Berlin. Bei der Ausgrabung eines Brunnens wurden Überreste von Knochen und Keramik gefunden. Sie geben nie dagewesene Einblicke.
Bei einer Ausgrabung in Ostia Antica, einer Stadt etwa 24 Kilometer entfernt von Rom, haben Archäologen eine besondere Entdeckung gemacht: Laut dem italienischen Kulturministerium sind sie am Boden des drei Meter tiefen Brunnens auf einen Dutzend seltene Artefakte gestoßen, darunter Knochen und Keramik.
Der Brunnen liegt in der Nähe des Herkulestempels, innerhalb eines heiligen Bereichs der archäologischen Stätte. Zu Beginn der Ausgrabungen war er noch mit Wasser gefüllt. Die Überreste stammen größtenteils aus dem ersten und zweiten Jahrhundert n. Chr. Da sie eingebettet in sauerstoffarmem Schlamm lagen, der sie vor Umwelteinflüssen schützte, sind sie noch gut erhalten. Dieser seltene Fund liefert den Forschern nun neue Erkenntnisse über das kaiserliche Leben und die Kultrituale der damaligen Zeit.
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Seltener Fund weist auf kulturelle Rituale hin
Bei der rätselhaften Entdeckung handelt es sich um Keramiken unterschiedlicher Art, Lampen, Fragmente von Glasbehältern, Marmorfragmente, verbrannte Tierknochen und Pfirsichkerne. Letztere lassen darauf schließen, dass damit bestimmte heilige Rituale vollzogen wurden.
Die verbrannten Knochen deuten laut Mitteilung darauf hin, dass an der Stätte Tieropfer stattfanden. Einige der Keramiken wurden ebenfalls verbrannt. Archäologen glauben, dass die Tiere (wahrscheinlich Schweine oder Rinder) während eines rituellen Banketts gekocht und gegessen wurden.
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„Diese Funde sind ein direkter Beweis für die rituellen Aktivitäten, die im Heiligtum stattfanden“, sagt Alessandro D‘Alessio, Direktor des archäologischen Parks, gegenüber der Zeitung „Art“ .
Archäologische Funde: Ein Einblick in eine andere Zeit
Ostia soll im 7. Jahrhundert v. Chr. von Ancus Marcius, dem vierten König Roms, gegründet worden sein. Die ältesten archäologischen Funde an diesem Ort stammen jedoch aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Die Stadt, die als bedeutender Hafen des Römischen Reiches fungierte, erreichte ihren Höhepunkt im 2. Jahrhundert n. Chr. mit einer Bevölkerung von etwa 50.000 Einwohnern. (lou)