Berlin. Samstag ereignet sich über Deutschland eine partielle Mondfinsternis. Wo Sie dieses seltene Naturspektakel am besten beobachten können.
- Deutschland kann sich am Samstag über ein Himmelsereignis freuen
- Eine partielle Mondfinsternis steht an
- Wo sie am besten zu sehen sein wird
Der kommende Vollmond am Samstag wird zum Highlight. Denn zeitgleich findet eine partielle Mondfinsternis statt. Dabei wird ein kleiner Teil des Mondes verdeckt – genau genommen 12,8 Prozent, erklärt Tim Florian Horn, Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin. „Er erscheint dabei, wie angeknabbert“, führt Horn aus. Besonders am Naturspektakel ist, dass es mit bloßem Auge beobachtet werden kann.
Dafür müssen jedoch die Wetterbedingungen stimmen und der Himmel möglichst wolkenfrei sein. „Aktuell sieht das Wetter eher durchwachsen aus“, sagt Horn. Dennoch empfehlt er Interessierten, am besten einen Ort mit möglichst großer Horizontsicht aufzusuchen. Wenn möglich, etwas außerhalb Stadt.
Am besten zu beobachten sei die partielle Mondfinsternis laut Horn von einem erhöhten Standort aus, wie etwa einem Berg oder Hügel. Wer die Stadt nicht verlassen kann oder will, kann aber auch von einem Park aus das Naturspektakel beobachten, so Horn weiter. Für den Fall, dass der Himmel zu bewölkt ist, bieten einige Planetarien auch Livestreams an, wie etwa die beiden Sternwarten der Stiftung Planetarium Berlin.
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Partielle Mondfinsternis: Wo sie in Deutschland vermutlich am besten zu sehen sein wird
Aktuell gestaltet sich die Wettervorhersage für Samstagabend laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) durch den anhaltenden Tiefdruckeinfluss als „sehr schwierig“. Auf Nachfrage dieser Redaktion teilten er mit: „Zwar stehen die Chancen für einige Auflockerungen in der Nacht zum Sonntag besser als unter der Woche, aber eine präzise Aussage kann derzeit noch nicht getroffen werden.“ Nach derzeitigem Stand, der sich jedoch bei der dynamischen Lage noch ändern könne, seien die Chancen, die partielle Mondfinsternis zu beobachten, im Bereich der Norddeutschen Tiefebene sowie am Alpenrand am größten.
Los geht das Naturschauspiel nach Angaben des Planetarium Hamburg bereits gegen 20 Uhr, wenn der Vollmond in den Halbschatten der Erde eintritt. Das sei jedoch noch kaum sichtbar. Erst gegen 21.35 Uhr können Interessierte beobachten, wie der Mond den Kernschatten der Erde erreicht. „Wenn wir aufmerksam zum Mond blicken, können wir beobachten, wie ein Teil von ihm langsam in den Erdschatten taucht“, sagt Björn Voss, Direktor des Planetarium Hamburg. Ihren Höhepunkt soll die partielle Mondfinsternis um 22.14 Uhr erreichen. Um 22.53 Uhr ist das Naturschauspiel wieder vorbei und der Vollmond tritt wieder aus den Kernschatten der Erde aus.
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Warum eine Mondfinsternis nur selten zu sehen ist
Während bei einer totalen Mondfinsternis der Mond vollständig in den Kernschatten der Erde eintritt, handelt es sich bei einer partiellen Mondfinsternis nur um einen Teil. Einige Teile des Mondes treten also gar nicht in den Schatten. Ein weiterer Unterschied: Bei einer totalen Verfinsterung des Mondes erscheint der Vollmond häufig rot, weshalb er auch als Blutmond bezeichnet wird. Bei einer partiellen Verfinsterung hingegen hat es laut Voss vielmehr den Anschein, als würde die Mondscheibe ein wenig ‚angeknabbert‘ werden. „Der Rest von ihr ist nur vom Halbschatten bedeckt und wirkt auf uns wie von einem gräulichen Schleier überzogen.“
Eine Mondfinsternis ist selten zu sehen. Denn dafür müssen laut des Planetarium Hamburg einige Faktoren zusammenkommen:
- der Mond muss seine Vollmondstellung erreicht haben
- gleichzeitig muss er auf der Ebene des Erdorbits stehen
Voss verdeutlicht: „Vereinfacht gedacht, können wir eine Verbindungslinie von der Sonne zur Erde ziehen. Bei einer Mondfinsternis bewegt sich der Vollmond nahe dieser Linie – und damit nahe dem Erdschatten.“ Diese Punkte, an denen sich der Mond- und der Erdorbit treffen, werden deshalb auch als Mondknoten bezeichnet.
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