Vatikan. Der Papst hat fürs kommende Jahr ein sogenanntes „Giubileo“, also ein Heiliges Jahr, ausgerufen. Was er von seinen Gläubigen erwartet.
Wie Pilze sprießen Baustellen aus dem Boden. Überall werden Straßen asphaltiert und Schlaglöcher gestopft. Auf der zentralen Piazza Venezia, im Herzen des Stadtzentrums Roms, wird eine neue U-Bahn-Station gebohrt. Auch vor der Engelsburg, die den gesamten Bereich vom Tiber bis zum Vatikan in eine Fußgängerzone verwandeln soll, wird gebaut. Ferner werden neue Unterbringungsmöglichkeiten für Pilger errichtet.
In der Ewigen Stadt herrscht Jubiläumsfieber. Denn Rom zählt inzwischen die Tage bis zum „Heiligen Jahr“, das über 30 Millionen Pilger in die italienische Hauptstadt führen soll. Papst Franziskus hat dieser Tage offiziell das Heilige Jahr ausgerufen, das am 24. Dezember beginnt und über das ganze Jahr 2025 andauert. Dabei handelt es sich um eines der wichtigsten Ereignisse der römisch-katholischen Kirche: Das „Giubileo“ findet in der Regel alle 25 Jahre statt. Wer im Jubiläumsjahr nach Rom pilgert und dort die sogenannte Heilige Pforte im Petersdom durchschreitet, kann einen Ablass erhalten, also den Nachlass von Sündenstrafen im Jenseits.
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Bei einer feierlichen Zeremonie im Petersdom präsentierte der Papst die Verkündigungsbulle „Spes non confundit“ („Die Hoffnung enttäuscht nicht“). In dem Dokument fordert er greifbare „Zeichen der Hoffnung“. Regierungen ruft er zum Erlassen von Strafen auf. Das „Giubileo 2025“ steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“.
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Die Gemeinde Rom nutzt ein Budget von vier Milliarden Euro, um die Stadt für Besucher zu modernisieren. Insgesamt sind 189 Projekte geplant, viele davon sehen bedeutende Investitionen in die Infrastruktur vor. Damit soll Rom schöner und für seine Gäste attraktiver sein als zuvor.
Giubileo: Rom baut anlässlich des Heiligen Jahres um
Die 3,5-Millionen-Metropole leidet seit langem unter einem schlechten öffentlichen Nahverkehr. Jahrzehntelang wurden notwendige Sanierungen aufgeschoben. Bürgermeister Roberto Gualtieri möchte das ändern. Unter- wie oberirdisch soll Rom den Anforderungen einer europäischen Hauptstadt künftig gewachsen sein. Die eine U-Bahn-Linie wird saniert, eine andere ausgebaut. Gleiches gilt für das Straßenbahnnetz. Zudem soll sich die Zahl der Pkw reduzieren, die in einem Übermaß die Straßen verstopfen.
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Das Jubiläumsjahr wird die Gesundheit von Franziskus auf die Probe stellen. Der Papst, der im Dezember 88 Jahre alt wird, hat in den vergangenen Monaten wiederholt unter Problemen gelitten. Unter anderem unterzog er sich einer Unterleibsoperation und litt mehrmals an Grippe. Auch kurzes Stehen und Gehen fällt ihm immer schwerer. Zu den Terminen erscheint Franziskus stets im Rollstuhl. Der gebürtige Argentinier, der seit 2013 das Oberhaupt der katholischen Kirche mit ihren fast 1,3 Milliarden Mitgliedern ist, lässt sich trotz seiner Beschwerden nicht hängen. So plant er demnächst mehrere Reisen.