Berlin. Der 1. Advent markiert den Beginn der Vorweihnachtszeit. Doch was bedeutet dieser Tag und welche Traditionen gibt es? Der Überblick.

  • Der 1. Advent läutet die Vorweihnachtszeit ein und bringt besinnliche Stimmung
  • Für Christen hat der Advent eine tiefere Bedeutung, doch auch viele andere pflegen bestimmte Traditionen
  • Kerzen, Adventskranz und Weihnachtsmärkte: Diese Bräuche gehören für viele dazu

Es wird kälter, der Winter steht vor der Tür und die Menschen kommen in besinnliche Stimmung. Mit dem 1. Advent beginnt traditionell die Vorweihnachtszeit. An welchem Datum das der Fall ist, ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich – die Adventszeit kann daher verschieden lang sein. Wir verraten, wann der 1. Advent 2024 ist und warum die vier Wochen vor Weihnachten für Christen eine so besondere Zeit sind.

1. Advent 2024: Auf dieses Datum fällt der Beginn der Vorweihnachtszeit

Die einfache Faustregel lautet: Der erste Advent ist immer am ersten Sonntag nach dem 26. November. Das bedeutet für das Jahr 2024, dass der Beginn der Vorweihnachtszeit auf Sonntag, 1. Dezember, fällt. Eine andere Merkhilfe: Der 4. Advent ist der letzte Sonntag vor dem ersten Weihnachtsfeiertag. Von diesem Tag aus kann man zurückzählen und den 1. Advent bestimmen. Für die kommenden Jahre ergeben sich dadurch diese Daten:

  • 1. Advent 2025: 30. November
  • 1. Advent 2026: 29. November
  • 1. Advent 2026: 28. November

Erster Advent: Woher stammt der Begriff überhaupt?

Das Wort Advent leitet sich vom lateinischen Begriff „adventus“ (Ankunft) ab. Er entstammt dem Christentum und bezieht sich auf die Geburt von Jesus Christus und damit die Ankunft des christlichen Messias. Die Christenheit bereitet sich in der Adventszeit auf das Fest der Geburt Jesu Christi vor, die sie als Menschwerdung Gottes feiert: Weihnachten. In vorchristlicher Zeit hatte der Begriff Advent noch eine andere Bedeutung: Er bezeichnete auch die Ankunft eines hohen Amtsträgers, also zum Beispiel eines Königs oder eines Kaisers.

In die Adventszeit fällt traditionell auch der Brauch des Adventskalenders. Der startet jedoch in der Regel nicht am 1. Advent, sondern am 1. Dezember und besteht aus 24 kleinen Geschenken, die die Wartezeit bis Weihnachten verkürzen sollen. Entstanden ist diese Tradition im 19. Jahrhundert.

Die Adventszeit und ihre Geschichte: Die vier Sonntage haben eine besondere Bedeutung

Die Dauer der heutigen Adventszeit geht auf das 7. Jahrhundert zurück. In der Römischen Kirche hatte es zuvor sogar zwischen vier und sechs Sonntage im Advent gegeben. Erst Papst Gregor änderte das und legte die Zahl der Sonntage auf vier fest. In seiner ursprünglichen Idee symbolisierten die vier Wochen auch die 4000 Jahre, die die Menschheit laut christlicher Lehre nach dem Sündenfall im Paradies auf die Ankunft des Erlösers warten musste.

Der erste Advent läutet außerdem nicht nur den Beginn der Weihnachtszeit ein, sondern ist auch der Anfang des neuen katholischen und evangelischen Kirchenjahres.

Adventskranz an Weihnachten: Woher der Brauch kommt – und wofür er gedacht ist

Der Adventskranz wurde im Jahr 1839 von dem evangelisch-lutherischen Theologen und Erzieher Johann Hinrich Wichern eingeführt. In Hamburg kümmerte er sich um in Armut lebende Kinder, unter anderem in der von ihm gegründeten Einrichtung, dem sogenannten "Rauhen Haus".

Der Adventskranz (Symbolbild) gehört in vielen Familien zur Weihnachtszeit dazu.
Der Adventskranz (Symbolbild) gehört in vielen Familien zur Weihnachtszeit dazu. © dpa | Peter Gercke

Die Geschichte zum Kranz: Weil die Kinder immer fragten, wann endlich Weihnachten sei, baute Wichern aus einem Wagenrad und einem Holzkranz den ersten Adventskranz. Der Wichernsche Adventskranz besteht aus 20 kleinen roten Kerzen und vier großen weißen – und gab den Kindern damals wie heute Orientierung in der Weihnachtszeit. Aus diesem traditionellen Kranz entstand der heutige Adventskranz, der etwa seit dem Jahr 1860 aus Tannengrün gefertigt wird.