Berlin. Sie wollten mit den Fahrrädern bis nach Italien. Doch mitten in den Alpen war Schluss – und eine dramatische Rettungsaktion beginnt.

Bis ins italienische Jesolo an der Adriaküste wollte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus Bayern fahren – und zwar mit dem Fahrrad. Doch auf halber Strecke blieb die Gruppe stecken – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn: Auf dem Weg von Zell am Ziller bis zu ihrem Tagesziel Prettau in Südtirol kamen die Fahrradfahrerinnen und -fahrer aufgrund des Schnees nicht mehr weiter. Der Gruppenleiter, ein Lehrer, musste schließlich einen Notruf absetzen. Die insgesamt 18 Personen wurden daraufhin mit dem Helikopter gerettet.

Die elf Schülerinnen und Schüler, zwei Lehrer und fünf weitere erwachsene Begleiter hatten sich bereits am Dienstag aus dem bayerischen Furth auf den Weg in Richtung Italien gemacht. Doch bei der Etappe, die am Donnerstag anstand, musste die Gruppe unter anderem das Heilig-Geist-Jöchl auf 2.662 Meter über dem Meeresspiegel überqueren. Doch dort lag, trotz Hochsommer, rund ein halber Meter Schnee. Zunächst versuchten die Schülerinnen und Schüler und ihre Begleitungen noch, die Fahrräder durch den Schnee zu tragen – in der Hoffnung, dass die Bedingungen auf der Südseite des Berges besser werden würden. Als das allerdings nicht der Fall war, brach der Gruppenleiter die Tour ab und rief den Notruf.

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„Die Gruppe war fit, der Lehrer hat so eine Tour bereits öfters gemacht und sie haben sich auch über die Schneesituation informiert“, sagte der Chef der Bergrettung Mayrhofen, Andreas Eder, der österreichischen Zeitung „Kurier“. Das Problem sei aber gewesen, dass die Südseite nach Informationen des Lehrers schneefrei hätte sein sollen. Das war aber nicht der Fall. Laut dem „Bayerischen Rundfunk“ hätten auf dem Joch aufgrund des schneereichen Winters außerdem für die Jahreszeit außergewöhnlich viele Schneefelder gelegen.

Da die Gruppenmitglieder erschöpft und es außerdem schon Abend gewesen sei, sei ihnen der Abstieg vom Joch nicht mehr zuzumuten gewesen. Alle 18 Personen seien deswegen mit dem Helikopter vom Berg gerettet und ins Tal gebracht worden. Die Fahrräder mussten sie auf dem Joch zurücklassen. Wie die wieder runterkommen sollen, war am Freitag noch unklar. „Entweder ein Hubschrauber fliegt sie herunter, oder wir machen einen Bergrettungsausflug am Samstag und tragen die Räder herunter“, schilderte Eder dem „Kurier“. Für die Gruppe könnte das teuer werden: In beiden Fällen müsste sie die Kosten tragen.

Laut „BR“ wird die Gruppe die Tour nicht weiter fortsetzen. Am Freitag sei es für sie mit dem Bus zurück nach Bayern gegangen, hieß es. Das ist auch deshalb tragisch, weil die Schülerinnen und Schüler mit der Aktion Geld für „Sternstunden“ sammeln wollten. Der Förderverein unterstützt Projekte und Einrichtungen für Kinder in Not.