Berlin. Die deutsche Industrie bleibt skeptisch. Auf der Hannover Messe erklärte ihr Spitzenverband BDI, gegenwärtig spreche nichts für eine rasche Erholung der Konjunktur.

Ein wenig zuversichtlicher präsentierten sich die Branchenfunktionäre des Maschinenbaus und die Bundeskanzlerin. „Vielleicht ist die Hannover Messe ein kleines Signal, dass wir langsam am Tiefpunkt angekommen sind”, sagte Angela Merkel gestern bei einem Messerundgang.

VDMA-Hauptgeschäftsführer Hesse erwartet im Sommer ein Ende der Talfahrt bei den Auftragseingängen. Im Januar und Februar waren den exportstarken Maschinenbauern wegen der globalen Nachfrageschwäche rund die Hälfte ihrer Aufträge weggebrochen. Die Branche mit knapp einer Million Beschäftigten rechnet deshalb für 2009 mit einem Produktionseinbruch um 10 bis 20% und dem Verlust von 25 000 Arbeitsplätzen. 100 000 Arbeitnehmer der Branche sind derzeit in Kurzarbeit. Trotz der Hoffnung auf eine Trendwende im Sommer erwarten die Maschinenbauer indes keine „Blitzerholung”.

Zurückhaltend bleibt auch die Elektroindustrie. Sie erwartet für dieses Jahr einen Geschäftsrückgang um rund ein Zehntel. Der Branchenverband ZVEI richtet die Hoffnung darauf, dass sich die wirtschaftliche Lage in der 2. Jahreshälfte oder Anfang 2010 bessert. Laut Bundesbank und Wirtschaftsministerium hat sich die Rezession im 1. Quartal 2009 verglichen mit dem Schlussquartal 2008 noch einmal beschleunigt. (NRZ)