Berlin/Chemnitz. Vor vier Wochen wurde im Fall Valeriia in Tschechien ein Verdächtiger verhaftet. Nun ist er nach Sachsen ausgeliefert – schwer bewacht.

Knapp vier Wochen nach seiner Festnahme in Prag ist der Tatverdächtige im Fall des getöteten Mädchens Valeriia aus Döbeln an Sachsen ausgeliefert worden. Bilder zeigten den 36 Jahre alten Moldavier, wie er am Mittwoch von schwer bewaffneten Beamten am Grenzübergang Petrovice übegeben wird.

Er soll noch am selben Tag in Chemnitz dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, teilte die Staatsanwaltschaft Chemnitz mit. „Dann wird ihm der Haftbefehl eröffnet und er kann sich zum Tatvorwurf äußern“, erklärte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart vorab.

Getötete Valeriia aus Döbeln: 36-Jähriger „dringend tatverdächtig“

Der 36-Jährige sei dringend tatverdächtig, die Neunjährige „gewaltsam zu Tode gebracht zu haben“, hieß es. Bei dem Festgenommen soll es sich Medienberichten zufolge um den Ex-Freund von Valeriias Mutter handeln. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben die Suche nach dem Täter auf das soziale Umfeld des Mädchens konzentriert. Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch gibt es den Ermittlern zufolge nicht. 

Auslieferung des Tatverdächtigen im Fall der getöteten Valeriia
Der 36 Jahre alte Moldawier war per nationalem und europäischem Haftbefehl gesucht und am 14. Juni 2024 in einem Restaurant in Prag festgenommen worden. © DPA Images | Robert Michael

Valeriia war am 3. Juni auf dem Weg zur Schule spurlos verschwunden. Nach mehr als einer Woche intensiver Suche wurde sie tot in einem Wald entdeckt. Per nationalem und europäischem Haftbefehl war daraufhin nach dem 36 Jahre alten Mann gesucht worden. Er wurde dann am 14. Juni in einem Restaurant in der tschechischen Hauptstadt festgenommen.

Valeriia aus Döbeln: Motiv des Verdächtigen unklar

Das genaue Motiv, warum das Mädchen starb, ist bislang unklar. Die Staatsanwaltschaft hat bisher keine Angabe gemacht, wie das Mädchen ums Leben kam.

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Das Mädchen war 2022 mit seiner Mutter vor dem Krieg gegen die Ukraine nach Deutschland geflüchtet und ging in Döbeln zur Grundschule. Es ist mittlerweile in der alten Heimat Pawlohrad in der Ostukraine beerdigt worden.