Berlin. Die Nosferatu-Spinne breitet sich immer weiter aus. Jetzt ist offiziell: Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist Deutsche.

Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und hat sich in den letzten Jahren in Deutschland ausgebreitet. Nosferatu-Spinnen sind laut Experten im ersten Bundesland – in Baden-Württemberg – mittlerweile heimisch. Die ursprünglich invasive Art aus dem Mittelmeerraum hat sich inzwischen im Südwesten Deutschlands etabliert, sagt Hubert Höfer, Wissenschaftler am Naturkundemuseum Karlsruhe. Wichtige Merkmale dafür, dass man von einer Etablierung sprechen kann, seien die eigene Fortpflanzung sowie der Erfolg im Ökosystem.

Mit ihrem markanten Namen und ihrem potenziell schmerzhaften Biss, der sogar menschliche Haut durchdringen kann, sorgt sie für Aufsehen. Immer häufiger wird die Spinne vor allem in Baden-Württemberg auch im Freien entdeckt. Nachdem das Tier zunächst hauptsächlich im Inneren von Gebäuden gemeldet worden war, findet man es nun unter anderem in Parks oder unter der Rinde von Platanen, so Höfer. Ob dadurch andere Tierarten verdrängt oder gefährdet werden, müsse noch erforscht werden.

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Höhere Temperaturen in den Sommern: Das ist der Grund für die Ausbreitung

Grund für die weitere Ausbreitung sind laut dem Experten die höheren Temperaturen in den vergangenen Sommern. Besonders viele der Spinnen gebe es demnach im Rheintal. Weniger verbreitet sind die Tiere im Hochschwarzwald und im Osten von Baden-Württemberg.

Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist eine der größten Spinnen in Deutschland und eine der wenigen, deren Biss die menschliche Haut durchdringen kann. Die Symptome eines Bisses werden als vergleichbar mit denen eines Wespenstichs beschrieben. Die Spinne beißt aber nur sehr selten, bei direkter Bedrohung.

Sieht man eine Nosferatu-Spinne in den eigenen vier Wänden, empfiehlt Höfer, die Ruhe zu bewahren: „Wir haben in allen Häusern und Wohnungen Spinnen.“ Die Tiere würden uns das Leben nicht schwer machen, so der Experte. Stört man sich an der Spinne, könne man sie einfach ins Freie setzen.

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lou/dpa