Hamburg. Der Ex-Mann von Steakhouse-Erbin Christina Block hat juristische Schritte eingeleitet – mit Erfolg. Die Kinder sind zurück in Dänemark.
Ende einer Entführung: Die Kinder von Steakhaus-Unternehmerin Christina Block sind wieder zurück – beim Vater in Dänemark. Das berichtet „Bild“ und beruft sich auf die Familie.
Zuvor hatte das Oberlandesgericht Hamburg (OLG) eine so genannte Herausgabeanordnung des Vaters erlassen. Sie verpflichtete Frau Block dazu, den zehnjährigen Theodor und seine 13 Jahre alte Schwester Klara an ihren Vater herauszugeben. Daraufhin sei ein Anwalt des in Dänemark lebenden Vaters in der Block-Villa in Hamburg erschienen und habe die Kinder mitgenommen.
Wie das „Hamburger Abendblatt“ recherchierte, soll Christina Block gegenüber der leitenden Staatsanwältin zugegeben haben, die Entführung ihrer Kinder in Dänemark in Auftrag gegeben zu haben.
Mit ihrer Einlassung könnte Block dafür gesorgt haben, dass der europäische Haftbefehl, der in Dänemark gegen sie erlassen worden war, nicht vollstreckt wurde und stattdessen von der Hamburger Staatsanwaltschaft in einen Aufenthaltsbeschluss umgewandelt wurde. Die Steakhaus-Erbin muss den Ermittlern nun regelmäßig ihren Standort mitteilen.
Block House: In der Silvesternacht holten maskierte Männer die Kinder
In der Silvesternacht hatten acht Männer zwei Kinder von Christina Block, Klara (13) und Theodor (10), in ein Auto gezogen und sie anschließend nach Hamburg gebracht. Der Vater der Kinder, Stephan Hensel, soll dabei von den maskierten Männern brutal attackiert worden sein. Hintergrund ist vermutlich ein schon lange schwelender Sorgerechtsstreit zwischen Block und ihrem früheren Ehemann.
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Wie das Oberlandesgericht Hamburg am Freitag bestätigte, hat Hensel nun das alleinige Sorgerecht für die beiden Kinder beantragt. Zudem soll durch einen Eilantrag erreicht werden, dass die Kinder umgehend zu ihm zurückgebracht werden. Wann das Oberlandesgericht über den Eilantrag entscheiden wird, ist noch unklar. Es sei aber eher eine Frage von „Tagen als von Wochen“, so ein Gerichtssprecher.
Block-House-Fall: Polizei bei Christina Block zu Hause
Das „Hamburger Abendblatt“ hatte bereits zuvor neue Details enthüllt, was an dem Abend in Dänemark geschehen sein soll. Die unbekannten Männer, die die Kinder gewaltsam aus der Obhut des Vaters holten, seien in Schwarz gekleidet gewesen und hätten Masken getragen. Theodor habe nach Informationen der Zeitung einen Notfallknopf gedrückt, den er um den Hals trug. Hensel soll bei dem Angriff mehrere Blutergüsse im Gesicht erlitten haben.
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Die Hamburger Polizei bestätigte am Donnerstag, dass Beamte die Familie der Hamburger Unternehmerin am Mittwochabend aufsuchten und die Kinder bei ihr antrafen. „Wir konnten uns davon überzeugen, dass die Kinder bei Frau Block sind und es ihnen augenscheinlich körperlich gut geht“, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. An dem Besuch sei auch das Jugendamt beteiligt gewesen.
Erstmals hatte sich auch der Vater von Christina Block, Steakhaus-König Eugen Block, gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ zu Wort gemeldet. Er bestätigte ebenfalls, dass sich seine Enkelkinder nun bei seiner Tochter aufhalten, er habe sie aber noch nicht wiedergesehen.
Block House: Mutmaßliche Entführung – Haftbefehl erlassen
Zuvor war bekannt geworden, dass gegen die Block-House-Erbin Christina Block in Dänemark ein europäischer Haftbefehl erlassen wurde. Das zeigen Recherchen des „Hamburger Abendblatts“, die sich mit Berichten der „Bild“-Zeitung decken. Laut dieser sei der Haftbefehl von der Hamburger Staatsanwaltschaft in einen Aufenthaltsbeschluss umgewandelt worden. Das heißt: Block muss sich regelmäßig bei den Behörden melden und ihren Aufenthaltsort mitteilen. Die Staatsanwaltschaft wollte das zunächst nicht kommentieren.
Eugen Block: Weihnachtsgeschenke landeten bei der Polizei
Eugen Block wollte sich zu den Vorwürfen gegenüber seiner Tochter nicht direkt äußern. Die Situation mit seinen Enkeln habe ihm aber „viel Herzleid“ bereitet. Er sei sogar um die Weihnachtszeit herum noch in Dänemark gewesen, wollte dort ein Paket für die Enkel abgeben. „Mit HSV-Trikot und einem Fußball für den Jungen“, erzählt er dem „Abendblatt“. „Doch ich bin wiederholt nicht hereingelassen worden.“ Das Paket sei schließlich bei der Polizei gelandet und dort geöffnet worden. Man habe wohl etwas „Gefährliches“ darin vermutet.
Weiterhin berichtet das „Abendblatt“, dass die beiden Autos, mit denen die Kinder aus Dänemark geholt wurden, am Hamburger Flughafen gemietet worden seien. Die Männer hätten israelische Pässe vorgelegt und die Autos später wieder ordnungsgemäß abgegeben.
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Der Vorfall in der Silvesternacht ist der traurige Höhepunkt eines Sorgerechtsstreits, der seit mehr als zwei Jahren medial und juristisch im Hause Block schwelt. Mittlerweile hat sich nach Abendblatt-Informationen auch das Jugendamt in Hamburg eingeschaltet.
Seit 2021 lebten Theodor und Klara bei ihrem Vater Stephan Hensel im dänischen Grasten (dt. Gravenstein). Der 49 Jahre alte Unternehmensberater war in der Neujahrsnacht gemeinsam mit den beiden Kindern zu Gast in einem Café und gegen 0.17 Uhr auf dem Weg zum Feuerwerk, als unbekannte Männer aus Autos stiegen, ihn umstießen und schlugen.
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