume.
Auch in Niederbayern gebe es aktuell Hochwasser. Die Lage ist laut einem Polizeisprecher jedoch nicht dramatisch: Bislang stand im gesamten Gebiet ein Keller unter Wasser.
Wegen der Schneefälle in den Alpen gilt Vorsicht auf den Straßen. Auf der Bundesstraße 307 bei Bayrischzell herrscht aktuell Schneekettenpflicht. Die Pässe sind der Polizei zufolge inzwischen geräumt und wieder frei befahrbar. Teilweise kommt es im Chiemgau laut Deutscher Bahn auch zu Beeinträchtigungen beim Zugverkehr.
Vier Tote durch Überschwemmungen in Rumänien
11.15 Uhr: Durch Überschwemmungen infolge starker Regenfälle sind in Rumänien vier Menschen ums Leben gekommen. Wie die Rettungskräfte am Samstag mitteilten, wurden in der südöstlichen Region Galati vier Tote gefunden. „Wegen der starken Regenfälle gab es Überschwemmungen“ und insgesamt hätten landesweit dutzende Menschen gerettet werden müssen. Auf einem Video der Rettungskräfte waren dutzende Häuser entlang der Donau zu sehen, die unter Wasser standen. Regierungschef Marcel Ciolacu wurde im Hochwassergebiet erwartet.
Passau will wegen Hochwassers erste Gebiete sperren
10.35 Uhr: Auch wenn in Bayern der meiste Regen des Wochenendes wohl schon gefallen ist – an den Flüssen machen sich die Niederschläge erst Stunden oder Tage später bemerkbar. In Passau, wo sich drei Flüsse treffen, sollte mit ersten Sperrungen in der Altstadt in den Abendstunden gerechnet werden, teilte die Stadt mit. Die Einsatzkräfte treffen derzeit dafür die entsprechenden Vorkehrungen und haben bereits mit dem Sandsackverbau begonnen.
Der Pegel Passau der Donau betrug am Vormittag um 9 Uhr laut Hochwassernachrichtendienst Bayern 6,35 Meter. Am Donnerstagabend waren es noch knapp unter 5 Meter. Der Pegel Marienbrücke des Flusses Inn zeigte am Vormittag 4,30 Meter an. Donnerstagabend waren es noch um die 2,50 Meter. In Passau kommen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen.
Der Scheitel für die Pegel wird am Sonntag gegen 7 Uhr erwartet – mit den Mittelwerten 7,89 Meter für den Pegel Passau an der Donau und 5,48 Meter für den Pegel Marienbrücke am Inn. Das würde einer knappen Überschreitung der Meldestufe 3 entsprechen – sprich: Überschwemmungen für bebaute Grundstücke oder überflutete Keller sind möglich.
Zehntausende Haushalte in Tschechien ohne Strom
9.33 Uhr: Wegen Unwetters sind mehr als 60.000 Haushalte in Tschechien ohne Strom. Das berichtete die Agentur CTK unter Berufung auf die Energieversorger. Am stärksten betroffen sei die Verwaltungsregion um Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Sachsen. Allein dort waren demnach vorübergehend mehr als 20.000 Haushalte ohne Elektrizität. Als Grund wurde angegeben, dass wegen der durchnässten Böden und des starken Windes Bäume auf die Freileitungen fielen.
Auch im Bahnverkehr kam es zu Problemen: Auf die Gleise gestürzte Bäume blockierten mehrere Strecken. Zwischen dem westböhmischen Kurort Frantiskovy Lazne (Franzensbad) und dem sächsischen Bad Brambach wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die tschechische Staatsbahn (CD) ermöglicht Reisenden, ihre Fahrkarten für Reisen im Zeitraum bis Sonntag ohne Stornogebühren zurückzugeben.
Zahlreiche Unwettereinsätze in Niederösterreich
8.57 Uhr: Das schlechte Wetter hat in Teilen Österreichs über Nacht zahlreiche Feuerwehreinsätze erfordert. In Niederösterreich rund um die Landeshauptstadt Wien rückten die Retter in der Nacht 160 Mal aus, wie der Sprecher des Landeskommandos berichtete.
An mehreren Gewässern steigen wegen des anhaltenden Regens die Pegelstände. An der Donau wird ein Hochwasser erwartet, wie es im langjährigen Mittel nur alle 30 Jahre vorkommt. So wurde etwa in der Wachau der mobile Hochwasserschutz aufgebaut.
Am Kamp, einem Zufluss der Donau, stellen sich Behörden auf ein 100-jähriges Hochwasser ein. Einige Ferienhäuser sind bereits geräumt worden. An einigen Stellen ist der Fluss schon über das Ufer getreten. Am Kamp wurde der Katastrophenhilfsdienst aufgeboten, um ein Umspannwerk in Langenlois zu schützen.
Neben heftigem Regen gab es bereits am Freitag mancherorts einen Wintereinbruch. Im Kalser Ködnitztal am Großglockner in Tirol fiel jede Menge Schnee. Auf einigen Bahnstrecken wurde der Verkehr eingestellt.
Alarm an vielen Gewässern in Tschechien
7.49 Uhr: Starker Dauerregen hat an vielen Flüssen und Bächen in Tschechien zu Hochwasser-Alarm geführt. Die höchste Warnstufe 3 („Gefährdung“) galt am Samstagmorgen an mehr als 25 Pegelstationen, etwa in Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) am Oberlauf der Elbe. Über das Wochenende wurde mit weiter steigenden Wasserständen gerechnet. Besonders starker Regen fiel im Altvatergebirge und im Riesengebirge, aber auch in Südböhmen und in Nordmähren.
Nach Angaben des tschechischen Wetterdienstes CHMU fielen in den am meisten betroffenen Regionen in den letzten 24 Stunden 100 bis 170 Millimeter Niederschlag. In Mikulovice im Bezirk Jesenik überfluteten Wassermassen aus den umliegenden Feldern Häuser und Straßen. Probleme bereitete dort auch die Bela, ein Nebenfluss der Glatzer Neiße. An zahlreichen Gewässern errichteten die Feuerwehren Barrieren aus Sandsäcken. Vielerorts stürzten Bäume wegen der durchnässten Böden um. Mehrere Bahnlinien waren unterbrochen.
In Prag liefen die Vorbereitungen auf das erwartete Moldau-Hochwasser auf Hochtouren. Es sollten in weiteren Stadtteilen Hochwasser-Schutzwände im Uferbereich errichtet werden. Der Schiffsverkehr wurde eingestellt. Mit dem Scheitelpunkt wurde in der tschechischen Hauptstadt in der Nacht auf Sonntag bei einem Durchfluss von rund 1000 Kubikmetern Wasser pro Sekunde gerechnet. An der Elbe in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) war die Lage bei normalem Wasserstand noch ruhig.
Hochwasser in Tschechien und Polen – zwei Orte evakuiert
6.13 Uhr: In Polen und Tschechien sind nach anhaltenden Regenfällen die Wasserstände in vielen Flüssen stark gestiegen. In der Nähe der Stadt Oppeln in Schlesien mussten zwei Dörfer evakuiert werden. In Tschechien wurde in mehreren Regionen die dritte Hochwasserstufe ausgerufen, wie die Nachrichtenagentur CTK meldete.
Andernorts kam es durch plötzlichen Starkregen zu Überschwemmungen. Das tschechische Fernsehen veröffentlichte auf X Aufnahmen aus dem Dorf Mikulovice nahe der Grenze zu Polen. Dort ist zu sehen, wie am frühen Morgen die Wassermassen Häuser, Garagen und Straßen überfluten.
„Das Wasser floss von den umliegenden Feldern ins Dorf herab“, hieß es. Die Feuerwehr habe den Bewohnern angeboten, sich in der örtlichen Turnhalle in Sicherheit zu bringen. Bislang habe dies aber niemand genutzt.
Im südböhmischen Budweis (Ceske Budejovice) errichteten Feuerwehrleute seit Freitagabend Hochwasserschutzwände. Sie luden Sandsäcke am Fluss Maltsch und errichteten am Moldauufer eine vorgefertigte Barriere.
Meteorologen zufolge werden die Pegelstände der Flüsse in Tschechien am Wochenende weiter ansteigen. Mancherorts hat es seit Freitag bereits 50 bis 110 Liter pro Quadratmeter geregnet.
Auch im Südwesten Polens ist die Lage ernst. In der Region Oppeln trat der Fluss Biala Glucholaska über die Ufer. Aus dem Dorf Glucholazy nahe der Grenze zu Tschechien mussten 400 Bewohner in Sicherheit gebracht werden.
Hundert Feuerwehrleute und 60 Polizisten seien in dem Dorf im Einsatz, schrieb Simoniak. Auch aus dem Dorf Morow musste ein Teil der Bewohner evakuiert werden, weil hier der Fluss Mora über die Ufer getreten war. Insgesamt fuhr die Feuerwehr in der Region 400 Einsätze.
Hochwasser in Ostsachsen und an der Elbe erwartet
5.02 Uhr: Im Osten Sachsens herrscht am Wochenende Hochwassergefahr. Dauerregen östlich von Elbe und Spree und vor allem heftige Niederschläge in Polen und Tschechien lassen die Flüsse in der Region anschwellen. Die Behörden rufen die Anwohnerinnen und Anwohner auf, Vorsorge zu treffen. Auch für die Elbe werden steigende Pegelstände erwartet. Deswegen stehen in Dresden die Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke unter Druck. Das Landeshochwasserzentrum hat Warnungen für die Einzugsgebiete von Lausitzer Neiße und Spree sowie für die Elbe herausgegeben. Auch kleinere Zuflüsse könnten Hochwasser führen.
Die Menschen sollten sich fortlaufend über Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen informieren, teilte das Landratsamt in Pirna mit. Je nach Lage sollten Fahrzeuge rechtzeitig aus Tiefgaragen und von anderen gefährdeten Orten gefahren werden. Wertvolle Gegenstände und Dokumente sollten gesichert werden. Zudem sollten sich die Menschen auf eine eventuelle Evakuierung vorbereiten.
Die Katastrophenschutzbehörden seien auf ein schnelles Eingreifen eingestellt. Im Fall der Fälle nähmen sogenannte Verwaltungs- oder Krisenstäbe in den Kreisen und Städten die Arbeit auf.
Der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker (parteilos) warb in einem öffentlichen Appell um Verständnis. Man wolle weder Panik verbreiten noch den Menschen das Wochenende vermiesen. „Aber wenn unser aller Vorbereitungen unnötig gewesen sein werden, dann betrachten wir das gern als gemeinsam Übung für den Ernstfall“, schrieb er.
An der Elbe wird laut Landeshochwasserzentrum voraussichtlich am Samstagabend am Pegel Schöna die Alarmstufe 1 erreicht, für Dresden wird damit am frühen Sonntagmorgen gerechnet. „Die Wasserstände werden weiter sehr schnell bis in den Bereich der Alarmstufe 3 ansteigen“, so die Experten. Die höchsten Wasserstände an den sächsischen Elbepegeln werden derzeit ab Mittwoch und Donnerstag kommender Woche erwartet.
Deswegen drängt die Zeit bei den Abrissarbeiten am eingestürzten Teil der Dresdner Carolabrücke. Ziel ist nach Behördenangaben, den gesamten Bereich des Brückenzuges C bis auf das, was zuallererst eingestürzt ist, komplett zu beräumen. So sollen Folgeschäden beim drohenden Hochwasser vermieden werden. Die Arbeiten sollen nach bisherigen Angaben bis Sonntagabend erledigt sein.
Hochwasser aktuell – die News vom 13. September: Hochwasserwarnung rund um die Elbe ausgeweitet
20 Uhr: Die Hochwassergefahr in Sachsen weitet sich auf weitere Regionen aus. Nach Spree, Lausitzer Neiße und Elbe hat das Landeshochwasserzentrum auch für die Nebenflüsse der oberen Elbe eine Warnung herausgegeben. Bis Samstagmittag sei in deren Einzugsgebiet mit 50 bis 80 Litern Regen pro Quadratmeter zu rechnen, ab Sonntagmittag wird erneuter Dauerregen erwartet.
„Dabei ist ab heute Nacht mit einem Überschreiten von Meldestufen zu rechnen, beginnend bei den kleineren Gewässern“, hieß es am Freitagabend. Die Scheitel wurden zunächst aber höchstens im Bereich der Alarmstufe 2 erwartet.
Bis zu 300 Liter Regen: Österreich erwartet Hochwasser und Erdrutsche
17.30 Uhr: Wetter-Fachleute in Österreich erwarten in den kommenden Tagen neben massiven Regenmengen auch Überschwemmungen und Erdrutsche. Von Freitag bis Dienstag könnten im Großteil des Alpenlandes 100 bis 200 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, hieß es vom staatlichen Meteorologie-Institut Geosphere Austria. In Teilen Niederösterreichs und Oberösterreichs könnten es demnach auch mehr als 300 Liter werden.
Entlang der Donau bereiteten sich Einsatzkräfte auf ein Hochwasser vor, wie es etwa alle 10 bis 15 Jahre vorkommt, hieß es von den Behörden. Unter anderem wurden mobile Hochwasserschutzanlagen aufgebaut und Sandsäcke gefüllt.
Wie ernst die Lage ist, zeigt, dass Bundeskanzler Karl Nehammer vorerst seinen Wahlkampf pausiert. „Die Unwetterlage in Österreich erfordert unsere volle Konzentration auf allen Ebenen“, schreibt er auf „X“. Ende September finden in Österreich Nationalratswahlen statt.
Reisende mussten am Freitag am Flughafen Wien mit Verspätungen rechnen. „Aufgrund der aktuell schlechten Wetterlage an verschiedenen europäischen Standorten und in Wien kommt es derzeit zu vereinzelten Verzögerungen im Flugverkehr ab Wien“, hieß es vom Flughafen. In den Bergen sorgte Schnee für lokale Straßensperren. Ab 800 Meter herrsche Lawinengefahr, warnte das Bundesland Salzburg.
Slowakei will Hochwasser in Hauptstadt verhindern
14 Uhr: Die Behörden der Slowakei bereiten sich darauf vor, in der an Österreich und Tschechien grenzenden Region Zahorie gezielt Flächen zu überschwemmen, um größere Schäden durch Hochwasser zu verhindern. In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr suche man bereits geeignete Flächen dafür aus, sagte Umweltminister Tomas Taraba der Nachrichtenagentur TASR. Das Hochwasser des Grenzflusses March solle damit notfalls abgeleitet werden, bevor es in Bratislava die Donau erreiche.
Die slowakische Hauptstadt liegt direkt am Zusammenfluss von Donau und March im Dreiländereck zu Ungarn und Österreich.
Taraba rechnet mit einem Jahrhundert-Hochwasser der March, wie er sagte. Abgesehen von der March-Region drohen laut staatlichem Wetterdienst SHMU Überschwemmungen vor allem in den an Tschechien angrenzenden Landbezirken der nördlichen Westslowakei. Dort und in Bratislava waren die Feuerwehren schon seit Donnerstagabend wegen mehrerer Bäume, die auf geparkte Autos und Fahrbahnen gestürzt waren, im Einsatz.
Experte alarmiert – Sind nicht an Extremwetter angepasst
13.38 Uhr: Extremwetterereignisse werden durch den Klimawandel begünstigt. Doch die Anpassung wird von in Deutschland verschleppt. Experten sind alarmiert. Lesen Sie dazu auch:
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Auch Tschechien wappnet sich gegen Hochwasser
11.28 Uhr: Entlang der Flüsse in Tschechien laufen die Vorbereitungen auf drohende Hochwasser. Die Regierung berief einen Krisenstab ein. Der Abfluss aus den Stauanlagen an der Moldau sei „rasant erhöht“ worden, teilte Landwirtschaftsminister Marek Vyborny auf der Plattform X mit. Am Freitag wurden mehr als 300 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen. Mit der Maßnahme sollen die Kapazitäten in den Stauseen für die später erwarteten Wassermassen freigehalten werden.
Die Entwicklung im deutschen Nachbarland wird wegen der eingestürzten Carolabrücke derzeit in Dresden besonders aufmerksam beobachtet. Die Moldau fließt nördlich von Prag in die Elbe.