Las Vegas. Über ein Dutzend Frauen werfen dem berühmten Illusionskünstler David Copperfield sexuelles Fehlverhalten vor. Anwälte widersprechen.
Insgesamt 16 Frauen werfen dem weltberühmten Zauberkünstler David Copperfield sexuelles Fehlverhalten vor, wie die US-Ausgabe der britischen Tageszeitung „Guardian“ berichtet. Die Vorwürfe erstrecken sich dem Bericht zufolge über vier Jahrzehnte – von den späten 1980er Jahren bis 2014. Mehr als die Hälfte der Frauen gab gegenüber dem „Guardian“ an, zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Vorfälle unter 18 Jahre alt gewesen zu sein.
Die Anwälte des 67-Jährigen antworteten auf Anfrage der Zeitung, Copperfield habe sich „niemals gegenüber irgendjemandem unangemessen verhalten, geschweige denn gegenüber Minderjährigen“. Die Zeitung führte für ihre Berichterstattung nach eigenen Angaben Interviews mit mehr als 100 Personen, sichtete Gerichts- und Polizeiakten.
David Copperfield: Frauen werfen ihm sexuelles Fehlverhalten vor
Zu den Vorwürfen gehört die Behauptung, Copperfield habe drei Frauen unter Drogen gesetzt, bevor er sexuellen Kontakt mit ihnen hatte, denen sie ihrer Meinung nach nicht zustimmen konnten. Drei weitere Frauen behaupten, er habe sie bei Live-Auftritten begrapscht. In einem anderen Fall behauptet eine Frau, Copperfield habe ihre Hand genommen und sie auf sein Gesäß gelegt und sie gezwungen, sie zu drücken. Sie sei damals 16 Jahre alt gewesen und ihre Familie sei im Publikum gewesen, sagt sie.
In schriftlichen Antworten auf detaillierte Fragen des „Guardian“ zu all diesen Behauptungen bestritten seine Anwälte jegliches Fehlverhalten von Copperfield und bezeichneten die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen als „falsch und völlig unbegründet“. Sie sagten auch, es seien in der Vergangenheit „zahlreiche falsche Behauptungen“ gegen ihn aufgestellt worden, aber keine sei bewiesen worden.
Copperfield: Vorwürfe gab es schon vorher
Eine Frau, die in dem „Guardian“-Bericht unter einem Pseudonym zitiert wird, erklärte, sie habe den Magier zum ersten Mal nach einer seiner Shows getroffen. Sie sei damals 15 Jahre alt gewesen. Später habe er sie spätabends angerufen und ihr Geschenke geschickt. Im Alter von 18 Jahren habe sie dann einvernehmlichen Sex mit Copperfield gehabt.
Copperfields Anwälte erklärten weiter, ihr Mandant habe mit der Frau vier Jahre lang eine gesetzlich zulässige und einvernehmliche Beziehung geführt. Copperfield bestreite „entschieden jede Andeutung von Grooming oder sonstigem unangemessenen Verhalten“. Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP reagierten Copperfields Anwälte zunächst nicht.
Es ist nicht das erste Mal, dass Copperfield mit Anschuldigungen konfroniert wird. Vor wenigen Jahren warnte er vor falschen Vorwürfen in der MeeToo-Debatte, denen er sich laut eigener Meinung ausgesetzt sah. Auch damals ging es um die Behauptung der sexuellen Belästigung. Copperfield gilt als einer der berühmtesten Illusionskünstler der Welt. Er tritt jährlich in bis zu 600 Live-Shows in diversen Ländern auf und hat so viele Tickets wie kein anderer Solokünstler verkauft.