Berlin. In der Nacht stürmte ein mit einer Machete bewaffneter Mann eine Polizeiwache. Die Ermittler sprechen von einem islamistischen Motiv.

In der Nacht zu Freitag kam es in der Polizeiinspektion Linz in Rheinland-Pfalz zu einem größeren Einsatz. Gegen 2.40 Uhr betrat ersten Informationen zufolge ein bewaffneter Mann den Schleusenbereich der Wache und bedrohte die Polizisten. Er habe dabei wiederholt „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“) gerufen. Der 29-Jährige, der laut Polizei in Linz am Rhein lebt, führte eine Machete mit sich und drohte, die Beamtinnen und Beamten zu töten. Der Mann konnte überwältigt werden, Polizisten wurden nicht verletzt.

Nach Einschätzung der Ermittler war der Angriff islamistisch motiviert. Der Mann war den Behörden allerdings vorab nicht als Islamist bekannt, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling. „Es gibt mehr als einen Hinweis, der darauf hindeutet, dass der Täter offensichtlich radikal-islamistisch motiviert war“, so der SPD-Politiker. „Das wird natürlich jetzt weiter noch zu untersuchen sein, zumal natürlich immer wieder von Interesse ist, wie wer auch zu solchen Motivationslagen kommt, auch auf welchen Wegen.“

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Macheten-Angriff in Linz: Mann konnte überwältigt werden

Das Sicherheitsprotokoll der Wache griff nach dem Eindringen des Mannes umgehend: Der Schleusenbereich wurde beidseitig verriegelt, sodass der Angreifer weder fliehen noch auf die Polizisten oder andere Personen einwirken konnte. Spezialeinheiten setzten einen Taser ein, um den Mann zu überwältigen. Eine Richterin habe mittlerweile Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Mordes erlassen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Bei der Durchsuchung einer Wohnung sei an der Wand eine gezeichnete Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat gefunden worden. Wegen der Hinweise auf ein radikalislamistisches Motiv übernahm die Landeszentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus Rheinland-Pfalz bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz die Ermittlungen. 

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Bei dem Mann handelt es sich nach Angaben des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer (SPD) um einen albanischen Staatsbürger. Er soll nun vor einen Haftrichter gebracht werden, der über Untersuchungshaft entscheidet.