Berlin. Der Weltkindertag hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, ist teilweise sogar Feiertag. Wichtige Infos im Überblick.

  • Am 20. September ist Weltkindertag
  • In einem Bundesland ist er sogar ein gesetzlicher Feiertag
  • Die Hintergründe und Bedeutung erklären wir hier

Denkt an die Kinder! Dieser Satz hat am 20. September eine noch größere Bedeutung als sonst. Denn dann wird der Weltkindertag gefeiert. Er soll helfen, die Interessen von Kindern stärker in den Fokus zu rücken. In einem deutschen Bundesland ist er sogar ein gesetzlicher Feiertag. Wo das der Fall ist und was man sonst noch über den Weltkindertag wissen muss, lesen Sie hier.

Seit wann gibt es den Weltkindertag?

Bereits im Jahr 1954 schlug die Generalversammlung der Vereinten Nationen ihren Mitgliedsstaaten vor, einen Kindertag einzuführen, zu dessen Anlass die Kinderrechte, Freundschaft und Unicef unterstützt werden sollten. Zwar wurde die „Erklärung der Rechte des Kindes“ fünf Jahre später einstimmig von den Staaten verabschiedet, allerdings dauerte es danach noch weitere 30 Jahre, bis das Übereinkommen auch verbindliches Völkerrecht wurde. Der Tag, an dem das final geschah, der 20. November, gilt seitens der UN seither als „Internationaler Tag der Kinderrechte“.

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Wo ist der Weltkindertag ein Feiertag?

In Thüringen ist der Weltkindertag seit 2019 gesetzlicher Feiertag, rund zwei Millionen Bundesbürger haben frei. In allen anderen Bundesländern ist das nicht der Fall: Dort muss auch an diesem Tag zur Schule und Arbeit gegangen werden.

Warum ist der 20. September der Weltkindertag?

Den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen war es ursprünglich selbst überlassen, an welchem Tag sie den Kindertag begehen. Die Bundesrepublik Deutschland entschied sich bereits nach der Resolution im Jahr 1954 für den 20. September. Allerdings fand der Kindertag hierzulande zunächst kaum Beachtung. Erst seit der Kinderrechtskonvention vom 20. November 1989 wird der Tag auch in Deutschland hinreichend begangen. Dennoch blieb es bei dem in der Vergangenheit festgelegten Datum.

In der DDR hatte der Kindertag schon früher eine größere Bedeutung. Er wurde als „Kampftag für die glückliche und friedliche Zukunft aller Kinder“ verstanden, an dem in Schulen der Unterricht durch Kinderfeste ersetzt wurde. Das Datum war in der DDR allerdings ein anderes: der 1. Juni.

Der Weltkindertag am Freitag wird in vielen Städten gefeiert.
Der Weltkindertag am Freitag wird in vielen Städten gefeiert. © dpa | Britta Pedersen

Sind Kinderrechte im deutschen Grundgesetz verankert?

Nein. Das Grundgesetz enthält zwar Aussagen über, nicht aber für Kinder. Artikel 6 besagt etwa, dass die Erziehung ein natürliches Recht der Eltern ist, dem diese nachzukommen haben. Zugleich hält der Artikel auch fest, dass Kinder nur durch Kraft des Gesetzes von den Eltern getrennt werden dürfen, zum Beispiel wenn diese in der Erziehung versagen.

Auch auf uneheliche Kinder geht die Rechtsschrift ein. So haben deren Eltern dafür zu sorgen, dass die Kinder die gleichen Bedingungen für ihre Entwicklung und Sozialisierung vorfinden wie eheliche Kinder.