Berlin. Die Bevölkerung soll sich vor schönen Menschen in Acht nehmen, warnt die Staatssicherheit. Der kuriose Aufruf hat einen ernsten Hintergrund.

Es ist ein Vorgang, der dann doch stark an die Filmreihe James Bond erinnert. Der charismatische MI6-Spion wickelt bei seinen Spionageeinsätzen reihenweise Frauen um den Finger – auch um an wichtige Informationen oder Kontakte zu kommen. Die Filme haben natürlich wenig mit der Realität zu tun – könnte man meinen.

Doch offenbar hat genau davor die chinesische Staatssicherheit Angst. Sie ruft die Bevölkerung auf, sich vor „schönen Frauen“ und „gutaussehenden Männern“ in Acht zu nehmen. Diese könnten versuchen, Chinesen zur Spionage für ausländische Mächte anzuwerben. Im Onlinedienst WeChat warf das Ministerium für Staatssicherheit am Mittwoch ausländischen Geheimdiensten vor, „Liebesfallen“ zu errichten, um chinesische Studenten anzulocken.

Demnach nutzten ausländische Spione Stellenanzeigen oder gar Dating-Plattformen, um junge Studierende zur Herausgabe „wichtiger Forschungsergebnisse“ oder anderer vertraulicher Informationen zu verführen.

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„Sie könnten sich sogar als “gutaussehender Mann‘ oder ‚schöne Frau‘ verkleiden, um junge Studenten in die ‚Liebesfalle‘ zu locken„, schrieb das Ministerium über die angeblichen ausländischen Agenten. Auch eine Tarnung von Agenten als Hochschuldozenten, Forscher oder wissenschaftliche Berater zur “gezielten Infiltration„ sei möglich.

Unter der Präsidentschaft von Staatschef Xi Jinping haben in China Warnungen vor angeblichen Versuchen des Auslands zugenommen, den wirtschaftlichen und politischen Aufstieg des Landes zu verhindern.

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AFP/lro