Berlin. Seit Tagen ist die Feuerwehr wegen eines ausgedehnten Waldbrandes am Brocken im Einsatz. Regen sorgt nun für leichte Entspannung.

Der Waldbrand am Brocken ist seit Sonntag unter Kontrolle, dennoch sind im Nationalpark Harz weiter die Feuerwehr und Helfer im Einsatz. Nach Angaben der sachsen-anhaltischen Stadt Wernigerode gibt es aktuell noch drei kleine Brandstellen, die von Einsatzkräften am Boden bekämpft wurden. Eine dieser Brandstellen befand sich dicht an einem Moor – eine Verdachtsfläche in der Nähe soll nun mit Drohnen erkundet werden.

Die Brandbekämpfung aus der Luft wurde wegen des einsetzenden Regens und erwarteter Gewitter am Sonntagabend eingestellt. Die Einsatzkräfte hoffen, dass dieser die Glutnester trifft. Am Montag konnten wegen der teils nebligen Witterung zunächst kein Löschflugzeug und kein Löschhubschrauber fliegen. Die Feuerwehr hofft, dass dies am Nachmittag wieder möglich ist.

Am Morgen hatten Einsatzkräfte das Gelände untersucht, um sich einen Überblick über die Waldbrandlage zu verschaffen. Es habe über mehrere Stunden konstant geregnet, sagte der Leiter des Krisenstabs Immo Kramer. Die Restarbeiten würden nun aber weiter Zeit und Manpower in Anspruch nehmen, sagte Kramer. „Wir können noch nicht „Feuer aus“ melden.“

Waldbrand am Brocken: Löscharbeiten mit außergewöhnlichem Test

Bei den Löscharbeiten am Brocken werde dem Wasser auch ein feuerhemmendes chemisches Mittel zugesetzt, berichtet die „Thüringer Allgemeine“, die wie diese Redaktion zur FUNKE Mediengruppe gehört. Das soll die Wirkung verstärken. Es handele sich um eine deutschlandweite Premiere.

Das Feuer war am Freitag gleich an mehreren Stellen ausgebrochen – weshalb, ist noch unklar. Allerdings: „Ich halte Brandstiftung nicht für ausgeschlossen“, sagte Kreisbrandmeister Lohse der „Volksstimme“. Die Tatsache, dass das Feuer gleichzeitig an mehreren Orten begonnen habe, würde darauf hindeuten. Die Brandstellen hatten sich später zu einer größeren Feuerfront vereinigt. Genaue Ermittlungen können jedoch erst aufgenommen werden, wenn die letzten Brandnester gelöscht sind und der Brandort betreten werden kann.

Vor zwei Jahren hatte der Landkreis Harz den Katastrophenfall wegen eines Brandes am Brocken ausgerufen. Wie damals ist wieder der Königsberg betroffen – eine Nebenkuppe des höchsten Bergs Norddeutschlands.