Berlin. Beim „Highfield“-Festival bei Leipzig geraten zwei Gondeln des Riesenrades in Brand. Etwa 23 Menschen werden verletzt.
- Beim Brand eines Riesenrads sind am Samstagabend auf dem „Highfield“-Festival mehrere Menschen verletzt worden
- Die Ursache für das Feuer bei dem Musikfestival bei Leipzig ist noch unklar
- Zwei Gondeln des Riesenrads wurden bei dem Feuer völlig zerstört
Auf dem „Highfield“-Festival bei Leipzig ist am Samstagabend ein Feuer auf dem Riesenrad ausgebrochen. Nach Polizeiangaben wurden mindestens 23 Menschen verletzt – vier davon erlitten Brandverletzungen, einer zog sich eine Sturzverletzung zu. Die anderen Verletzten, darunter Ersthelfer und auch mindestens vier Polizeibeamte, wurden im Krankenhaus auf eine mögliche Rauchgasvergiftung untersucht.
Zum Alter und zum Geschlecht der Verletzten konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Auch die genaue Zahl der Verletzten sei noch nicht abschließend geklärt, sagte Polizeisprecherin Josephine Sader. Alle Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht, dabei kamen nach Angaben der Polizei auch Rettungshubschrauber zum Einsatz
Gegen 21 Uhr war zunächst eine der 24 Gondeln des Riesenrads in Brand geraten. Dann griff das Feuer auf eine zweite Gondel über. Was genau in diesen Minuten geschah, versuchen die Ermittler noch zu klären. „Der Brandort wurde abgesperrt. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen und prüft den Einsatz eines Brandursachenermittlers“, sagte die Sprecherin.
Die beiden in Brand geratenen Gondeln wurden durch das Feuer zerstört. Wie viele Menschen zum Zeitpunkt des Feuers mit dem Riesenrad fuhren, blieb unklar. Üblicherweise werden die Gondeln mit maximal vier Personen besetzt.
Riesenrad-Feuer bei „Highfield“-Festival – Künstler bestürzt
„Ich bin absolut bestürzt über den Riesenradbrand während meiner Show auf dem Highfield“, schrieb der Rapper Ski Aggu auf Instagram. Ihm sei über Kopfhörer mitgeteilt worden, er solle seinen Auftritt bei dem Festival auf keinen Fall abbrechen, um eine Massenpanik zu vermeiden.
„Danke, dass Ihr alle so ruhig geblieben seid und dadurch eventuell Schlimmeres verhindert habt“, schrieb er seinen Fans. Er wünsche allen Betroffenen eine rasche Genesung. „Für mich war die Priorität, dass die Situation nicht weiter eskaliert, was zum Glück auch funktioniert hat.“ Er bedankte sich bei den Rettungskräften.
Das von rund 30.000 Gästen besuchte Rock- und Popfestival am Störmthaler See wurde für rund zwei Stunden unterbrochen. Danach ging die Show mit einem Auftritt des Rappers Cro weiter.
Bedrückte Stimmung nach dem Brand
Festivalbesucher Ricky, der aus dem Harz angereist war, zeigte sich nach dem Brand zunächst unschlüssig, ob die Konzerte weitergehen sollten. Der 27-Jährige empfand die Stimmung als gedrückt, lobte jedoch die Veranstalter: „Es gab klare Ansagen und wir wussten, was passiert ist.“
Auch Bastian aus Leipzig schilderte, die Rettungskräfte seien schnell vor Ort gewesen. Er hatte nach dem Vorfall das Gefühl, dass es viele Besucher nun zu ihren Zelten ziehe - und man eher dort den Abend ausklingen lassen wolle, um über das Erlebte zu reden, so der 33-Jährige.
Am Morgen danach, der Brandort ist weiträumig abgesperrt, schlendern die ersten Festivalgäste über das Gelände. Ein Brandexperte ist inzwischen eingetroffen. „Seit dem frühen Morgen ist der Experte auf dem Festivalgelände und hat mit seinen Untersuchungen begonnen“, sagt eine Polizeisprecherin.
Brand bei Fahrgastwechsel ausgebrochen
Auch der Betreiber des Riesenrades steht am Morgen neben dem Fahrgeschäft. Der Kunststoff einer Gondel ist komplett weggeschmort, übrig ist nur noch ein Gerippe aus Stahl. Zwei weitere Gondeln sind verrußt. Das Feuer sei beim Fahrgastwechsel entstanden, sagt Betreiber Sebastian Hannstein aus Bremen der Deutschen Presse-Agentur. „Meine Mitarbeiter sagten mir, dass keine Menschen in der Gondel saßen, als das Feuer ausbrach.“ Er sei schockiert und fassungslos. „Seit Generationen betreibt meine Familie Riesenräder. So etwas ist noch nie passiert“, betonte er.
Seine Mitarbeiter hätten geistesgegenwärtig reagiert, als sie die Flammen sahen, erläutert Hannstein. „Sie haben das Riesenrad beschleunigt und so die Evakuierung der anderen Gondeln beschleunigt.“ Wie viele Menschen beim Ausbruch des Feuers in den anderen Gondeln saßen, konnte der Betreiber nicht sagen.
Nach Angaben des Betreibers ist das Riesenrad 38 Meter hoch und hat 24 Gondeln. „Das Fahrgerät ist sieben Jahre alt. Das ist kein Alter für ein Riesenrad. Ich habe eines, das ist 30 Jahre alt.“