Berlin/Larisa. Eine Deutsche ist in Griechenland gestorben – offenbar keines natürlichen Todes. Was bisher über den mysteriösen Fall bekannt ist.
Es sind widersprüchliche Meldungen über den Tod einer 58-jährigen deutschen Auswanderin, die aus ihrer Wahlheimat Griechenland nach Deutschland durchdringen. Griechische Medien sprechen von einem "mysteriösen" Fall. Klar ist bisher offenbar nur: Die Frau wurde erschossen. Doch auch bis zu dieser Erkenntnis dauerte es über eine Woche.
Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wurde die Leiche der Frau bereits vor elf Tagen von ihrem Ehemann gefunden. Anfängliche Berichte, dass der Ehemann verdächtig sei, weil er den Tod seiner Frau erst fünf Stunden später gemeldet habe, stellten sich inzwischen als falsch heraus. Auch die Information, dass es sich bei der Toten um eine Touristin handle, deren Leiche am Strand oder im Meer gefunden worden sei, ist offenbar nicht zutreffend.
Tote Deutsche in Griechenland: Erste Meldungen mit vielen Fehlern
Viele Ungereimtheiten gibt es aber weiterhin: Ursprünglich sei von einer natürlichen Todesursache ausgegangen worden, so die dpa. Doch offenbar wurde die Deutsche, die schon seit 15 Jahren im griechischen Milina lebte, getötet. Zeitungen zitierten die Gerichtsmedizinerin Chrysavgi Koussi, wonach die Frau von hinten durch die Brust erschossen worden sei. Es habe sich um eine kleinkalibrige Schusswaffe gehandelt, möglicherweise 22 Millimeter, weshalb der Einschuss kaum zu sehen gewesen sei – die Kleidung der Verstorbenen habe lediglich ein kleines Loch aufgewiesen.
Deshalb wurde die Verletzung zunächst wohl auch nicht bemerkt. Erst nach elf Tagen, als in der völlig überlasteten Gerichtsmedizin in der Stadt Larisa die Obduktion durchgeführt wurde, entdeckten die Gerichtsmediziner die Wunden.
Lesen Sie auch: Deutscher Azoren-Auswanderer soll Doppelmörder sein
Griechischen Medien zufolge sollen die Ermittlungen in alle Richtungen laufen. Eine Möglichkeit sei, dass die Frau einen Einbrecher ertappt habe. Nachbarn meldeten sich laut dpa gegenüber der Presse zu Wort und gaben an, sowohl das Opfer als auch der Ehemann seien "sehr ruhige Menschen" gewesen, die nie Probleme bereitet oder für Streit gesorgt hätten. (fmg/dpa)