Berlin. Archäologen finden in Kasachstan in einem Grab kunstvoll gefertigten Schmuck. Die Besitzer hatten wohl Kontakt zum Römischen Reich und China.
Archäologen haben in der Region Turkistan im Süden Kasachstans Goldschmuck, Pfeilspitzen und einen großen Bronzespiegel aus rund 2000 Jahre alten Grabhügeln ausgegraben. Man gehe davon aus, dass die Artefakte zur Zeit des Kangju-Staates hergestellt wurden, eines wenig bekannten Reiches, welche die Region zwischen dem 5. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. beherrschte.
Laut einer übersetzten Erklärung von Beamten der Regionalregierung Turkistans zeigen die Funde die hochentwickelte Handwerkskunst der Region, als der Kangju-Staat mit dem antiken Rom, dem antiken China und dem weiter südlich gelegenen Kuschan-Reich Handel trieb.
Archäologischer Fund in Kasachstan: Grabhügel enthält wertvolle Reliquien
Aufgrund seines Stils scheint der Bronzespiegel aus der Zeit der Han-Dynastie in China zu stammen, die von 206 v. Chr. bis 220 n. Chr. regierte. Ähnliche Spiegel wurden in Afghanistan und der südlichen Uralregion gefunden. Laut den Wissenschaftlern deutet der Fund darauf hin, dass die Frau, neben der er begraben wurde, reich und einflussreich gewesen sein muss.
Ein Team der kasachischen Universität Osbekali Zhanibekov und Archäologen der örtlichen Regierung entdeckten die neuen Funde in drei Grabhügeln im turkischen Ordabasinsky-Bezirk. Sie berichteten, dass zwei der Hügel in der Antike geplündert worden seien, der dritte Grabhügel jedoch wertvolle Reliquien enthielt, hieß es in der Erklärung.
Außer dem Bronzespiegel umfassten die Artefakte eine Fibel genannte Brosche im römischen Stil, große und kleine Perlen, einen Tonkrug, einen Schuh, eine Gürtelschnalle, eine für die Vogeljagd entworfene Pfeilspitze und zwei goldene Ohrringe, die vermutlich aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. stammen.
Goldene Ohrringe mit Rubinen
Die Ohrringe sind besonders kunstvoll verziert. Sie sind aus einer bunten Legierung namens „polychromatisches“ Gold gefertigt und mit Türkis und Rubinen eingelegt. Sie haben eine Halbmondform, die den Mond darstellen soll, und untere Verzierungen, die Trauben darstellen und das Sonnenlicht reflektieren sollen.
Expeditionsleiter Aleksandr Podushkin, Archäologe an der Universität Ozbekali Zhanibekov, sagte, der Kangju-Staat sei eine Föderation verschiedener Völker gewesen, darunter zeitweise nomadische Gruppen der Sarmaten, Xiongnu und Saki (die möglicherweise Skythen waren).
Die Lage der Kangju-Städte an Teilen der Großen Seidenstraße zwischen China und dem Mittelmeer bedeutete, dass sie diplomatische und Handelsverbindungen in der gesamten antiken Welt hatten, sagte er in der Erklärung .Die Artefakte werden nun im Nationalmuseum der Republik Kasachstan in der Stadt Astana ausgestellt. (red)
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