Berlin. Ein Fossil-Sammler macht am Mississippi einen ungewöhnlichen Fund. Für den Hobby-Forscher geht damit ein Traum in Erfüllung.

Eddie Templeton streifte auf der Suche nach Fossilien am Ufer des Mississippi entlang, als er einen Mammut-Stoßzahn im Schlamm der Böschung bemerkte. Der Amateur-Fossilienjäger wusste sofort, dass er schnell handeln muss. In der Nachmittagshitze des Mississippi-Flusses im Süden der USA können Fossilien schnell austrocknen und spröde werden, prähistorische Schätze für immer verloren gehen.

Templeton benachrichtigte sofort die Experten des Umweltamts von Mississippi (MDEQ), die zusammen den Stoßzahn aus der Eiszeit erfolgreich bergen konnten. Aufgrund der starken Krümmung des massiven Hauers vermuten sie, dass das Team es mit einem kolumbianischen Mammut (Mammuthus columbi) und nicht mit dem häufiger vorkommenden Mastodon zu tun hat. Dies wäre das erste seiner Art in der Region, heißt es in einem Statement des Umweltamts.

Mammut-Stoßzahn: „Das war ein großes, großes Tier“

Der Stoßzahn aus Elfenbein befindet sich in einem erstaunlich guten Zustand. Er bringt es auf ein beachtliches Gewicht von 270 Kilogramm und eine Länge von zwei Meter. Der längste jemals gefundene Stoßzahn eines Mammuts ist fünf Meter lang und stammt ebenfalls von der Kolumbianischen Art. Die Mammute lebten während der letzten Eiszeit vor 45.000 bis 12.000 Jahren in Nordamerika.

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„Als ich herausfand, dass es ein Mammut und kein Mastodon war, wurde ich noch aufgeregter“, sagte der Fossilienjäger Templeton gegenüber der Lokalzeitung „The Clarion-Ledger“. „Ich habe immer gehofft, den Teil eines Mammuts zu finden, doch das ist hier unten sehr selten“, so Templeton. Laut James Starnes, einem Geologen des Umweltamts, halten sich die Fossilien in der Gegend nicht gut. „Das ist nichts, was man jeden Tag sieht“, kommentierte er den Fund gegenüber der Zeitung. „Das war ein großes, großes Tier.“

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Kolumbianische Mammuts starben durch menschliche Jagd aus

Laut dem Statement war Nordamerika während der Eiszeit von insgesamt drei Rüsseltier-Arten bevölkert. Dem Mastodon, einer kleinen Mammut-Art, den Gomphotherien, die eine Tapir-ähnliche Schnauze hatten und dem Kolumbianischen Mammut. Alle drei besaßen Elfenbeinstoßzähne, mit denen sie im Boden nach Nahrung gruben, die Rinde von Bäumen abrieben und gegeneinander um Territorium sowie Sexualpartner kämpften.

Mastodone sind bei weitem die häufigsten Rüsseltierfunde in Mississippi, da sie wie heutige Hirsche sich vor allem von Knospen, Blättern oder Zweigen ernährten, die sie in verschiedenen Umgebungen fanden. Kolumbianische Mammuts, die mit modernen Elefanten verwandt waren, waren in Mississippi weitaus seltener, da sie lieber im offenen Grasland grasten und nur in wenigen ausgewählten Habitaten lebten, insbesondere in den Prärieregionen von Mississippi.

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Das Kolumbianische Mammut erreichte eine Höhe von bis zu 4 Metern an den Schultern und wog etwa 10 Tonnen, was es zu einem der größten Landtiere seiner Zeit machte. Im Gegensatz zu seinem nahen Verwandten, dem Wollhaarmammut, war das Kolumbianische Mammut weniger stark behaart, da es in wärmeren Klimazonen lebte. Diese imposanten Tiere starben vor etwa 10.000 Jahren vermutlich durch eine Kombination aus Klimawandel und menschlicher Jagd aus.

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