Die NRZ-Kinderreporter besuchten den Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers in Düsseldorf und stellten ihm viele Fragen
Zwölf Kinder des NRZ-Kinderteams haben den NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers in Düsseldorf besucht. Sie hatten viele Fragen und bekamen viele Antworten. Heute könnt ihr lesen, was Yoka, Jana, Justus, Vivien, Johanna und Finn wissen wollten. Morgen sind die anderen sechs Kinder dran
Yoka Krämer (12) aus Dinslaken: Warum sind Sie Politiker geworden?
Jürgen Rüttgers: Ich habe mich zu Hause in meinem Heimatort geärgert, dass die Politiker dort zu wenig für junge Leute gemacht haben. Das wollte ich ändern.
Welche Schule haben Sie besucht?
Rüttgers: Ich war erst auf der Volksschule und dann auf dem Apostelgymnasium in Köln
Jana Maslon (12), Dinslaken: Welche Aufgaben hat ein Ministerpräsident?
Rüttgers: Der Ministerpräsident ist der Chef der Landesregierung. Er ist auch der Vertreter des Landes NRW in Berlin und Brüssel. Es gibt viele Leute, die sagen: Der Ministerpräsident ist unser Landesvater. Damit meinen sie, dass er sich um das Land kümmert. Es gibt sehr viele Dinge, um die ich mich gemeinsam mit meinen Ministern kümmere, zum Beispiel um Betriebe, Schulen, Universitäten, Straßen, um die Jugend und die Polizei.
Justus Walter (9) aus Mülheim: Haben Sie einen Lieblingspolitiker, der Ihr Vorbild ist?
Rüttgers: Ja, Konrad Adenauer. Weißt du, wer das war?
Justus: Ja, das war der erste Bundeskanzler. Und er war mal Oberbürgermeister von Köln.
Rüttgers: Genau. Und ich bin auf dieselbe Schule gegangen wie er
Vivien Ferencz (12) aus Mülheim: Warum haben die Städte in NRW nicht genug Geld, um Schulen zu renovieren? Meine Schule sollte schon seit drei Jahren renoviert werden.
Rüttgers: Genau wie das Land haben auch viele Städte zu wenig Geld. Das liegt an der Wirtschaftskrise. Das Land hat aber den Städten viel Geld zur Verfügung gestellt, um die Schulen zu renovieren.
Johanna Kratz (11) aus Oberhausen: Wieso machen Parteien vor der Wahl Versprechen, die sie nicht einhalten?
Rüttgers: Man sollte immer versuchen, das zu halten, was man versprochen hat. Aber manchmal ändert sich die Lage. Es passieren Dinge, die man vorher nicht wusste. Wenn man zum Beispiel glaubt, dass es viele Steuereinnahmen gibt, und dann gibt es sie doch nicht, kann man ein Versprechen nicht immer einlösen. Wir hatten versprochen, weniger Schulden zu machen. Wir waren auch schon fast am Ziel. Aber dann begann in den USA die Wirtschaftskrise. Dadurch haben wir auch in NRW weniger Steuern eingenommen und wir mussten doch neue Schulden machen.
Der Sohn unserer Nachbarn ist im Bus zusammengeschlagen worden. Was tun Sie gegen Jugendgewalt?
Rüttgers: Wenn man den Täter erwischt, muss er sehr schnell merken, dass das, was er getan hat, nicht in Ordnung ist. Es muss sehr schnell einen Termin mit den Eltern und beim Staatsanwalt geben. Deswegen haben wir die Dauer der Verfahren verkürzt, der Täter kann schnell bestraft werden. Nur so wirken die Maßnahmen abschreckend.
Finn Thieme (8) aus Duisburg: Was haben Sie für Arbeitszeiten und haben Sie noch Zeit für Ihre Familie?
Rüttgers: Ich habe leider zu wenig Zeit für meine Familie. Ich habe drei Jungs, die jüngeren sind 10 und 14 Jahre alt, der große ist bei der Bundeswehr. Ich sitze um 6 Uhr am Frühstückstisch, denn der 14-Jährige muss kurz danach weg, um mit dem Schulbus zur Schule zu fahren. Ich arbeite den ganzen Tag, auch abends. Manchmal bin ich erst um Mitternacht zu Hause. Ich achte aber darauf, dass ich nicht weniger als sechs Stunden schlafe.
Ich interessiere mich sehr für Umwelt, können Sie sich auch vorstellen, nach der nächsten Wahl mit den Grünen zusammenzuarbeiten?
Rüttgers: Auch ich interessiere mich sehr für die Umwelt. Meine Regierung hat beschlossen, dass wir 100 neue Alleen im Land pflanzen. Über einen neuen Koalitionspartner spekuliere ich nicht. Die CDU hat einen Partner, die FDP, und wir möchten auch, dass das nach der Wahl so bleibt.