In Moers ist ein Wagen mit Elektromotor präsentiert worden, der seinen Strom selbst herstellt und keine Abgase ausstößt

Abgase von Benzin- und Dieselmotoren schaden der Umwelt und der Gesundheit. Viele Autohersteller suchen deshalb nach anderen Techniken, um Fahrzeuge anzutreiben. Eine mögliche Lösung ist ein Antrieb aus Brennstoffzellen und Elektromotor. In einem Autohaus in Moers ist jetzt ein Auto mit einer solchen Technik präsentiert worden.

Die Brennstoffzelle ist ein Behälter, in dem eine chemische Reaktion stattfindet. Zwei verschiedene Stoffe sind darin durch eine dünne Wand getrennt, beispielsweise Wasserstoff und Sauerstoff. Eine chemische Reaktion zerlegt den Wasserstoff in elektrische Teilchen: Elektronen und Protonen. Diese Teilchen erzeugen Strom und verwandeln sich danach mit dem Sauerstoff zusammen in Wasserdampf. Der Strom treibt den lautlosen elektrischen Motor des Autos an. Strom, der gerade nicht gebraucht wird, wird in einer Batterie für später abgespeichert. Der Wasserdampf fliegt als harmloses Abgas davon. Den Sauerstoff bekommt die Brennstoffzelle einfach aus der Luft, während das Auto fährt. Der Wasserstoff muss getankt werden. Im Wasserstofftank herrscht ein hoher Druck, ähnlich wie in einem aufgeblasenen Luftballon. Damit dieser Tank bei einem Unfall nicht explodiert, müssen die Ingenieure ihn besonders sichern.

Der Hersteller Mercedes-Benz will bis Ende des Jahres 180 solche Autos bauen. Sie heißen „B-Klasse F-Cell“ und können mit einer Tankfüllung 400 Kilometer weit fahren. Autohändler Hans Nühlen aus Moers ist stolz, dass er vier Tage lang zum ersten Mal ein Brennstoffzellen-Auto in einem deutschen Autohaus zeigen durfte. „Ich finde es faszinierend, dass dieses Auto weniger Schadstoffe produziert als ein Jogger im Wald“, sagt er. Ein Mensch stößt Kohlendioxid aus, wenn er atmet.

Kaufen kann man die Autos der „B-Klasse F-Cell“ noch nicht. Die Fahrzeuge, die bereits gebaut sind, dürfen nur ausgewählte Kunden fahren. Auch gibt es erst ganz wenige öffentliche Tankstellen in Deutschland, an denen man Wasserstoff tanken kann. Es sind nur sieben Stück. Ihre Zahl soll in den nächsten Jahren aber stark steigen.