Ira wollte nie Model werden. Eigentlich. Jetzt ist die 21-jährige Kölnerin bei Germany's Next Topmodel unter den letzten neun.

© ProSieben/Oliver S.
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Wolltest du schon immer Model werden?

(lacht) Eigentlich wollte ich nie Model werden. Als Kind wollte ich immer Polizistin werden. Zum Casting hat mich eine Freundin überredet, und da hatte ich mir auch nicht unbedingt allzu große Chancen ausgerechnet.

Was braucht ein Model?

Erst mal das richtige Aussehen, dann natürlich die Größe. Und auch die richtige Einstellung. Ein Model sollte schon selbstbewusst sein, ehrgeizig und sich nicht sofort fertigmachen lassen. Mit Kritik sollte man umgehen können.

Wie viel Geld gibst du im Monat für Kosmetik aus?

Hmm… (denkt nach). Eigentlich nicht so viel. Auch für Klamotten nicht. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist (lacht). Aber ich brauche auch nicht so viel Schminke, von daher kaufe ich mir auch nicht so viel. Also ich sage mal: So 40 bis 50 Euro im Monat. Meine Schwester ist außerdem Visagistin, da weiß ich dann auch, wo ich mir mal was klauen kann.

Hast du die früheren Staffeln von Germany's Next Topmodel auch schon im TV verfolgt? Was hat dir besonders gut gefallen?

Ich habe die zweite und die dritte Staffel gesehen und fand's gut, dass die Mädchen so viel rumkommen und die ganzen Erfahrungen sammeln können. Sie lernen viele Leute kennen und sehen viel von der Welt. Das sind halt Erfahrungen fürs Leben. Man ist ja schließlich nur einmal jung – und da sollte man so viel mitnehmen, wie es geht.

Jetzt bist du selbst dabei – sind deine Erwartungen erfüllt worden?

(überlegt) Das ist schwer. Im Fernsehen wird eine ganze Woche in nur zwei Stunden zusammengefasst. Man sieht nur: Aha, die sind beim Shooting und danach gehen sie shoppen. Wenn man selber mitmacht, ist es eigentlich total anders. Das sind halt super Erfahrungen, die man da macht. Also von daher sind meine Erwartungen da schon erfüllt worden. Im Fernsehen sieht es aber viel leichter aus, als es ist.

Wie war das für dich, als du dich zum ersten Mal selbst im Fernsehen gesehen hast?

Komisch war es – nicht nur, wenn ich mich im Fernsehen gesehen habe. Auch Fotos in Zeitschriften oder in der Werbung waren seltsam. Ich hatte mich vorher halt nie selber so gesehen. Es ist irgendwie lustig... Ich konnte es beim ersten Mal gar nicht richtig begreifen. Aber jetzt finde ich es eher aufregend.

Wann hast du dich von den Aufgaben der Jury überfordert gefühlt?

Überfordert fühlte ich mich beim ersten Shooting, dem „Eisprinzessinnen-Shooting”. Es war kalt, minus 15 Grad, und ich war nur leicht bekleidet. Das war schon hart, ein schwerer Einstieg, weil die Anforderungen direkt sehr hoch waren. Da habe ich mir gedacht: Wenn jetzt nur noch solche Shootings kommen, bist du hier fehl am Platz...

Und was hat dir besonders gut gefallen?

Ich fand das Zweiershooting mit Jessi ziemlich toll. Es hat Spaß gemacht, dass wir uns in der gestellten Szene anschreien konnten und überhaupt zu zweit mal posieren durften. Das Regenshooting war auch toll. Man steht ja nicht jeden Tag im Bikini auf den Straßen von Los Angeles.

Apropos: Wie gehen deine Freunde und deine Familie damit um, dass du dich in der Öffentlichkeit so aufreizend präsentieren musstest?

Och, die waren eigentlich ziemlich begeistert. Sorgen habe ich mir nur darum gemacht, wie mein Freund auf das Ganze reagiert. Er fand's aber zum Glück nicht so schlimm. Das hätte ich nicht erwartet.

Und wie ist es für dich, wenn du auf der Straße erkannt wirst?

Am Anfang war das ziemlich ungewohnt, alle wollten Autogramme haben oder Fotos machen. Jetzt freut es mich eher, wenn man mich erkennt. Ich hatte bis jetzt auch nur positive Erlebnisse, von daher genieße ich die Zeit.

Was wirst du denn machen, falls es bei Germany's Next Topmodel nicht zum Sieg reicht?

Auf jeden Fall mache ich meine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau zu Ende. Die dauert ja noch anderthalb Jahre. Trotzdem würde ich versuchen, noch viele Aufträge zu bekommen. Einfach, um mich weiterzubilden. Aufgeben will ich das Modeln auf keinen Fall. Es ist jetzt ein Bestandteil meines Lebens.

Was ist dein Lieblingsessen?

Alles außer Sushi, das ist so gar nicht meins. Aber sonst esse ich eigentlich alles. Ich muss auch nicht so drauf achten, deshalb ist das kein Problem.

Gibt es bei Germany's Next Topmodel vorgeschriebene Ernährungspläne?

Wenn wir bei Shootings sind oder bei Entscheidungen, gibt es immer ein Catering. Von daher bekommen wir auf gewisse Weise schon Essen vorgesetzt. Wenn wir in der Villa sind, kochen wir aber selber. Manche Mädels nehmen ja auch schneller zu. Wir achten also schon darauf, dass es nicht jeden Tag Junkfood gibt, sondern auch Obst und Gemüse.

Wie ist eigentlich das Verhältnis zwischen euch und Heidi Klum? Distanziert sie sich von euch, weil sie in der Jury ist?

Nein, auf keinen Fall. Das läuft eher freundschaftlich. Wenn wir Freizeit haben, kann sie zwar nicht immer dabei sein, weil sie ja eine Familie hat und so, aber sie hat von Anfang an gesagt, dass wir immer zu ihr kommen können, wenn wir ein Problem haben. Wer sich echt immer mit uns beschäftigt, ist Rolf. Mit ihm gehen wir zum Beispiel ins Kino, ins Theater oder ins Museum. Das ist nett von ihm. Und es macht immer viel Spaß.

Zu guter Letzt noch einen Tipp für die Mädels da draußen: Wie wird man Typen los, die einen auf der Straße blöd angraben?

Ich habe ja einen Freund, von daher lasse ich mich erst gar nicht blöd anmachen. Allgemein würde ich sagen: Man sollte den Macho-Sprüchen einfach ausweichen. Am besten nicht darauf eingehen, damit sich die Kerle nicht noch bestätigt fühlen. Das ist für mich die beste Methode.

Das Gespräch führte

Ricarda Rütjes