Essen. 2008 war Diesel im Schnitt nur sechs Cent günstiger als Benzin, manchmal sogar teurer. Die Mineralölwirtschaft begründet dies mit der steigenden Nachfrage.
Die Mineralölwirtschaft warnt: Dieseltreibstoff könnte an den Zapfsäulen bald dauerhaft teurer als Benzin sein. Diese Prognose zeichnet BP-Chef Uwe Franke, Vorstandsvorsitzender des Mineralölwirtschaftsverbands, in der aktuellen Ausgabe der „ADAC Motorwelt”. „Geht die Entwicklung so weiter, steht der Preisvorteil des Diesels auf dem Spiel”, schreibt er.
Der ADAC rechnet vor: Im Jahresdurchschnitt 2008 war Diesel nur noch etwas über sechs Cent günstiger als Benzin, an einzelnen Tagen gar teurer als Ottokraftstoff. Die Mineralölindustrie begründet das mit steigender Nachfrage bei Diesel, während es bei Benzin Überschüsse gebe. Bei der Herstellung von mehr Diesel würde als Nebenprodukt noch mehr Benzin abfallen.
Der ADAC kann der Begründung nicht folgen. Dank Abwrackprämie hätte zuletzt nicht einmal jeder dritte Neuwagen einen Dieselantrieb. Autoexperte Professor Ferdinand Dudenhöffer sieht die Tage des Diesel-Pkw derweil gezählt. „Das ist ein Auslaufmodell”, sagte er der NRZ. „Im Pkw-Bereich wird Diesel immer weniger genutzt. Da kommen deutlich effizientere Benziner auf den Markt.” Wer sich „nicht gerade einen Geländewagen kauft”, solle sich den Kauf eines Diesels sehr gut überlegen.