Los Angeles. In “Die wilden Siebziger“ war er ein Star, jetzt gilt Danny Masterson als Vergewaltiger. Ihn erwartet eine jahrzehntelange Haftstrafe.
Der US-Schauspieler Danny Masterson (47, "Die wilden Siebziger") ist wegen Vergewaltigung schuldig gesprochen worden. Ein Gericht in Los Angeles befand den 47-Jährigen am Mittwoch nach über sechstägigen Beratungen für schuldig, zwischen 2001 und 2003 zwei Frauen vergewaltigt zu haben. In einem dritten Fall von Vergewaltigungsvorwürfen einer weiteren Frau konnte sich die Jury demnach nicht auf ein einstimmiges Urteil einigen.
Das Strafmaß soll Anfang August bekannt gegeben werden. Masterson drohen nach Angaben der Staatsanwaltschaft 30 Jahre bis lebenslängliche Haft. Er wurde in Handschellen aus dem Gerichtssaal abgeführt.Der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, George Gascón, dankte den drei Klägerinnen für deren "Mut und Stärke", ihre Erfahrungen vor Gericht zu teilen. Es sei von entscheidender Bedeutung, sexuelle Übergriffe zu verhindern.
Bis Mittwoch war Masterson noch auf freiem Fuß
Es war das zweite Verfahren gegen den Schauspieler. Der vorherige Strafprozess war im November ergebnislos zu Ende gegangen. Die Geschworenen konnten sich damals in keinem der drei Fälle auf ein einstimmiges Urteil einigen. Die zuständige Richterin erklärte daraufhin ein sogenanntes Fehlverfahren ("Mistrial"). Die Anklage rollte den Fall neu auf.
Gegen Zahlung einer Kaution in Millionenhöhe war Masterson bis zum Schuldspruch am Mittwoch auf freiem Fuß. Der Schauspieler hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und auf "nicht schuldig" plädiert. Alle sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen, beteuerte der Schauspieler.
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Netflix kündigte die Zusammenarbeit mit Masterson schon vor Jahren
Masterson ist seit 2011 mit der Schauspielerin Bijou Phillips verheiratet. Das Paar hat eine Tochter. Der Schauspieler war mit der Comedyserie "Die wilden Siebziger" bekannt geworden, in der er von 1998 bis 2006 an der Seite von Mila Kunis und Ashton Kutcher den stets Sonnenbrille tragenden Steven Hyde spielte.
Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn waren bereits 2017 bekannt geworden. Der Streamingdienst Netflix kündigte daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Schauspieler an der Serie "The Ranch" auf. Masterson sagte damals, die Vorwürfe gingen auf den Produzenten einer gegen Scientology gerichteten Dokumentationsserie zurück.
Unter den Klägerinnen war auch eine frühere Freundin des Schauspielers. Die Frauen beschrieben ähnliche Umstände, dass Masterson sie in seinem Haus betäubt und dann vergewaltigt habe. In dem Verfahren wurde auch die umstrittene Scientology-Organisation, die sich selbst als Kirche bezeichnet, angesprochen. Masterson ist ein prominentes Mitglied, zeitweise gehörten auch die Klägerinnen der Organisation an, wie das Filmportal "Hollywood Reporter" berichtete. (cladpa/afp)
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