Wuppertal. Weil sie nicht mit ihm auswandern wollte, soll ein Solinger seine Freundin ermordet haben – Leiche konnte monatelang nicht identifiziert werden.

Ein Auswanderer aus Solingen muss sich wegen Mordes aus Habgier vor Gericht verantworten. Der Prozess habe am Montag in Wuppertal mit der Verlesung der Anklage begonnen, sagte eine Sprecherin des dortigen Landgerichts.

Der Deutsche soll seine Lebensgefährtin ermordet haben, weil diese seinem Traum im Weg stand, nach Südeuropa auszuwandern, heißt es in der Anklage. Um seinen Traum finanzieren zu können, hatte der inzwischen 64-Jährige sein Haus in Solingen verkauft.

Seine Freundin habe aber nicht auswandern und auch nicht aus dem Haus ausziehen wollen. Nachdem die Käufer damit gedroht hatten, deswegen vom Kaufvertrag zurückzutreten, soll der Angeklagte sich entschlossen haben, die 57-Jährige umzubringen.

Leiche erst nach acht Monaten identifiziert

Deshalb soll er sie im September 2022 erdrosselt und ihre Leiche in den Niederlanden in einen Kanal geworfen haben. Der Mord blieb lange ungeklärt, weil die Tote, nachdem sie wenige Tage später in dem Kanal gefunden worden war, acht Monate lang nicht identifiziert werden konnte.

Erst die Vermisstenmeldung ihrer Cousine am 12. April 2022 brachte die Ermittlungen ins Rollen, nachdem feststand, um wen es sich bei der Toten handelt. Ihr Ex-Freund, der inzwischen nach Spanien ausgewandert war, wurde festgenommen. Das Landgericht hat für den Fall elf weitere Verhandlungstage eingeplant. (dpa)

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